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PRESSEMITTEILUNG 371 Chemnitz, den 24.05.2007
Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:
Außerdem: Tipps mit Broschüre „Gesund durch den Sommer“
Das ausgesprochen sommerliche Wetter inclusive der entsprechenden Sonnenbestrahlung ist für das städtische Gesundheitsamt Anlass, einmal mehr auch auf die Gefahren und die Vermeidung des Sonnebrandes hinzuweisen: Ein strahlender Sonnenschein schmeichelt zwar unserem Gemüt - aber nicht unserer Haut, sie nimmt uns sehr schnell übel, wenn wir sie zu lange dem Sonnenbad aussetzen. Vergessen Sie bitte nicht, dass unsere Haut auch nichts vergisst: Durch die Abnahme der Ozonschicht ist die Haut des Menschen vermehrt schädlichen UV-A und UV-B Strahlen ausgesetzt. Veränderte Freizeit- und Urlaubsgewohnheiten und das „Schönheitsideal“ des braungebrannten Körpers erhöhen die lebenslange Dosis der UV-Strahlung und führen zu einer Zunahme von nachhaltigen und schweren Schäden an der Haut.Das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz möchte nicht versäumen an dieser Stelle auch auf die kleine Broschüre „Gesund durch den Sommer“ hinzuweisen, die zum Mitnehmen im Haus des städtischen Gesundheitsamtes, Am Rathaus 8 in 09111 Chemnitz, bereitliegt. In diesem Heftchen finden Sie wichtige und nützliche Informationen von H wie Haupt über S wie Sonne bis Z wie Zeckenstich.
Was kann beim Sonnenbrand passieren?! - Als Sofortreaktion reagiert die Haut am Abend mit schmerzhaften Rötungen oft verbunden mit Frösteln und allgemeinen Unwohlsein – der typische Sonnenbrand. Kommt noch Erbrechen, Übelkeit und Fieber dazu, kann zusätzlich ein „Sonnenstich“ dabei sein. Besonders empfindlich sind Kinder und auch Erwachsene mit einem hellen Hauttyp (oft blond oder rothaarig); und für Säuglinge ist „Sonnenbaden“ absolut tabu!
Manche Menschen neigen vor allem im Frühjahr oder nach erstem Sonnenkontakt im Urlaub zu juckenden Rötungen der Haut zum Teil mit Bläschen – Anzeichen einer Sonnenallergie.
Jeder Sonnenbrand vermehrt die Gefahr von Veränderungen der Erbsubstanz der Hautzellen und kann nach Jahren zu Entartung führen. Gerade die erhöhte Zahl der Sonnenbrände in Kindheit und Jugend sind verantwortlich für die steigende Rate an schwarzem Hautkrebs, der auch tödlich verlaufen kann. In höherem Lebensalter kann dann vermehrt weißer Hautkrebs und seine Vorstufen auftreten, hier bevorzugt an den sonnenexponierten Stellen des Körpers, wie zum Beispiel im Gesicht.
Die UV-Strahlung ist übrigens auch verantwortlich für eine schnellere Hautalterung. Bestes Mittel gegen Falten ist also nicht die teure Creme sondern der UV-Schutz.
Was kann man also als Vorbeugung vor dem Sonnebrand tun? - Die banalste, aber wirksamste Regel: Vermeiden Sie einfach jede Rötung der Haut. Am höchsten ist die Gefahr zwischen 10:00 und 14:00 Uhr - bleiben Sie dann möglichst im Schatten! Kinder sollten nie einen Sonnenbrand haben! Außer, dass die direkte Sonneneinstrahlung vermieden wird, sollte man vor allem an textilen Lichtschutz denken: lange, lose, helle Kleidung und eine Kopfbedeckung. Sonnencremes sollten typgerecht eingesetzt werden, achten Sie bei der Angabe des Lichtschutzfaktors auf ausreichende Höhe (mindestens LSF 15), Schutz vor UVB und UVA-Anteilen, Wasserfestigkeit und die passende Grundlage (Lotionen oder Cremes, eventuell Spray). Für Kinder sind mineralische Lichtschutzfilter zu empfehlen. Bei allgemeiner Allergieneigung achten Sie auf das Fehlen von Duft- und Konservierungsmitteln. Auf Parfüms und Deodorants in der Sonne ganz verzichten. Sie können zu bleibenden Pigmentstörungen führen.
Sollte eine echte Sonnenallergie vorliegen sind gelhaltige Grundlagen und eine langsame Sonnengewöhnung wichtig, gegebenenfalls sollte bitte der Hautarzt konsultiert werden!
Cremen Sie sich am besten schon am Morgen ein, auf alle Fälle aber ca. 30 Minuten vor der Sonnenexposition und erneuern Sie den Sonnenschutz mehrfach täglich. Aber Achtung: Nachcremen verlängert nicht die Schutzwirkung!
Sollte es dennoch zum Sonnenbrand gekommen sein, helfen Ruhe und eine kühlende Lotion oder ein Spray (eventuell mit Dexpanthenol oder mildem Kortisonanteil, am besten aus dem Kühlschrank) oder ein feuchter Umschlag mit kaltem Wasser. Trinken Sie viel kühles Mineralwasser oder Kräutertees. Bei Frösteln, Schmerzen oder Sonnenstich kann zusätzlich Aspirin helfen, Kindern sollte mit Paracetamol geholfen werden. Manche Medikamente vertragen sich nicht mit Sonne und führen schließlich auch zu Hautveränderungen, wie zum Beispiel Johanniskraut oder Antibiotika bei Akne – hier ist bitte stets einmal mehr auf den Beipackzettel zu achten!.
Falls Sie an Ihrer Haut ungewöhnliche Pigmentveränderungen („braune Leberflecke“) beobachten, die sich verändern, lassen Sie sich vom Hautarzt untersuchen. Achten Sie dabei auf die ABCD Regel: A = Asymmetrie (keine ovale Form), B= unregelmäßige Begrenzung der Pigmentveränderung, C = Color/Farbe, d.h. viele verschiedene Brauntöne, D = Durchmesser, d.h. größer als 5 bis 10 mm oder wachsend. Auch juckende, blutende oder nicht heilende Veränderungen sollten ernst genommen werden. Nutzen Sie zur Vorsorge auch die Hautchecks der Krankenkassen. Der Hautarzt wird Sie über Ihr individuelles Risiko beraten.
Noch ein Wort zu Solarien: Die Annahme, dass Urlaubsvorbräunung ungefährlich sei, ist ein Trugschluss. Nur UVB aktiviert die so genannte Lichtschwiele, den Eigenschutz der Haut. In Solarien ist jedoch der UVB-Anteil reduziert zu Gunsten eines hohen UVA-Anteiles - der die Haut wieder schneller altern lässt…
Vorsorge ist also auch und gerade in Bezug auf die Haut und das ungetrübte Sonnenbaden die beste Sorge! Schützen Sie also Ihre Haut ausreichend, und Sie sind bestens gerüstet für die angenehmen Seiten des Sommers und der Sonne!
Stadt Chemnitz