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PRESSEMITTEILUNG 710 Chemnitz, den 02.10.2008
140 Jahre Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasium:
Im Programm: Festveranstaltung und Ball, Kunst-Höhepunkte und Schul-Rundgänge, Ehemaligenkonzert, Festschrift und Lyrikband
Auf dem Kaßberg wird das 140jährige Jubiläum des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums mit einer Projekt- und Festwoche vom 6. bis 12. Oktober gefeiert. Schulleiter Ronald Langhoff: „Wir möchten das Jubiläum unserer Schule in angemessener Form würdigen und dazu haben Lehrer und Schüler ein umfangreiches Programm vorbereitet. Das Schulleben in der Festwoche wird aus einem Pflichtteil und einem Wahlteil bestehen. Den Pflichtteil bildet der fächerverbindende Unterricht, der (fast) täglich von der 1. bis zur 5. Stunde stattfindet. Danach stehen für Schüler, Eltern und Lehrer verschiedenste Veranstaltungen im Programm – weit gefächert von Sport über Mathe bis Kunst. Wir freuen uns auf viele begeisterte Besucher.“
Eröffnet wird die Projekt- und Festwoche zum Jubiläum am Montag, 6. Oktober, 12:30 Uhr in der Aula des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums mit einer Probenwerkstatt Musical. 14 Uhr findet hier ein prominent besetztes Podiumsgespräch statt mit Inge Heym, Witwe des Dichters Stefan Heym, der zu den berühmten Schülern des Gymnasiums gehört, und Andrej Hermlin, Sohn des Dichters Stephan Hermlin, einem weiteren berühmten Absolventen der Schule. Heym und Hermlin ist auch der musikalisch-literarische Abend gewidmet, zu dem 20 Uhr in das Jüdische Gemeindezentrum eingeladen wird (diese Veranstaltung gehört auch zum Kulturfestival „Begegnungen“ – www.kulturfestival-begegnungen.de ).
Vielfältig auch das Programm zum „140.“ an den folgenden Tagen – zum Beispiel mit Aufführungen des Schultheaters und Tanzperformance, Schülerfest mit Grill, Lagerfeuer und Lampionumzug, Vorträgen und Podiumsdiskussion mit Ehemaligen, mit der Sportgala „KaSchmiR-Cup“ und einem Urwaldlauf, der Ausstellungseröffnung „KUNSTpartie 3“ und einem Fremdsprachenfest. Zum Abschluss wird u.a. am Samstag, 11. Oktober von 10 bis 16 Uhr auch zu Rundgängen durch die beiden Schulgebäude Hohe Straße 25 und 35 Schule eingeladen. Im Kleinen Saal der Stadthalle findet 14 Uhr die Festveranstaltung „140 Jahre Gymnasium Chemnitiense“ statt, ab 19 Uhr ein Schulball im Chemnitzer Hof und ab 19:30 Uhr Konzert & Lesung in der Aula des Gymnasiums. Der Sonntag, 12. Oktober klingt schließlich unter Regie des Schulfördervereins aus. Zum Jubiläum erscheinen auch eine Festschrift „140 Jahre Gymnasium Chemnitiese – Schulgeschichte – Schulgeschichten“ sowie der bereits vierte Lyrikband „Die Entfernung der Nähe“; beide Publikationen können während der Projekt- und Schulwoche auch erworben werden. Das komplette Programm liegt gedruckt als Flyer vor und steht im Internet unter www.ksrgym.de
Aus der Geschichte des Gymnasiums: Nach einem Dekret der sächsischen Regierung vom 26. Mai 1868 war die Gründung eines Gymnasiums auf Staatskosten in Chemnitz verfügt worden. Eröffnet wurde das heute in zwei Häusern an der Hohe Straße auf dem Kaßberg untergebrachte Gymnasium als Königliches Gymnasium am 13. Oktober 1868 zunächst an der Annaberger Straße 25. 1918, mit dem Ende des Königreichs Sachsen, wurde die Schule Staatsgymnasium und erhielt nach 1945 als eine Erweiterte Oberschule den Namen „Friedrich Engels“. Seit 2002 trägt das Gymnasium den Namen des Künstlers Karl-Schmidt-Rottluff, der hier 1905 das Abitur ablegte. Zu neben dem Namenspatron weiteren berühmten Schülern des Karl-Schmidt-Rottluff-Gymnasiums gehören die Schriftsteller Stefan Heym, Stephan Hermlin und Günther Spranger: Heym wurde allerdings 1931 auf Druck der örtlichen Nationalsozialisten wegen seines antimilitaristischen und in der sozialdemokratisch orientierten Tageszeitung „Volksstimme“ erschienenen Gedichts „Exportgeschäft“ vom Gymnasium verwiesen und legte seine Reifeprüfung an einem Berliner Gymnasium ab. Hermlin, der in Chemnitz und Berlin aufwuchs, legte sein Abitur ebenfalls an einem anderen Gymnasium ab. Günther Spranger kehrte als Lehrer an seine Chemnitzer Schule zurück.
Zu den bekannten Absolventen des Gymnasiums – darunter Wissenschaftler, Ärzte, Lehrer und Künstler – gehört der prominente Theatermann Gerhard Meyer, Regisseur, Schauspieler und langjähriger Intendant der Städtischen Theater Karl-Marx-Stadt. Auch der ehemalige Bundespräsident Johannes Rau besuchte 1943 für einige Monate das Gymnasium Hohe Straße - seine Familie war vor den Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg aus dem Ruhrgebiet nach Chemnitz geflüchtet. Daran erinnert auch Gottfried Müller, ebenfalls einst Schüler des Jubiläums-Gymnasiums und heute Inhaber der Evangelischen Buchhandlung in Chemnitz.
Ansprechpartner bei Rückfragen ist Schulleiter Ronald Langhoff, Ruf 0371/488 8550, E-Mail: sl.ksrgym@gmx.net
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