Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 70 Chemnitz, den 01.02.2008
Chemnitzer Friedenstag 2008:
Ausländerbeauftragte der Stadt Chemnitz informierte im Sozialausschuss zu den Veranstaltungen am und um den 5. März 2008
Seit 2002 steht der 5. März in Chemnitz in Erinnerung an die Zerstörung der Stadt am 5. März 1945 als der Chemnitzer Friedenstag im Kalender. Zu diesem von vielen Bürgerinnen und Bürgern der Stadt engagiert mitgestalteten Gedenk- und Erinnerungstag und zum auch in diesem Jahr wieder vielfältigen Programm informierte gestern Heike Steege, Ausländerbeauftragte der Stadt Chemnitz, in der Sitzung des Sozialausschusses.Heike Steege: „Auch 2008 möchten alle an der Vorbereitung der Veranstaltungen am Chemnitzer Friedenstag Beteiligten die wichtige Tradition im Zeichen der Erinnerung an die Zerstörung unserer Stadt gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern von Chemnitz weiterführen. Wir laden ein, an den verschiedenen Angeboten teilzunehmen, über das Thema Frieden gemeinsam nachzudenken, und sich damit auch zur Erhaltung des Friedens zu bekennen. Zu den Schwerpunkten an diesem für die Chemnitzerinnen und Chemnitz besonderen Tag werden zum Beispiel das begehbare Friedenskreuz gehören, das wieder auf dem Neumarkt aufgestellt wird und die Vergabe des Chemnitzer Friedenspreises im Rathaus, für den derzeit 15 Bewerbungen eingegangen sind, die Unterschrift von Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig zum internationalen Netzwerk Mayors for Peace und die Kranzniederlegung am Mahnmal für die Bombenopfer des 5. März 1945, mit der die Veranstaltungen zum Chemnitzer Friedenstag auch in diesem Jahr traditionell auf dem Städtischen Friedhof beginnt.“
Der Chemnitzer Friedenstag 2008 und die Veranstaltungen
am Mittwoch, 5. März 2008
09:00 Uhr Städtischer Friedhof: Kranzniederlegung am Mahnmal der Bombenopfer des 5. März
09:00 bis 12:00 Uhr Jugendkirche St. Johannis, Zschopauer Straße: Künstlerische Gestaltung von Friedenswünschen durch Chemnitzer Kinder unter Anleitung von Peter Fiebig (Kunstraum Chemnitz e.V.), anschließend Präsentation am Friedenskreuz
13:00 Uhr bis 21.00 Uhr, Neumarkt: Gedenk- und Aktionsfläche FRIEDENSKREUZ - der Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V. und die Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag bitten die Chemnitzer um ihre Friedenswünsche. - 13:00 Uhr Eröffnung des Friedenskreuzes durch Bürgermeisterin Heidemarie Lüth - danach Aktion (Gasbetonsteine) des Kunstraum Chemnitz mit Chemnitzer Kindern
17:30 Uhr Rathaus: Verleihung des Chemnitzer Friedenspreises - der Chemnitzer Friedenspreis wird unter der Schirmherrschaft des Bürgervereins FUER CHEMNITZ e.V. und in Zusammenarbeit mit dem Kriminalpräventiven Rat und der Ausländerbeauftragten der Stadt verliehen.
Unterzeichnung der Beitrittsurkunde zu Mayors for Peace durch Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig
20:00 Uhr Jakobikirche: Friedensgottesdienst
21:00 Uhr: Gedenkgeläut Chemnitzer Kirchen
Bereits vor dem 5. März stehen folgende Veranstaltungen im Programm zum Chemnitzer Friedenstag 2008
Mittwoch, 27. Februar, 19:00 Uhr, Soziokulturelles Zentrum QUERBEET, Rosenplatz 4: Veranstaltung zur Aktion Stolpersteine.
Sonntag, 2. März, 11:00 Uhr (Einlass: 10:40 Uhr) Cine Star LUXOR – Hauptsaal: Gedenkmatinee zur Erinnerung an die Bombenopfer des 5. März 1945 - Erinnerungen und Zeitdokumente zur wechselhaften Baugestalt der Stadt und zu Bürgerschicksalen im Gefolge von Krieg, Kriegsverlusten und Diktaturen; Filme, Erlebnisberichte, Straßenzüge; "Mit Tilo Richter von der Kaßbergauffahrt zur Andréstraße"; Musikalisches Finale: Posaunenchor der Friedenskirche, Leitung: Andreas Walther - Redaktion und Leitung: Addi Jacobi.
Montag, 3. März, 19:30 Uhr Weltecho: Chemnitzer Friedensimpulse 2008 - Podium Johannes Maria Becker, Leiter des Instituts für Friedens- u. Konfliktforschung Uni Marburg zum Thema Deutschland: Perspektiven und Konflikte mit dem neuen Europa - Moderation: Carsten Rast - Veranstalter: Arbeitsgruppe Chemnitzer Friedenstag.
Montag, 3. März, 19:00 Uhr, Stadtteilbibliothek im Yorckgebiet, Scharnhorststraße 11: Lesung: Anne Dorn "Siedichum" (Dittrich-Verlag) - Veranstalter: Stadtteilbibliothek im Yorckgebiet und Evangelisches Forum.
Die Romanheldin Martha ist im Jahr 2000 auf der Spurensuche nach ihrem im letzten Kriegsjahr verschollenen Bruder in Polen. Hilfe erfährt sie durch einen Geschichtsprofessor in Warschau, einen Filmemacher in Posen und eine junge Studentin. Mit ihr durchstreift sie die polnischen Wälder und trifft auf Orte, in denen sich Dramatisches abgespielt hat. - Anne Dorn wurde 2007 für dieses Buch mit der Kester-Haeusler-Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung geehrt.
Dienstag, 4. März, 19:00 Uhr, KleinKunstTheater FATA MORGANA, Carolastraße 7: Überlebenswege zweier Chemnitzer Juden. Ein Podiumsgespräch mit Siegmund Rotstein und Justin Sonder - Moderation: Dr. Jürgen Nitsche und Sabine Kühnrich
Siegmund Rotstein und Justin Sonder, beide Jahrgang 1925, beide stammen aus Chemnitz - in ihrer Jugendzeit ging jeder einen schweren Weg mit einem grausamen Ziel: Konzentrationslager. Der eine Theresienstadt, der andere Auschwitz. Sie haben überlebt und sind zurückgekommen, um einen Neuanfang zu wagen. Wie liefen die Deportationen in Chemnitz ab? Konnte man als Jude oder aus einem anderen Grund Geächteter in der Zeit des Nationalsozialismus auch Menschlichkeit erfahren? Kann man die schlimmen Erlebnisse im Konzentrationslager "verarbeiten"? War ein normales Leben nach der Rückkehr möglich, in der Mitte der Gesellschaft, aus der man verstoßen wurde? Das Podium gestattet Einblicke in die Biografien zweier Chemnitzer Persönlichkeiten, die auch heute noch aktiv sind und deren Wirken darauf zielt, dass es so etwas nie wieder geben darf.
(Diese Veranstaltung ist Teil der Tage der jüdischen Kultur - der Eintritt ist frei.)
Sonntag, 9. März, 09:30 Uhr, Kreuzkirche, Henriettenstraße 36: Gottesdienst zum Gedenken an die Zerstörung von Chemnitz, gestaltet von der Jungengemeinde Pauli-Kreuz.
Montag, 10. März, 16:00 Uhrzeit, Rathaus, Markt 1: Eröffnung Ausstellung „Kunst für Freiräume“ mit künstlerischen Arbeiten aus dem Nachlass von Hans-Jochen Vogel, veranstaltet vom Verein Kunstraum Chemnitz.
Bereits seit dem 24. Januar und noch bis zum 5. März wird im Ausstellungsraum des Chemnitzer Rathauses die Ausstellung „Erschossen in Moskau…“ gezeigt – in Erinnerung an deutsche Opfer des Stalinismus auf dem Moskauer Friedhof Donskoje 1950-1953.
(hs/sk)
Stadt Chemnitz