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PRESSEMITTEILUNG 639 Chemnitz, den 13.09.2007
Information aus dem Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz:
Jugendhilfeausschuss Chemnitz stimmte Vorlage der Verwaltung einstimmig zu - Amt für Jugend und Familie mit Projekt-Durchführung beauftragt
Einstimmig gaben die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses der Stadt Chemnitz in der Sitzung vom 04. September 2007 ihre Zustimmung zu der von der Verwaltung vorgelegten Beschlussvorlage Nr. B-240/2007. Damit stimmte der Ausschuss dem Vorhaben zu, ein Kommunales Frühwarnsystem zur Verhinderung der Vernachlässigung von Kindern in der Stadt Chemnitz aufzubauen. Mit dem Votum wurde das zuständige Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz zugleich mit der Durchführung des Projektes „Aufbau eines Managements für die Kooperationsstruktur des Frühwarnsystems und Entwicklung von geeigneten Präventionsmaßnahmen“ im Zeitraum vom 01. Oktober 2007 bis 30. September 2010 beauftragt. Die dafür erforderliche Koordinatorenstelle wird zur Stellenbesetzung umgehend öffentlich ausgeschrieben.Ziel ist es – so erläutert Regina Quaas, Leiterin der Abteilung Sozialdienst im Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz und federführend bei Vorbereitung, Durchführung und Realisierung der anspruchsvollen Aufgabe - in der Stadt Chemnitz ein funktionierendes Frühwarnsystem existiert, welches frühe Hilfen zum Schutz von Kindern vor Gefährdungen für ihr körperliches und seelisches Wohl bietet und positive Effekte für Familien bewirkt.
Die Notwendigkeit, frühe Hilfen für Kinder zur Vermeidung von Kindesvernachlässigung und Kindeswohlgefährdung zu entwickeln, ist ein bundesweites Anliegen. Auch in den Städten und Gemeinden des Freistaates Sachsen werden Kinder von ihren Eltern vernachlässigt und in ihrem Wohl und ihrer Entwicklung gefährdet. Für Chemnitz trifft dies ebenso zu: Zwar gibt es in der Stadt Chemnitz durch das flächendeckende Netz von Angeboten und Einrichtungen der Gesundheitsförderung, Betreuung und Familienbildung für werdende Eltern sowie Eltern mit Kindern ab dem Säuglingsalter ausreichende Möglichkeiten zur Unterstützung ihrer Elternverantwortung. Doch werden diese Angebote von jungen Paaren bzw. jungen Frauen und Familien, die unter sehr schwierigen sozialen Bedingungen leben, oft nicht von selbst aufgesucht. Hier sind unter anderem die in der Stadt tätigen Gynäkologen, Hebammen, Schwangeren(konflikt)beratungsstellen sowie Kinderärzte und Allgemeinmediziner wichtige Partner für die gelingende Gestaltung des Frühwarnsystems.
Der erfolgreiche Aufbau eines wirkungsvollen Kooperationssystems setzt an einer verbindlichen Zusammenarbeit der beteiligten Professionen an. Diese Zusammenarbeit – so Regina Quaas - ist gegenwärtig allerdings nur in Einzelfällen üblich und nicht als strukturiertes Verfahren im Sinne eines gemeinsamen Handelns zur Frühprävention vereinbart. Deshalb sind der Ausbau einer weiteren Vernetzung und das Entwickeln geeigneter Beratungs- und Betreuungsangebote notwendig, um das Eintreten von Gefährdungssituationen für Säuglinge und Kleinkinder sowie auch für Vorschulkinder in Familien möglichst zu vermeiden.
Die vorrangige Zielgruppe, für die ein funktionierendes Frühwarnsystem notwendig ist, sind Jugendliche als zukünftige Mütter und Väter, junge werdende Mütter und Väter sowie Mütter und Väter mit Kindern vom Säuglingsalter bis zu sechs Jahren. Im Fokus stehen hier vor allem junge Menschen und Paare, die in ihren Familienstrukturen und unter Umständen auch durch ihre soziale Benachteiligung keine ausreichenden Lernfelder für den Erwerb von lebenspraktischer Bildung zur Verfügung haben.
Umgesetzt werden soll das Projekt „Aufbau eines Managements für die Kooperationsstruktur des Frühwarnsystems und Entwicklung von geeigneten Präventionsmaßnahmen“ bis 2010. Dafür kann das zuständige Amt für Jugend und Familie – ausgestattet mit dem Votum des Jugendhilfeausschusses – nunmehr auch Fördermittel beantragen und dazu das Projekt bei der Bewilligungsbehörde des Landes Sachsen einreichen. Für die Konzepte kommunaler Frühwarnsysteme bietet das Land Sachsen den Kommunen eine finanzielle Unterstützung über die „Förderrichtlinie zur Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendhilfe“ für die Dauer von 2007 bis 2010.
Hinweis für Redaktionen: Ansprechpartner bei Rückfragen ist unter Ruf 0371/488-5150 Frau Regina Quaas, Abteilungsleiterin Sozialdienst im Amt für Jugend und Familie der Stadt Chemnitz.
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