Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 553 Chemnitz, den 07.08.2007
Information aus dem Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz:
Hauptziel der Informationskampagne ist eine frühzeitige Erkennung dieser Erkrankung. Der Tübinger Virologe Professor Thomas Iftner, der Initiator dieser Kampagne, sagt: „Wir wollen die Frauen zur eigenverantwortlichen Vorsorge motivieren, denn kaum eine andere Krebsart ist so effizient bekämpfbar wie der Gebärmutterhalskrebs, wenn er rechtzeitig erkannt wird!“
Für die individuelle Information zum Gebärmutterhalskrebs steht bereits seit dem 13. November 2006 der Krebsinformationsdienst KID unter der Rufnummer 0800/420-3040 täglich von 08:00 bis 20:00 Uhr zur Verfügung.
Das von ZERVITA entwickelte Informationsmaterial ist abrufbar über die eigene Website unter der Adresse www.zervita.de.
Ansprechpartnerinnen:
ZERVITA-Geschäftsstelle: Institut für Frauengesundheit (IFG), Bereich Zervita
Elfriede-Aulhorn-Straße 6, 72076 Tübingen
Ansprechpartnerin: Dr. Annette Weidtmann
Ruf 07071-29 80196, Fax 07071-29 5419
eMail: annette.weidtmann@med.uni-tuebingen.de
ZERVITA-Pressestelle: Deutsches Grünes Kreuz e. V. - www.dgk.de
Im Kilian/Schuhmarkt 4, 35037 Marburg
Ansprechpartnerin: Sigrid Fehl, Ruf 06421-293 152, Fax 06421-293 752
Gerolf Nittner, Tel. 06421-293 178, Fax: 06421-293 778
eMail: zervita-presse@kilian.de
Informationsmaterial ist selbstverständlich auch in im Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz, Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz kostenfrei in der Infostelle im Erdgeschoss erhältlich.
Informationen zu Hintergrund, Risiken und Heilungsaussichten:
Hauptauslöser des Gebärmutterhalskrebses sind bestimmte Typen humaner Papillomaviren (HPV). Mit ihnen werden sehr viele Frauen schon in jungen Jahren infiziert. In den meisten Fällen wird die Infektion erfolgreich vom Immunsystem bekämpft. Nur in wenigen Fällen kommt es nach andauernder Infektion zur Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs; das kann zehn bis fünfzehn Jahre dauern.
Ein erhöhtes Risiko an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken besteht:
- wenn Frauen bereits in sehr jungen Jahren Geschlechtsverkehr und häufig wechselnde Sexualpartner hatten. Die Fachleute gehen davon aus, dass dadurch häufiger HPV-Infektionen neben anderen Scheideninfektionen und Krankheiten sexuell übertragen werden.
- wenn Frauen an chronischen Infektionen und Viruserkrankungen leiden, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Besonders risikoreich sind Infektionen mit bestimmten humanen Papillomaviren. Diese Viren bzw. Teile ihres Erbmaterials lassen sich in fast allen Krebsvorstufen und bösartigen Tumoren des Gebärmutterhalses nachweisen. Man nimmt an, dass die Viren, im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren, die Entartung der Gebärmutterhalszellen verursachen.
- wenn die Immunabwehr der Scheide vermindert ist. Dies entsteht vor allem durch chronischen Nikotinmissbrauch. Die Krebs erregenden Bestandteile des Zigarettenrauchs sind auch im Sekret des Gebärmutterhalses nachweisbar und können dort ihre schädigende Wirkung entfalten. Auch eine Ernährung mit unzureichender Vitaminzufuhr kann zu einer geschwächten Immunabwehr führen.
- wenn der Arzt bei der Patientin einen ungünstigen Befund beim Zellabstrich oder bereits eine ausgeprägte Krebsvorstufe, ein so genanntes „Carcinoma in situ“, festgestellt hat.
Die Vorstufen einer bösartigen Zellveränderung im Gebärmutterhals verursachen keine Beschwerden. Auch Gebärmutterhalskrebs im Frühstadium macht sich nicht bemerkbar. Ist der Gebärmutterhalskrebs bereits in einem fortgeschrittenen Stadium, können sich folgende Beschwerden einstellen:
- Blutungen, zum Beispiel nach dem Geschlechtsverkehr
- Blutungen nach Belastungen wie Rad fahren, Reiten oder hartem Stuhlgang. Aber: Auch andere, harmlose Veränderungen am Muttermund oder in der Gebärmutter können solche Blutungen verursachen.
Wie sind die Heilungsaussichten?
Bei Vor- und Frühstadien von Gebärmutterhalskrebs kann eine vollständige Heilung erreicht werden. Bei „echten“ bösartigen Tumoren hängen die Erfolgsaussichten der Behandlung von der Ausdehnung der Erkrankung und vom Ausmaß der Operation ab. Kann durch die Operation das gesamte Tumorgewebe entfernt werden, sind die Chancen auf Heilung günstig. In weiter fortgeschrittenen Stadien oder bei einem Rückfall ist eine dauerhafte Heilung weniger wahrscheinlich, aber in manchen Fällen doch möglich. Haben sich bereits Metastasen gebildet, so hat die Behandlung in erster Linie das Ziel, möglichst lange der Patientin ein beschwerdefreies Leben mit der Erkrankung zu ermöglichen.
Stadt Chemnitz