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PRESSEMITTEILUNG 1 Chemnitz, den 05.01.2009

Erster Vortrag 2009 in der Reihe „Das Stadtarchiv lädt ein“

„Evangelische Kirche und Nationalsozialismus in Chemnitz. Pfarrer und Gemeinden zwischen Zustimmung und Opposition"

Termin: 14. Januar, 18 Uhr, Stadtarchiv, Aue 16 (Benutzerraum)

Mit einem kirchengeschichtlichen Thema eröffnet das Stadtarchiv im Gebäude Aue 16 am Mittwoch, dem 14. Januar 2009, 18 Uhr, seine Vortragsreihe „Das Stadtarchiv lädt ein“ im neuen Jahr.

Der Dresdner Kirchenhistoriker Benjamin Krohn präsentiert neue Forschungen zur Chemnitzer NS-Geschichte, die auch in den soeben erschienenen Band 10 der Reihe „Aus dem Stadtarchiv Chemnitz“ Eingang gefunden haben. Thema des Vortragsabends: „Evangelische Kirche und Nationalsozialismus in Chemnitz. Pfarrer und Gemeinden zwischen Zustimmung und Opposition“.

Der Vortrag findet im Benutzerraum des Stadtarchivs statt. Der Eintritt ist frei.

Zum Vortragsabend informiert das Stadtarchiv: Im Jahr 1932 gehörten ungefähr 90 Prozent der Chemnitzer Bürger der evangelischen Kirche an. Keine andere gesellschaftliche Organisation erreichte damals so viele Menschen. Bisher war nur wenig bekannt, wie das Verhältnis zwischen Nationalsozialismus und den oft großen evangelischen Kirchgemeinden mit ihren Pfarrern in der Stadt war. Nachdem sich bereits im Jahre 2002 Karl-Heinz Kleve in den „Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins“ der Thematik zugewandt hat, schildert Benjamin Krohn die „Illusionen und Spannungen“ der Evangelisch-lutherischen Kirche in Chemnitz in seinem Vortrag.

Zwischen zwei Extremen bewegte sich auch in Chemnitz während der NS-Zeit die Beziehung zwischen Staat und Kirche: Einerseits traten zahlreiche Pfarrer auch im Angesicht des Anstieges der Kircheneintritte Anfang 1933 überzeugt in die NSDAP ein. Der Taumel der „Nationalen Erhebung“ erfasste auch die Kirchen. Einige Geistliche stellten sich bei Kundgebungen kurzzeitig sogar demonstrativ auf die Seite der neuen Machthaber. Anderseits kam es sehr bald zu schwersten Konflikten sowohl innerhalb der Kirche als auch zwischen der Kirche und dem NS-Regime mit seinen moralisch oft zweifelhaften und häufig aggressiv kirchenfeindlichen Vertretern vor Ort. Die Gewaltmethoden der Nationalsozialisten machten sogar vor der staatsloyalen evangelischen Kirche nicht mehr halt. Veranstaltungen wurden gestürmt oder ganz verboten. Kritische Christen, wie Studienrat Adalbert Küntzelmann oder Pfarrer Rüdiger Alberti, wurden zeitweise inhaftiert. Es kam zu Spaltungen in den Kirchgemeinden. Das kirchliche Leben erlebte teilweise einen dramatischen Niedergang. Anhand von Chemnitzer Beispielen werden sowohl die allgemeinen Entwicklungen zwischen Kirche und Nationalsozialismus veranschaulicht als auch lokale Besonderheiten aufgezeigt werden.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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