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PRESSEMITTEILUNG 521 Chemnitz, den 18.07.2007

Stadt Chemnitz vergibt künftig Internationalen Stefan-Heym-Preis
Stadtrat Chemnitz beschloss heute Satzung über die Verleihung des Preises

Die Stadt Chemnitz will künftig alle drei Jahre den Internationalen Stefan-Heym-Preis vergeben. Das beschloss der Stadtrat Chemnitz in seiner heutigen Sitzung. Mit der Zustimmung zur Satzung der Stadt Chemnitz über die Verleihung des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz folgte das Gremium dem mit Beschlussvorlage Nr. B-176/2007 vorgelegten Vorschlag der Verwaltung.

Stifter des Internationalen Stefan-Heym-Preises - so im § 1 der Satzung festgeschrieben - ist die Stadt Chemnitz in ehrendem Gedenken an ihren Sohn und Ehrenbürger, den Schriftsteller und Publizisten Stefan Heym (10. April 1913 - 16. Dezember 2001). Mit dem Internationalen Stefan-Heym-Preis sollen zeitkritische und couragierte Persönlichkeiten gewürdigt werden, die wie der Namensgeber des Preises als Schriftsteller und/oder Publizist herausragende und nachhaltig wirkende Leistungen erbracht haben.

Über die Vergabe des Preises entscheidet ein Kuratorium aus acht gleichberechtigten Mitgliedern. Schirmherrin des Kuratoriums ist Inge Heym, die Witwe des Schriftstellers.

Dem Kuratorium gehören derzeit folgende Persönlichkeiten an, den Vorsitz des Kuratoriums führt Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig:

Barbara Ludwig, Oberbürgermeisterin der Stadt Chemnitz
Heidemarie Lüth, Bürgermeisterin für Kultur der Stadt Chemnitz
Prof. Johano Strasser, Präsident des P.E.N.-Zentrums Deutschland
Prof. Jutta Limbach, Präsidentin des Goethe-Institutes
Klaus Eck, Leiter des C. Bertelsmann Verlages
Katrin Bornmüller, Vorsitzende der Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) - Deutsche Sektion

Des Weiteren gehören dem Kuratorium zwei von den Mitgliedern des Kulturausschusses der Stadt Chemnitz noch aus ihrer Mitte zu wählende Vertreter/innen an.
Gewählt werden diese beiden Mitglieder in der ersten nach der Sommerpause stattfindenden Sitzung des Kulturausschusses.

Erstmalig verliehen wird der mit 40.000 Euro dotierte Preis im Jahr 2008 zum 95. Geburtstag von Stefan Heym. Die Preisverleihung wird jeweils vom Chemnitzer Stadtoberhaupt im Rahmen eines öffentlichen Festaktes vorgenommen und am 10. April, dem Geburtstag von Stefan Heym, bzw. in zeitlicher Nähe hierzu stattfinden.

Zur Biografie von Stefan Heym:
Geboren wurde Stefan Heym am 10. April 1913 unter dem Namen Helmut Flieg als Sohn einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Chemnitz und verbrachte hier Kindheit und frühe Jugend. 1931 verließ er seine Heimatstadt - nach Relegation vom Gymnasium wegen Veröffentlichung seines ersten Gedichts in der Chemnitzer Volksstimme: Der junge Autor hatte die Entsendung deutscher Offiziere in die chinesische Kuomintang-Armee verurteilt und sich bereits mit diesem ersten literarischen Schritt als couragierte, eigenständig denkende und gesellschaftskritische Persönlichkeit vorgestellt.

1933, unmittelbar nach der Übernahme der politischen Macht durch die Nationalsozialisten, musste der Zwanzigjährige Helmut Flieg aus Deutschland fliehen und nahm – um seine in der Heimat zurückgebliebene Familie zu schützen – im Exil das Pseudonym Stefan Heym an. Das Leben des Schriftstellers und Publizisten Stefan Heym ist eng mit der über weite Strecken verhängnisvollen deutschen Geschichte des 20. Jahrhunderts verflochten: Heym passte sich keiner herrschenden gesellschaftlich-politischen Kraft an - ob in der Weimarer Republik, in der Emigration (u.a. als Chefredakteur in New York und als Sergeant der US-Army), in der DDR oder im Deutschland nach 1990 und folgte stets ausschließlich seinem Gewissen und blieb sich dadurch selbstkritisch treu. Im Jahr 2001 wurde Stefan Heym die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatstadt Chemnitz verliehen. Am 16. Dezember 2001 starb der Schriftsteller und Publizist während eines Aufenthaltes in Israel.

Eine große Leserschaft fand Stefan Heym als Autor mit den zu Klassikern gewordenen Romanen wie "Kreuzfahrer von heute", "Der Fall Glasenapp", "Die Augen der Vernunft", "Lasalle" oder "Der König David Bericht“. Nicht selten konnten auch die deutschsprachigen Ausgaben einiger seiner Werke bis zum Jahre 1989 nur in der Bundesrepublik Deutschland verlegt werden wie die 1979 und 1984 bei Bertelsmann erschienenen Romane "Collin" und "Schwarzenberg".
(bm/sk)

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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