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PRESSEMITTEILUNG 242 Chemnitz, den 03.04.2009
Zecken wieder aktiv - Vorsicht vor Übertragung der Krankheitserreger von Borreliose und FSME
Wie schütze ich mich vor Zecken?
Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Dennoch kann man einiges tun, um Zeckenstiche zu vermeiden:
• Vermeiden Sie den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz!
• Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen!
• Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine, weil Zecken hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern sitzen!
• Helle Kleidung ist günstiger als dunkle. Zecken kann man gut darauf erkennen und noch vor einem Stich entfernen.
• Verwenden Sie Insekten abweisende Mittel, denn diese helfen zumindest eine Weile. Aber auch sie stellen keinesfalls einen sicheren Schutz vor Zecken dar.
• Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten haben. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle zu finden. Sie bevorzugen dünne, warme Hautstellen. Deshalb sollten Sie an den Armen, in den Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Genitalbereich gründlich nach Zecken suchen.
Was tun nach einem Zeckenstich?
Fast jeder kennt einen anderen „Geheimtipp" zur Zeckenentfernung. Sie reichen vom Abbrennen der Zecke bis zum Beträufeln mit Öl. Manche wollen gar die Zecke mit lösungsmittelhaltigen Klebemitteln verkleistern. Solche Verfahren schaden mehr als sie nützen, denn die so gestresste Zecke erbricht ihren Darminhalt direkt in die Stichstelle und damit gelangt erregerhaltige Flüssigkeit in die Einstichstelle. Benutzen Sie auch nicht die Finger, um die Zecke zu entfernen. Auch dann nicht, wenn sie Ihnen dazu groß genug erscheint. Die Zecke wird dadurch zu sehr gequetscht, die erregerhaltige Flüssigkeit wird aus dem Zeckenleib direkt in sie Stichstelle gedrückt.
Richtig entfernt wird die Zecke mit Hilfe einer Pinzette. Greifen Sie die Zecke so nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Vermeiden Sie dabei möglichst jeden Druck auf den Zeckenleib. Ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Dann löst sich die Zecke meistens von allein aus der Haut.
Wann gehe ich besser zum Arzt?
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie eine Zecke richtig entfernen können, sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Auch, wenn Teile der Zecke noch in der Einstichstelle sind, ist es besser, diese von einem Arzt entfernen zu lassen.
Haben Sie die Zecke entfernt, betupfen Sie die Einstichstelle mit einem Desinfektionsmittel, z. B. Jod oder Alkohol. Die entfernte Zecke sollten Sie, besonders bei Verdacht auf eine Infektion, nicht wegwerfen. Bringen Sie die Zecke zu Ihrem Arzt, der sie untersuchen lassen und gegebenenfalls über Krankheitserreger Auskunft geben lassen kann.
Borreliose und FSME
Die FSME-Viren befinden sich in den Speicheldrüsen, die Borrelien im Mitteldarm der Zecken. Aus diesem Grund werden FSME-Viren direkt während des Stechaktes auf den Wirt übertragen. Borrelien dagegen gelangen erst nach ungefähr 24 Stunden in den Wirt. Eine FSME-Infektion kann durch das Entfernen der Zecke nicht vermieden werden. Ein Schutz vor dieser Erkrankung ist nur durch eine aktive Immunisierung, also durch eine Impfung möglich. Da die Borrelien über den Darm der Zecke erst nach durchschnittlich 24 Stunden in den Wirt gelangen, kann eine Borreliose durch ein möglichst frühzeitiges Entfernen der Zecke verhindert werden.
Impfungen und Informationen zum Thema Zecken
In Ihrer Hausarztpraxis werden Sie zum Thema Zecken beraten und können Sie sich gegen FSME impfen lassen. Die Zecken in Sachsen haben bisher noch zu keinen FSME-Erkrankungen geführt, so dass bei einem Aufenthalt in Sachsen die Impfung nicht erforderlich ist. Bei Reisen in den Schwarzwald, Bayrischen Wald, Böhmerwald, nach Tschechien und Österreich und dem Aufenthalt in dortiger Natur ist ein Impfschutz immer zu empfehlen!
Bürger und Bürgerinnen können sich in ihren Hausarztpraxen impfen lassen. Ansprechpartner für Beratungen und Informationsmaterial zum Thema Zecken und Risikogebiete ist der Reisemedizinische Beratungsdienst des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz, Dr. med Liebhard Monze und Gudrun Ulle, Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz, Telefon (0371) 488 53 37.
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