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PRESSEMITTEILUNG 589 Chemnitz, den 26.08.2008
Fachkräftestudie zur Metropolregion Sachsendreieck vorgestellt
Qualität der Schulabgänger und Fremdsprachenkenntnisse eingefordert Eigene Ausbildung von Nachwuchs immer noch bestes Erfolgsmodell
Zur künftigen Entwicklung des Bedarfs an Fachkräften wurde am Montag im Kammersaal der Industrie- und Handelskammer Südwestsachsen eine von der Metropolregion Sachsendreieck in Auftrag gegebene Studie vorgestellt. Die Untersuchung entstand unter Leitung von Prof. Dr. Michael Behr am Institut für Soziologie an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Die Metropolregion ist ein Zusammenschluss der Städte Chemnitz, Dresden, Halle, Leipzig und Zwickau in Kooperation mit den Städten Magdeburg und Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt sowie der ImPuls-Region Erfurt-Weimar-Jena und der Stadt Gera in Thüringen. Interviewt wurden im Rahmen der Studie Entscheider von Unternehmen, Vertreter von Wirtschaftsverbänden und der Kommunalpolitik.Der Studie nach blickt die Wirtschaft im Sachsendreieck fast 20 Jahre nach der Wende wieder optimistisch in die Zukunft. Schlüsselbranchen wie der Maschinenbau, die Kfz-Hersteller und –zulieferer oder die Solarbranche sind auch international bestens aufgestellt. Zudem habe sich eine ganze Reihe an Netzwerken gebildet, die „fruchtbare Innovationskoalitionen“ bilden, so die Studie. „Gemessen an Dynamik und Innovationsfreude kann es die Region durchaus mit traditionell starken Regionen in den westlichen Bundesländern aufnehmen“, so Prof. Behr bei der Präsentation der Ergebnisse.
Der wirtschaftliche Aufschwung bringe aber auch Herausforderungen, die es zu meistern gilt, darunter einen Mangel an Fachkräften. Der Untersuchung nach fehlen künftig vor allem klassische Facharbeiter, aber auch Ingenieure verschiedener Fachrichtungen.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig umschrieb den drohenden Fachkräftemangel „nicht als Problem, sondern als Aufgabe“, die es zu meistern gelte. Sachsens Staatsminister für Wirtschaft und Wissenschaft, Thomas Jurk, rief deshalb auch dazu auf, die passenden Rahmenbedingungen zu schaffen, dem Mangel entgegenzutreten. Wenn es die Metropolregion schaffe, ihre zweifellos großen Vorteile als solche auch zu verkaufen – florierende Wirtschaft, eine herausragende Lebensqualität, eine gute Verkehrsanbindung, aber auch adäquate Löhne – dann bestehe die Chance, dass die Region nach Jahren des Weggangs zu einem Zuzugsgebiet für Arbeitskräfte werde. Denn vor allem habe man ein Imageproblem. „Wir sind viel besser, als ständig über uns geschrieben wird“, fasste die Hallenser Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados zusammen.
Welche Sicht Unternehmer zur Fachkräftesituation haben, darüber tauschten sich u. a. Micaela Schönherr, Geschäftsführerin der Chemnitzer Niles-Simmons Industrieanlagen aus. „Unser bewährtes Mittel gegen den Fachkräftemangel ist und bleibt die gezielte Ausbildung von Nachwuchs“, so Schönherr. Zwar seien gute Schulnoten und solide Fremdsprachenkenntnisse unter Schulabgängern zunehmend schwer zu finden. Dagegen funktioniere das Zusammenspiel von Hochschulen und Wirtschaft perfekt – wie die Städte Chemnitz und Jena beispielhaft zeigen, so Dr. Wolfgang Hecker von Jenaer Elektronikhersteller MAZeT Electronic Design and Manufacturing Services.
Die Studie
Befragt wurden Wirtschaftsförderer und Kammervertreter sowie Unternehmer aus Industrie, Verkehr und Logistik, außerdem Rückkehrer, Zuwanderer aus den alten Bundesländern und Beschäftigte aus Unternehmen der Region, die gerne hier arbeiten, aber genauso gut Arbeit im Westen finden würden. Wo entsteht Fachkräftebedarf? Wie reagieren die Unternehmen auf die neue Herausforderung? Was macht den „neuen Osten“ für Beschäftigte attraktiv? Und was müssen Unternehmen tun, um den Erwartungen und Ansprüchen der Beschäftigten zu genügen?
Stichwort Metropolregion
Die Metropolregion ist ein Zusammenschluss der Städte Chemnitz, Dresden, Halle, Leipzig und Zwickau in Kooperation mit den Städten Magdeburg und Dessau-Roßlau in Sachsen-Anhalt sowie der ImPuls-Region Erfurt-Weimar-Jena und der Stadt Gera in Thüringen. Dabei wird der Grundgedanke verfolgt, gleiche wirtschafts- und gesellschaftspolitische Interessen zusammenzuführen, Potentiale zu bündeln und sich gemeinsam auf nationaler und europäischer Ebene zu präsentieren.
www.region-sachsendreieck.de
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