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PRESSEMITTEILUNG 626 Chemnitz, den 05.09.2008
„Vergangenheit aufgedeckt – Archäologie und Bauforschung“
Vergangenheit aufdecken – Archäologie und Bauforschung
Archäologie
Das Gesamtkonzept für das Haus der Archäologie im Haus Schocken wird in einem Vortrag von Thomas Spring, Sächsisches Landesamt für Archäologie und Museum für Vorgeschichte, am Sonntag, 14 Uhr im Schlossbergmuseum vorgestellt.
Gegenwärtig sind keine archäologischen Ausgrabungen in Chemnitz im Gange. Mit Spannung wird deshalb auf die Präsentation wichtiger Funde und deren Auswertung im „Haus der Archäologie und Geschichte Sachsens“ im ehemaligen Warenhaus Schocken an der Brückenstraße 7-11 gewartet.
Die moderne Archäologie ist bemüht um den langfristigen Erhalt der Bodendenkmale an Ort und Stelle. Dazu zählen alle von Menschenhand geschaffenen, häufig durch Kulturschichten überdeckte Siedlungen, Stadtkerne, Befestigungs- und Wehranlagen oder ähnliches.
Wenn sie ausgegraben werden müssen, dann können die Gründe in einer akuten Gefährdung durch nachfolgende Baumaßnahmen, aber auch in einer intensiveren bergbaulichen oder landwirtschaftlichen Nutzung liegen. Man spricht dann von „Rettungsgrabungen“. Diese wurden großflächig in den 1990er Jahren in der Chemnitzer Innenstadt durchgeführt, bevor die großen Bauvorhaben Galerie Roter Turm, Galeria Kaufhof und Mittelstandsmeile begannen.
Bauforschung
Bei Rundgängen mit Mitarbeitern der Denkmalschutzbehörde über den Schloßberg und durch bedeutende Chemnitzer Kirchen wie die alte Stadtkirche St. Jakobi oder St. Petri am Theaterplatz sind am 14. September viele interessante Baudetails, historische Fassungen und Daten zur Baugeschichte zu entdecken (siehe Programm).
Der Schloßberg ist seit vielen Jahren ein lokales Interessengebiet der Denkmalpflege in der Stadt Chemnitz. Sanierungs- und Umbaumaßnahmen an der Schloßkirche und an den Gebäuden des ehemaligen Klosters (heute Schloßbergmuseum) wurden bereits seit den 1970er Jahren durchgeführt. Die dabei gesicherten und dokumentierten bauarchäologischen Befunde lassen uns heute die bis ins 12.Jhd. zurückreichende Baugeschichte der ältesten Sakralbauten von Chemnitz gut belegen.
Währenddessen konnten die ältesten Fachwerkbauten, die noch in der Chemnitzer Innenstadt erhalten sind, die Gebäude Schloßberg 1, 2, 3, 4 und 8, in DDR-Zeiten kaum erforscht werden. Lediglich zum so genannten „Kellerhaus“ Schloßberg 2 findet man in verschiedenen Quellen wenige, teils phantasievolle, teils realistische Betrachtungen zu dessen Entstehungsgeschichte.
Die Kulturdenkmale Schloßberg 1, 4 und 8 waren aufgrund extremer Bauschäden schon seit 1988 leer gezogen, das Kellerhaus folgte 1990 und das Haus am Schloßberg 3 dann 1993.
So ist die Rettung, Sanierung und gelungene Nachnutzung der lange Zeit leer stehenden und vom Verfall bedrohten Fachwerkhäuser gerade noch rechtzeitig erfolgt.
Foto vom Schloßberg 8 nach der Sanierung
Programm zum Tag des offenen Denkmals, Sonntag, 14. September in der Stadt Chemnitz
10.30 Uhr
Eröffnung im Schlossbergmuseum durch Museumsleiter Uwe Fiedler
Baubürgermeisterin Petra Wesseler überbringt die Grußworte der Stadt Chemnitz
Dr. Michael Streetz überbringt Grußworte im Auftrag der Sächsischen Landeskonservatorin
Thomas Morgenstern von der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt spricht zum Tagesprogramm
Musikalische Umrahmung - Kaja Schülke (Mandoline)
11.15 – 12.45 Uhr und 15.30 bis 16.50 Uhr
Führungen
Rundgang vom ehemaligen Kloster (Schloßbergmuseum) zu den Kellern und den ältesten erhaltenen Chemnitzer Fachwerkhäusern am unteren Schloßberg mit Erläuterungen zu Ergebnissen der bisherigen Bauforschung
Treffpunkt: Eingangsvorplatz Schloßbergmuseum
Führungen: Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Chemnitz
Thomas Morgenstern, Cathrin Fuchs, Bettina Schülke
14.00 – 15.30 Uhr
Schloßbergmuseum, Renaissance-Saal
Vortrag: Kaufhaus Schocken – Haus der Archäologie - Thomas Spring, Sächsisches Landesamt für Archäologie
17:00 Uhr
Abschlusskonzert im Schlossbergmuseum, Renaissance-Saal
Christian Drengk (Weimar) Klavier, Meisterschüler von Prof. Volkmar Lehmann und Siebenmaliger Preisträger im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“
Zudem sind folgende Kulturdenkmale geöffnet:
St. Jakobi Kirche, Jakobikirchplatz (hinter Rathaus)
11.00 – 16.00 Uhr stündlich Erläuterungen zur Restaurierung der Kirchenschiffe durch den Kirchenvorstand
St. Petri Kirche, Theaterplatz 3
14.00 – 16.00 Uhr Erläuterungen zur Restaurierung der originalen neugotischen Kirchenorgel durch Kir chenvorstand und Mitglieder des Fördervereins
Pfarrhaus Kleinolbersdorf , Ferdinandstr. 95
13.30 Uhr und 15.30 Uhr Erläuterungen zu laufenden Sanierungsarbeiten und zur Bauforschung durch das Architekturbüro Hartung & Löffler
Poelzig Areal, Zwickauer Straße/Ulmenstraße
Besichtigung des Areals bedeutender Industriearchitektur von 14:00 – 18:00 Uhr
Stadt Chemnitz