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PRESSEMITTEILUNG 797 Chemnitz, den 15.11.2007
„Gewählt für Chemnitz“ - Ausstellung des Stadtarchivs im Haus DAStietz:
Einladung für Medienvertreter zum Pressetermin am 23.11., 11:00 Uhr
„Gewählt für Chemnitz - Zur Geschichte der Chemnitzer Stadtverordneten“: unter diesem Titel dokumentiert eine Ausstellung das Wirken von Chemnitzer Parlamentariern verschiedener Epochen. Einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2006 folgend, hat das Stadtarchiv der Stadt Chemnitz diese Exposition konzipiert und zusammengestellt.Anlass für die Ausstellung, die einen historischen Bogen von der Wahl der ersten provisorischen Communrepräsentanten (einer Vorform der späteren Stadtverordneten) bis in die heutige Zeit spannt, ist die Verabschiedung der Sächsischen Städteordnung vor 175 Jahren.
Mit einer Festrede eröffnet Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig die Ausstellung „Gewählt für Chemnitz“ am Freitag, dem 23. November, 18:00 Uhr, im Beisein von Vertretern der Fraktionen des Chemnitzer Stadtrates und vieler weiterer Ehrengäste.
Besichtigt werden kann die Schau montags bis freitags zwischen 10:00 und 20:00 Uhr und am Wochenende zwischen 10:00 und 18:00 Uhr im Foyer des Hauses DAStietz.
Hinweis für Medienvertreter: Vor der offiziellen Eröffnung am Abend des 23. November lädt Gabriele Viertel, Leiterin des Stadtarchivs Chemnitz, bereits 11:00 Uhr, die Medienvertreter zu einem Pressegespräch in der Lounge im Foyer des Hauses DAStietz sowie zu einem ersten kleinen Rundgang durch die Ausstellung ein.
Zum Hintergrund - Informationen zum Anlass der Ausstellung sowie zu Extra-Angeboten während der Schau:
Nach dem Erlass der Allgemeinen Städteordnung 1832 kam es zur dauerhaften Einrichtung eines Stadtverordnetenkollegiums, das bis zum Ende des Ersten Weltkriegs bürgerlich dominiert blieb. In der Weimarer Republik entfaltete sich aufgrund geänderter Mehrheitsverhältnisse eine rege Reformdiskussion. Wie damals Entscheidungsfindungen vonstatten gingen, beantworten zeitgeschichtliche Quellen ebenso, wie sie die Entrechtung und Verfolgung von Stadtverordneten während der nationalsozialistischen Diktatur bis zur Auflösung des Kollegiums 1935 dokumentieren. Konnten in der DDR die seit 1946 wieder gewählten Volksvertreter nur begrenzt wirksam werden, so ist die Stadtverordnetenversammlung heute das wichtigste politische Organ der kommunalen Selbstverwaltung. Seit 1994 heißt das Gremium Stadtrat.
Wie Parlamentarier die Entwicklung der Stadt beeinflussten, stellt die Dokumentation ebenso dar, wie Reformbemühungen oder prägende kommunalpolitische Vorhaben. Weiterhin zeigt sie, in welchem Umfang die Bürger damals und heute Einfluss auf die kommunale Politik nehmen können.
Dem Wirken der Chemnitzer Stadtverordneten wird anhand konkreter Projekte, wie u. a. der Stadtentwicklung und dem Baugeschehen, nachgegangen, zugleich werden Einblicke in die Mechanismen, Möglichkeiten und Zwänge kommunaler Politik seit dem 19. Jahrhundert gegeben. Als anschauliche Zeugnisse sind Modelle bedeutender Bauten zu sehen – so das Alte Stadttheater von 1838, der Wissmannhof von 1928 und die Diesterweg-Schule von 1930. Nicht zuletzt werden die Tagungsorte der Stadtverordneten vorgestellt.
Neben der Möglichkeit zur elektronischen Recherche in einer Stadtverordneten-Datenbank erwarten die Besucher in der Lounge des Hauses DAStietz selten gezeigte Filmdokumente aus den Beständen des Stadtarchivs. So „Aus der Arbeiterstadt Chemnitz“ über das städtische Leben in der zweiten Hälfte der 1920er-Jahre und „Eine Stadt hilft sich selbst“ über die ersten Jahre des Wiederaufbaus nach 1945. Darüber hinaus dokumentieren Amateuraufnahmen von wenigen Minuten die Ereignisse im Stadtzentrum am 7. Oktober 1989.
Die Filme sind während der Ausstellung jeweils dienstags, 11:00 Uhr, donnerstags, 17:00 Uhr und samstags, 14:00 Uhr, zu sehen.
Da sich die Exposition vor allem auch an Schülerinnen und Schüler richtet, gibt es das besondere Angebot, mit Stadträten über ihre Arbeit zu sprechen und Fragen zu stellen: „Was passiert eigentlich hinter den Türen des Chemnitzer Rathauses? Wie kommen kommunalpolitische Entscheidungen zu Stande?“
Die Termine für diese Veranstaltungen werden über das Stadtarchiv Chemnitz (Sitz: Aue 16, Ruf 0371/488-4701/-4702) koordiniert.
Stadt Chemnitz