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PRESSEMITTEILUNG 556 Chemnitz, den 09.08.2007
Lufthygienischer Trendbericht 2006 - Entwicklung der Feinstaubpartikel
Ziel des Luftreinhalteplanes ist es, durch frühzeitiges Eingreifen die termingerechte und dauerhafte Einhaltung zukünftiger zulässiger EU-Schadstoff-Grenzwerte zu sichern. Im Stadtgebiet gibt es zwei ortsfeste Messstellen – Chemnitz-Mitte an der Lohstraße und Chemnitz-Nord am Wilhelm-Külz-Platz. Zusätzlich wurde 2005 an der Leipziger Straße ein Messcontainer u.a. zur Überwachung der Schadstoffkomponenten Feinstaub (PM10) und Stickstoffdioxid (NO2) aufgestellt, um Messergebnisse von einer stark befahrenen Straße zu erfassen. Während verschiedene Konzentrationen von Schadstoffen erheblich unter den festgelegten Immissionsgrenzwerten der Europäischen Regelungen lagen, wie beispielsweise Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Benzol oder Ozon, wurden bei der Messung von Stickstoffdioxid und Feinstaub diese Werte zum Teil deutlich überschritten.
Neben Abgasen aus Industrieanlagen und Kraftwerken stellen die Emissionen im Straßenverkehr mit Abstand den größten Anteil von Stickstoffoxiden dar. Diese Schadstoffgruppe kann bei länger einwirkenden höheren Konzentrationen zu einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Atemwegsinfektionen sowie chronischer Bronchitis führen. Im Jahr 2006 wurde die zulässige Anzahl der Überschreitungen des Stundenmittelwertes an allen drei Messstationen eingehalten, jedoch wurde an der Messstation Leipziger Straße der zulässige Jahresmittelwert für NO2 mit 64 Mikrogramm pro Kubikmeter überschritten (Grenzwert ab 2010 - 40 Mikrogramm pro Kubikmeter).
Die PM10-Belastung hingegen weist einen starken jahreszeitlichen Gang auf. Die höchsten Konzentrationen werden üblicherweise in den Wintermonaten gemessen. Die Erfassung der Feinstaubpartikel erfolgt seit 1998 an der Messstelle Chemnitz-Nord, seit 2001 in Chemnitz- Mitte und 2005 an der Leipziger Straße. Während die Jahresmittelwerte an allen drei Messstationen seit der Inbetriebnahme der PM10-Messungen unterschritten werden, gab es 2006 an der Leipziger Straße 65 Überschreitungen des EU-Tagesmittelwertes – zulässig sind 35 pro Kalenderjahr. Im Vergleich zum Jahr 2005, in dem es insgesamt 59 Überschreitungen gab, erhöhte sich also sogar noch einmal der Wert.
Im Jahr 2007 deutet die Anzahl der Überschreitungen des Tagesmittelwertes beim Feinstaub auf eine Verringerung der PM10-Konzentration an allen Messstationen der Stadt Chemnitz hin. Gründe hierfür können meteorologische Faktoren wie Feuchtigkeit etc., der Stadtumbau auf der Leipziger Straße oder auch die geringere Anzahl von Brauchtumsfeuern sowie die eingeschränkte Verbrennung von Pflanzenabfällen sein. Letztere sind Teil des Aktionsplanes zur Feinstaubminderung. Weitere Maßnahmen werden wie schon erwähnt im Luftreinhalteplan Ende 2007 beschlossen.
(ms)
Hinweis für Redaktionen:
Der Lufthygienischer Trendbericht 2006 und die weitere Entwicklung der Feinstaubpartikel für die Stadt Chemnitz wurde als Informationsvorlage I- 37/2007 dem Planungs-, Bau- und Umweltausschuss der Stadt Chemnitz in seiner Sitzung am 03.07.07 vorgelegt.
Stadt Chemnitz