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PRESSEMITTEILUNG 699 Chemnitz, den 01.10.2008
„Stolpersteine“ sind Zeichen zur Erinnerung - Einladung für Journalisten und Fotografen zum Termin mit Projekt-Initiator Gunter Demnig:
Das Projekt „Stolpersteine“ hat der Kölner Bildhauer Gunter Demnig konzipiert und ist damit deutschland- und europaweit bekannt geworden. 2007 wurden die ersten sieben Steine in Chemnitz verlegt. Unterstützt wird das Projekt in diesem Jahr in Chemnitz unter anderem von Familien der Opfer, so von den Familien von Walter Maleki und Jankel Rotstein.
In Anwesenheit von Bürgermeister Miko Runkel wird Gunter Demnig am Dienstag, 7. Oktober, 14 Uhr, vor dem Haus Bernsdorfer Plan 12 einen weiteren Stolperstein verlegen. Seitens des Stadtverbandes Chemnitz des VVN/BdA wird Vorsitzender Klaus Bellmann am Termin teilnehmen.
Die Vertreter der Medien sind hiermit herzlich zum Termin eingeladen.
Zeitplan der „Stolperstein“-Verlegungen am Dienstag, 7. Oktober:
- 14 Uhr, Bernsdorfer Plan 12 – Stolperstein für Walter Maleki, geboren: 1900; ermordet: 1944 im KZ Flossenbürg.
- 14:30 Uhr, Blücherstraße 17 – Stolperstein für Amalie Jordt, geboren: 1914, ermordet: 1937 in Bernburg.
- 14:50 Uhr, Clausstraße 48 – Stolperstein für Gustav Klukas, geboren: 1902, ermordet 1945 in Chemnitz.
- 15:10 Uhr, Ludwig-Kirsch-Straße 1 – Stolperstein für Jankel Rotstein, geboren 1889, ermordet: 1941 im Ghetto Warschau.
- 15:30 Uhr, Wielandstraße 6 – Stolperstein für Generaloberst Friedrich Olbricht, geboren: 1888, ermordet: 1944 in Berlin.
- 15:50 Uhr, Kaßbergstraße 22 – Stolperstein für Dr. Otto Goldhardt, geboren: 1885, ermordet: 1942 im KZ Auschwitz.
Informationen zum Hintergrund: Das Projekt „Stolpersteine“ wurde 1993 von dem Kölner Bildhauer Gunter Demnig konzipiert. Die „Steine“ sind jeweils 10 x 10 cm groß, aus Beton gegossen und werden mit einer beschrifteten Messingtafel versehen bündig in öffentliche Gehwege eingelassen. Trotzdem heißen sie „Stolpersteine“: Wer sie im Vorübergehen sieht, soll im Geiste darüber stolpern, kurz innehalten und die Eingravierung lesen. Unter der Überschrift ‚Hier wohnte...’ wird mit einem „Stolperstein“ direkt vor dem Wohnhaus eines Opfers ein Stück Geschichte in unser alltägliches Leben zurückgeholt. So sollen „Stolpersteine“ ein Zeichen der Erinnerung sein und die Opfer aus der Anonymität herausholen - dort, wo sie gelebt haben.
Geehrt mit „Stolpersteinen“ werden auf diese besondere Weise Bürgerinnen und Bürger, die Opfer des nationalsozialistischen Regimes wurden. Die „Stolpersteine“ werden jeweils in den Bürgersteig vor dem Haus eingelassen, wo die zu Ehrenden ihre letzte selbst gewählte Adresse hatten.
Erstverlegung der „Stolpersteine“ war (nach einer Probeverlegung 1995 in Köln) 1997 in Berlin-Kreuzberg mit einer zum Zeitpunkt der Verlegung von der Kommune übrigens noch nicht genehmigten, später aber legalisierten Aktion. Die ersten genehmigten „Stolpersteine“ wurden 2003 in Freiburg verlegt.
In Chemnitz wandte sich im November 2005 der Stadtverband des Vereins der Verfolgten des Naziregimes an die Stadtverwaltung und ergriff damit die Initiative zur Verlegung von Stolpersteinen auch in Chemnitz. Nach der schriftlichen Zustimmung der Mehrheit der Fraktionen im Stadtrat Chemnitz wurde den Initiatoren eine Begleitung der Aktion seitens der Stadtverwaltung Chemnitz zugesagt. Für die Kosten der Aktion kommt jeweils der Initiator selbst auf, unterstützt von Sponsoren. Im Juli 2007 wurden in Chemnitz die ersten sieben „Stolpersteine“ verlegt.
Im Internet stehen alle Informationen zum Projekt „Stolpersteine“ unter www.stolpersteine.com
Ansprechpartner zum Projekt in Chemnitz ist beim Stadtverband Chemnitz des VVN/BdA (09126 Chemnitz, Rosenplatz 4) Klaus Bellmann, Ruf 0371/229698.
Stadt Chemnitz