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PRESSEMITTEILUNG 165 Chemnitz, den 06.03.2009
Umweltamt informiert: Frühjahrswanderung der Kröten, Frösche und Molche beginnt
Ehrenamtliche Helfer zur Realisierung der Schutzmaßnahmen für heimische Amphibien gesucht
Frühjahrswanderung beginntAb etwa Anfang März erwachen Erdkröten, Grasfrösche und die Teich-, Berg,- und Kammmolche aus ihrer Winterstarre. Die meisten unserer heimischen Amphibien wollen in dem Gewässer laichen, in dem sie selbst geboren sind. Grasfrösche können bis zu 800 Metern und Erdkröten bis zu zwei Kilometern Wegstrecke zurücklegen.
Im dicht besiedelten Chemnitzer Großraum werden diese Wanderstrecken oftmals von Straßen durchtrennt.
Untersuchungen belegen, dass die Verluste unter den Tieren während der Frühjahrswanderung durch den Straßenverkehr, neben der Zerstörung der Lebensräume, eine Hauptursache für den Rückgang der Amphibien ist. Daher sind heute alle heimischen Amphibien be-sonders geschützt. In Chemnitz kommen neben den bereits genannten Arten auch die Knoblauchkröte, der Teichfrosch, der Kleine Wasserfrosch, der Seefrosch und der Feuersalamander vor. Mehrere 100 Teiche und Tümpel dienen als Laichgewässer.
Umweltamt realisiert Maßnahmen zum Schutz der Tiere
Das Umweltamt schützt die Amphibien seit Jahren mit verschiedenen Maßnahmen. In den Jahren 1996/97 und 2005/06 wurden stationäre Amphibienschutzanlagen errichtet. Diese schützen die Tiere an den Hauptbrennpunkten wie der Röhrsdorfer Straße - auf der Höhe des Speichers Alten-dorf, dem Stiftsweg - auf der Höhe des Kirchgrundes und der Eubaer Straße - auf der Höhe vom ehemaligen Munitionslager und Naturschutzgebiet. Die wandernden Amphibien werden entlang der Leitelemente zu Durchlässen geführt, von denen aus sie die Straßen selbständig und sicher unterqueren. Beim Straßenneubau, wie dem neuen Südringabschnitt, werden solche nachhaltigen Schutzmaßnahmen für Amphibien und andere wandernde Wildtiere von Beginn an eingeplant und umgesetzt. Extra für die Frühjahrswanderung wurden Zäune und Eimerfallen, so genannte mobile Amphibienleiteinrichtungen aufgestellt. Sie stehen am Bräuteichweg in Wittgensdorf und am Gymnasium Einsiedel sowie in östlicher und westlicher Erweiterung der neugebauten Amphibienschutzanlage Eubaer Straße.
Im Einzelfall können Straßen, die sehr wenig frequentiert sind, vorrübergehend in den Abend- und Nachtstunden für den Straßenverkehr gesperrt werden, wie das bereits in den letzten Jahren für die Forststraße im Zeisigwald der Fall war.
Um Autofahrer an Brennpunkten aufmerksam zu machen, werden cirka 70 Warnschilder mit der Aufschrift „Achtung Kröten” aufgestellt. Die Aufstellung der Warnschilder wird durch das Um-weltamt beantragt. Nach der Beauftragung durch das Umweltamt, stellt das Tiefbauamt die Schilder auf.
Ehrenamtliche Helfer gesucht
Ohne die Mithilfe von ehrenamtlichen Naturschutzhelfern und Vereinen, sind einige der zeitintensiven Maßnahmen nicht zu realisieren. So müssen zum Beispiel, die, in die aufgestellten Eimer gefallenen Tiere, täglich über die Straßen getragen werden. Für diese Schutzmaßnahmen sucht das Umweltamt ehrenamtliche Helfer und Helferinnen: Bitte wenden Sie sich bei Interesse an einer ehrenamtlichen Mitarbeit oder wegen Amphibienmeldungen an das Umweltamt, unter der Telefonnummer: (0371) 488 3602.
Stadt Chemnitz