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PRESSEMITTEILUNG 904 Chemnitz, den 12.12.2008
Erfolgreichste Eiskunstlauf-Trainerin der Welt ist Ehrenbürgerin von Chemnitz: Jutta Müller für ihr Lebenswerk und Verdienste für ihre Heimatstadt geehrt
Vergeben wurde die höchste Auszeichnung der Stadt innerhalb eines Festaktes im Stadtverordnetensaal des Chemnitzer Rathauses an eine Frau, die mit ihrer international geachteten, außergewöhnlich erfolgreichen Karriere Sportgeschichte geschrieben hat.
Ehemalige Weltstars auf den Kufen, Trainer, junge Eislauftalente aus dem Chemnitzer Eislaufclub und viele, die die Sportkarriere von Jutta Müller begleitet haben, waren der Einladung in das Chemnitzer Rathaus gefolgt: Katarina Witt, Gabriele Seyfert, Anett Pötzsch und Jan Hoffmann.
Außerdem nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Sport und Kultur am Festakt teil, so auch Ehrenbürger Siegmund Rotstein, Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, und Ex-Oberbürgermeister Dr. Peter Seifert, Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Stadt, Mitglieder des Bundestages, des Landtages und des Stadtrates Chemnitz. Um möglichst vielen Chemnitzer Bürgerinnen und Bürgern die Gelegenheit zu geben, das besondere Ereignis und die festliche Veranstaltung live mitzuerleben, wurde die festliche Veranstaltung aus dem Rathaus direkt auf eine Videowand auf dem Markt übertragen.
Nach einem stimmungsvollen musikalischen Auftakt, interpretiert durch den Pianisten Tom Bitterlich mit Musik aus den Küren der erfolgreichen Eisläuferinnen und Eisläufer aus der Schule von Jutta Müller, wurden Gäste und Ehrengäste im dicht besetzten Stadtverordnetensaal von der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig begrüßt. Sie erinnerte an die großen, unvergessenen Sporterfolge von Jutta Müller, deren Sportlerinnen und Sportler insgesamt 57 Medaillen bei Olympischen Spielen, Welt- und Europameisterschaften erkämpften. Diese Spitzenleistungen, so Barbara Ludwig, kamen auch ihrer Heimatstadt zugute.
„Jutta Müller und ihre Sportlerinnen und Sportler haben nicht nur Spuren auf den Eisflächen der Welt hinterlassen, sondern auch in und für unsere Stadt“, betonte die Oberbürgermeisterin und erinnerte, dass es Jutta Müller war und ist, die in der international bekannten und von Konkurrenten auch gefürchteten Eiskunstlaufhochburg „die Tradition und lebendige Begeisterung für den Eiskunstlaufsport begründet und immer wieder neu entfacht hat“.
Bevor der Laudator das Wort ergriff gab es „Gänsehautmomente“ und viel Beifall schon bei den eindrucksvollen, hochemotionalen Bildern eines Film-Porträts über die legendäre Trainerin Jutta Müller. Beifall gab es anschließend auch für Heinz Florian Oertel, den Laudator für die Trainerlegende: Der ebenso legendärer Sportreporter (der übrigens gestern, am 11. Dezember seinen 81. Geburtstag feierte) und langjähriger Wegbegleiter würdigte in seiner begeisternden Festrede und „in hoher Verehrung für Jutta Müller, ihren Mann Bringfried und Tochter Gaby und alle anderen Eiskunstlaufmitstreiter“ die sporthistorische Leistung der Ausnahmetrainerin. Unter dem Motto des berühmten „As time goes bye“ – wie die Zeit vergeht – erinnerte der Laudator an die vergangenen sechs Eiskunstlauf-Jahrzehnte von Jutta Müller und ihren erfolgreichen Schützlingen und zeigte sich stolz auf das im Eiskunstlauf für Chemnitz, für Sachsen und für Deutschland von ihnen Erreichte.
Im Blitzlichtgewitter der zahlreichen Fotografen erhielt Jutta Müller aus den Händen der Oberbürgermeisterin die Ehrenbürgerurkunde und das Ehrengeschenk, eine für Jutta Müller in Auftrag gegebene Designerbrosche aus der Werkstatt der Hartmannsdorfer Künstlerin Regine Liebers: Der Schmuck hat die Form eines Doppelten Lutz’, gearbeitet aus Weißgold, Rotgold, Bergkristall und einem Brillanten an jener Stelle, auf welcher der Eiskunstläufer landet.
Stark gerührt dankte Jutta Müller für die „überwältigende Auszeichnung“ mit der Ehrenbürgerschaft ihrer Heimatstadt und erklärte, an ihre ehemaligen Eiskunstlauf-Schützlinge und die Festversammlung gewandt: „Ihr, überhaupt meine Stadt, habt mir so viel gegeben!“ Erste Gratulantin für die „frischgebackene“ Ehrenbürgerin Jutta Müller war dann mit Katarina Witt der international erfolgreichste Schützling der Trainerin Jutta Müller. Der prominente Eislauf-Star dankte „meiner lieben Frau Müller“, der prominenten Lehrerin und Förderin, mit herzlichen Worten: Jutta Müllers Geburtstagszahl 80 aufgreifend und „gelegt“ als Zeichen für Unendlichkeit aufgreifend, erinnerte Katarina Witt auch im Namen der anderen ehemaligen Eiskunststars aus der Jutta-Müller-Schule an unendliche Stunden unnachgiebigen Trainierens, die „die Liebe zum Sport geprägt und unsere Stadt Chemnitz in der großen weiten Welt bekannt gemacht haben“.
Glückwünsche für Jutta Müller gab es an diesem Nachmittag auch vom aktuellen Eiskunstlauf-Weltmeisterpaar Aljona Savchenko und Robin Szolkowy, derzeit bei einem Grand-Prix-Finale in Korea, gratulierten gemeinsam mit Trainer Ingo Steuer per Videoeinspielung.
Nach dem Festakt im Stadtverordnetensaal und dem anschließenden Empfang der Oberbürgermeisterin im Grünen Salon gab es im Foyer des Rathauses noch einmal einen regelrechten Ansturm von hunderten begeisterter Autogrammjäger: Sie nutzten die Gunst der Sternstunde für die Begegnung mit Star-Trainerin – die für ihre Verdienste um den Eiskunstlauf 2004 in die Hall of Fame aufgenommen wurde, mit Eislaufstars und der Sportreporter-Legende aus nächster Nähe und für Autogramme.
Die neue Chemnitzer Ehrenbürgerin Jutta Müller schrieb ihren Namen zum Beispiel in ihr im Herbst dieses Jahres erschienenes Buch „Der schönste Sport der Welt“.
Dreimal die Woche, so hatte die Oberbürgermeisterin in ihren Begrüßungsworten berichtet, fährt Jutta Müller mit ihrem Auto ins Chemnitzer Eisstadion: Dort ist sie kluge Ratgeberin, erfahrene Trainerin oder manchmal auch Trösterin. Wer sie braucht, für den ist sie da.
Morgen, am 13. Dezember 2008, feiert die Grande Dame des Eiskunstlaufs in Chemnitz ihren 80. Geburtstag. Herzlichen Glückwunsch!
Stadt Chemnitz