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PRESSEMITTEILUNG 520 Chemnitz, den 18.07.2007

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig mit feierlicher Zeremonie im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses vereidigt und verpflichtet

Ansprache der Oberbürgermeisterin zur feierlichen offiziellen Amtseinführung - Barbara Ludwig: „Ich lade Sie alle ein, unsere Stadt gemeinsam weiterzubauen.“

Ehrengäste, Bürgerinnen und Bürger überbrachten Glückwünsche

Im Rahmen der Sitzung des Stadtrates Chemnitz wurde Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig heute feierlich auf ihr Amt vereidigt und verpflichtet. Sie erhielt als äußeres Zeichen auch die Amtskette überreicht - die traditionsreichen Insignien des Chemnitzer Stadtoberhauptes.

Der Einladung zur Teilnahme an der offiziellen Amtseinführung von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig waren neben den Chemnitzer Stadträtinnen und Stadträten rund 40 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gefolgt, darunter der sächsische Staatsminister Thomas Jurk und der Chemnitzer Oberbürgermeister a.D., Dr. Peter Seifert.
Außerdem nahmen an der Veranstaltung im Stadtverordnetensaal des Rathauses teil: die Mitglieder des Bundestages Detlef Müller und Peter Hettlich, Mitglieder des sächsischen Landtages, Bürgermeister und Landräte, darunter der Dresdner Oberbürgermeister Dr. Lutz Vogel und der Oberbürgermeister von Hoyerswerda, Stefan Skora. Mit Prof. Dr. Folker Weißgerber, Präsident des Chemnitz Management Institute of Technology und Siegmund Rotstein, dem langjährigen Vorsitzenden der jüdischen Gemeinde Chemnitz waren auch Ehrenbürger der Stadt Chemnitz anwesend. Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger erlebten die Vereidigung ihrer Oberbürgermeisterin per Videoübertragung im Chemnitzer Rathaus.

Die Vereidigung und Verpflichtung fand als Tagesordnungspunkt 4 der heutigen Ratssitzung statt und wurde durch Stadtrat Dr. Eberhard Langer vorgenommen, der als derzeit ältestes Mitglied des Stadtrates Chemnitz vom Stadtrat für diese besondere Aufgabe gewählt worden war.

Dr. Langer informierte zu Beginn der Vereidigungs- und Verpflichtungszeremonie darüber, dass Barbara Ludwig mit Schreiben vom 08.06.2007 gegenüber dem Regierungspräsidium ihren Amtsantritt als Oberbürgermeisterin angezeigt hat. Nachdem sie zunächst den Eid und dann die Verpflichtungsformel gesprochen hatte, wurde ihr die Amtskette überreicht.
Mit ihrer Unterschrift bestätigte die Oberbürgermeisterin anschließend die Niederschriften von Vereidigung und Verpflichtung und ergriff dann selbst das Wort:

„Es ist mir eine Freude und es ist mir eine Ehre, dass Sie hier sind“, bedankte sich Barbara Ludwig bei den Ehrengästen der festlichen, offiziellen Amtseinführung und betonte: „Im Juni des vergangenen Jahres hat mich der Souverän der Stadt Chemnitz, die Bürgerinnen und Bürger, zu seiner Oberbürgermeisterin gewählt. Ich bin gern Oberbürgermeisterin unserer Stadt.“

In ihrer Rede verwies die Oberbürgermeisterin auf Chemnitz als eine bemerkenswerte Stadt und dankte allen, „die diesen erfolgreichen Wandel in den vergangenen knapp zwei Jahrzehnten mitgetragen und mitgestaltet haben“ und dabei insbesondere ihrem Amtsvorgänger Dr. Peter Seifert, der mit der ihm eigenen ganzen Kraft seiner Persönlichkeit seiner Stadt gedient hat und viel erreichte.

Barbara Ludwig verwies auch auf die anspruchsvollen Aufgaben, die in den nächsten Jahren in Chemnitz zu realisieren sind und nannte dabei fünf Schwerpunkte:

- Chemnitz als Stadt der Wirtschaft und der Wissenschaft weiter stark zu machen;
- den sich bereits konkret vollziehenden demografischen Wandel in unserer Stadtgesellschaft anzunehmen und aktiv zu gestalten;
- Chemnitz ganz bewusst als Ort für Familien, als Ort mit Lebensqualität und sozialer Verantwortung zu etablieren;
- die finanzielle Handlungs- und Leistungsfähigkeit bewahren und das Fundament festzumachen, so dass wir 2019 – mit Auslaufen des Solidarpaktes – souverän und sicher auf eigenen Beinen stehen;
- das Vertrauen in Verwaltung und Politik weiter entwickeln für eine verlässliche, gute politische Kultur in Chemnitz.

“Wir werden Kraft brauchen, wir werden Rückgrat brauchen und wir werden Mut brauchen, auch Neues, Unbekanntes zu wagen“, betonte die Oberbürgermeisterin abschließend und forderte zugleich auf: „Aber genau das ist ein guter Teil unserer Aufgabe - genau das macht diese Stadt aus. Ich freue mich auf die nächsten Jahre. Ich lade Sie alle ein, unsere Stadt gemeinsam weiterzubauen.“

Die Sitzung des Stadtrates Chemnitz wurde bis gegen 16:00 Uhr unterbrochen - Ehrengäste, Fraktionsvorsitzende und Stadtratsmitglieder sowie Bürgerinnen und Bürger überbrachten im Grünen Salon des Rathauses der Oberbürgermeisterin Glückwünsche.
(bm/sk)

Hinweis für Redaktionen: Die Rede der Oberbürgermeisterin steht im Internet unter www.chemnitz.de > Stadt mit Bürgernähe > Dezernate & Bürgermeister > OB

Wortlaut von Eid und Verpflichtungsformel, Informationen aus der Historie der Amtskette:

Eid: „Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führen, Verfassung und Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegenüber allen üben werde.“

Verpflichtungsformel: „Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Stadt Chemnitz gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das der Einwohnerinnen und Einwohner nach Kräften zu fördern.“

Information aus dem Stadtarchiv Chemnitz zu Entstehung, Gestaltung und Verwendung der Amtskette: Als Insignien bestimmter Ämter (Bürgermeister, Rektoren von Universitäten) kamen Amtsketten ab dem 19. Jahrhundert in Gebrauch. Mit wachsender Bedeutung der Industrie- und Handelsstadt Chemnitz, der auch entsprechender repräsentativer Ausdruck verliehen werden sollte, wurden hier im Jahre 1903 Amtsketten der Vertreter beider städtischer Gremien eingeführt. Die Anfertigung geht auf eine Stiftung von 1500 Mark durch einen ungenannten Chemnitzer Bürger zurück, der die Bitte aussprach, „diese Summe zur Beschaffung von zwei Amtsketten – einer goldnen und einer silbernen –, welche der jeweilige Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher bei festlichen Anlässen tragen sollen, zu verwenden“. Konkreten Anlass bot der Geburtstag des im Vorjahr verstorbenen sächsischen Königs Albert am 23. April 1903. Der damalige König Georg erteilte die Genehmigung zum Tragen der Amtsketten bei festlichen Gelegenheiten. Diese wurden nach einem Entwurf des Stadtbaurats Richard Möbius, dem das sächsische Ministerium des Innern zugestimmt hatte, durch das Chemnitzer Juweliergeschäft Georg Bormann gefertigt.

Die Metallteile der Amtskette des Oberbürgermeisters bestehen aus 1000er-Silber, auf das 800er-Gold aufgelegt ist. Die bunten Teile sind emailliert. Die Mehrzahl der aus 33 Gliedern bestehenden Kette ist in den sächsischen Landesfarben weiß-grün, fünf mit Löwenköpfen besetzte Glieder sind in den Chemnitzer Stadtfarben blau-gelb gehalten. In der Mitte der Kette befindet sich links und rechts das sächsische Landeswappen. Das größere Schlussstück, das mit einer Städtekrone übersetzt ist, zeigt die Figur der „Chemnitia“ mit Symbolen der Metallindustrie (Amboss) und Textilindustrie (Spindel). (Eine solche Figur der auf einem Thron sitzenden „Chemnitia“ mit zwei weiblichen Figuren, die Textil- und Eisenindustrie verkörperten, war beispielsweise auch 1889 im Festzug zum 800. Jubiläum des Hauses Wettin von Chemnitz mitgeführt worden.) Daran hängt das Chemnitzer Stadtwappen. Der Stifter verfügte, dass die Rückseite von dessen Schild die Gravur erhielt: „Zur dankbaren Erinnerung an Se. Maj. König Albert, 1873-1902, gestiftet von einem Chemnitzer Bürger, 23. April 1903“.

Die beiden Amtsketten wurden erstmals beim Empfang des deutschen Kronprinzen bei der Deutschen Städteausstellung am 1. September 1903 durch Oberbürgermeister Dr. Heinrich Beck und Stadtverordnetenvorsteher Julius Eulitz angelegt. In Verbindung mit der Annahme eines neuen Stadtwappens musste jedoch das entsprechende Teil der Amtsketten bereits 1904/05 durch ein neues Glied ersetzt werden. Vor der Vernichtung im Rahmen der Spendenaktion „Ersatz goldener Amtsketten durch Ketten aus Eisen“ während des Ersten Weltkrieges konnte das Amtssymbol dank einer Stellungnahme von Stadtbaurat Richard Möbius bewahrt werden.

Nach der Novemberrevolution wurden die Amtsketten nicht mehr getragen, sie waren im Geldschrank der Stadthauptkasse deponiert. Eine Ausnahme davon bildete lediglich die Einweisung des Oberbürgermeisters Arlart am 1. April 1930. In der 1924 angenommenen Verfassung der Industrie- und Handelsstadt Chemnitz gab es hierzu keine Festlegungen. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung (Anfang 1934) wurden die Mittelstücke der Amtskette mit dem sächsischen Königswappen durch solche Glieder ersetzt, die das Hakenkreuz zeigten. 1935 wurde auch in der Hauptsatzung der Stadt festgeschrieben, dass der Oberbürgermeister, der Stadtkämmerer, die Stadträte sowie die Ratsherren als Amtszeichen bei feierlichen Anlässen Amtsketten tragen. Der Chemnitzer Metallbildhauer Werner Kump fertigte im April 1938 neu gestaltete Amtsketten für die Ratsherren an.

In der Nachkriegszeit fanden die Amtsketten zunächst keine Verwendung. Die 1947 angenommene Hauptsatzung der Stadt Chemnitz traf hierzu keine Festlegungen. Ende der siebziger Jahre entfernte ein Karl-Marx-Städter Juwelier die nationalsozialistische Symbolik.

Die Tradition des Tragens der Amtskette wurde in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) erst von Dr. Eberhard Langer wieder aufgenommen, der die Amtskette 1988 anlässlich der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages zwischen Karl-Marx-Stadt und Düsseldorf trug. Seit der Wende gehört das Tragen der Amtskette zu besonderen Ereignissen auch wieder zu den Gepflogenheiten des Chemnitzer Stadtoberhauptes.
(Text und Foto Amtskette - Quelle: Stadtarchiv der Stadt Chemnitz)

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