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PRESSEMITTEILUNG 42 Chemnitz, den 20.01.2009
Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz unterstützt Spendenaufruf der DAHW zum Welt-Lepra-Tag am 25. Januar
Dr. Liebhard Monzer, Amtsarzt und Leiter des Gesundheitsamtes: „Zum Welt-Lepra-Tag am 25. Januar bitte ich die Bürgerinnen und Bürger, die an Lepra erkrankten Menschen nicht allein zu lassen mit ihrem Schicksal. Unterstützen Sie uns dabei, diesen Menschen zu einem selbst bestimmten und gleichberechtigten Leben zu verhelfen. Meistens reichen dazu schon kleine Hilfestellungen aus, denn die Patienten sind willens, ihr Schicksal selbst zu meistern - sofern sie die Chance dazu haben. Tragen Sie bitte mit Ihrer Unterstützung dazu bei, die Erfolgsgeschichte im Kampf gegen die Lepra fortzuschreiben!“
Hilfe für an Lepra erkrankte Menschen kann zum Beispiel die Unterstützung und Schaffung von Voraussetzungen sein, die in unserer Gesellschaft als selbstverständlich gelten: eine Schul- und Berufsausbildung sowie Gleichberechtigung bei den Möglichkeiten, selbst für den Lebensunterhalt ihrer Familien zu sorgen.
Informationen im Internet unter www.dahw.de sowie unter Ruf 0931/7948-139
Spenden können auf das Spendenkonto bei der Sparkasse Mainfranken, BLZ 79050000, Kontonummer 9696 eingezahlt werden.
Informationen zum Hintergrund:
2009 werden mehr als eine Viertelmillion Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern neu an Lepra erkranken – eine Krankheit, von der viele Menschen in Deutschland glauben, sie sei längst besiegt. Die Statistiken der vergangenen Jahre, so informiert die Zentrale der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) in Würzburg in einem Schreiben an die Kommunen, scheinen diesen Eindruck zu bestätigen. Denn in der Tat ist die Lepra-Arbeit eine Erfolgsgeschichte zum Wohle der Menschheit: Noch vor 50 Jahren hatten mehr als zehn Millionen Menschen Lepra, jedes Jahr erkrankten mehr als eine Million neu daran. Für die meisten Betroffenen in den Entwicklungsländern war dies so gut wie eine Verdammung: Sie wurden von ihren eigenen Familien ausgestoßen. Zudem waren sie angewiesen auf Medikamente, die sie lebenslang einnehmen mussten.
Erst die Entwicklung einer neuen Kombination von Medikamenten und der Aufbau von flächendeckenden Kontrollprogrammen zur Diagnose und Behandlung brachte die Wende und führte dazu, dass die Leprazahlen von heute deutlich unter denen von vor 50 Jahren liegen. An dieser Entwicklung waren die Leprahilfswerke, also auch die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW), federführend beteiligt. Doch trotz dieser außerordentlich großen Erfolge muss diese Arbeit weiter fortgeführt, ja sogar noch ausgebaut werden.
Dafür gibt es drei wichtige Gründe:
Lepra ist eine Krankheit der Ärmsten. Sie trifft Menschen, die sich oft aus Unkenntnis und Angst nicht trauen, medizinische Hilfe zu suchen.
Der Erreger ist äußerst hartnäckig und kann in einem infizierten Menschen lange überleben, bevor die Krankheit ausbricht und die Infektion damit erkannt wird. Deshalb ist es wichtig, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gesundheitsdienste in Diagnose und Behandlung der Krankheit auszubilden. Je früher erkannt und behandelt, desto weniger sichtbare Spuren.
Der wichtigste Grund aber sind die Menschen selbst: Menschen, die Lepra haben oder durch die Erkrankung eines nahen Angehörigen direkt betroffen sind. Rund vier Millionen Menschen weltweit leben mit Behinderungen aufgrund von Lepra. Die Krankheit selbst wurde zwar geheilt, aber die typischen Verstümmelungen an Armen und Beinen sind ein Stigma. Diese Menschen leiden daher oft unter Diskriminierungen aufgrund alter Vorurteile.
Stadt Chemnitz