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PRESSEMITTEILUNG 503 Chemnitz, den 09.07.2009

Gedenkstele für außergewöhnlichen Chemnitzer wird auf dem Nikolaifriedhof enthüllt

Bürgermeisterin Lüth spricht heute, 14:30 Uhr, auf der Gedenkveranstaltung zur Erinnerung an Dr. jur. Dr. med. h. c. Alfred Walter Oertel (1869-1929)

Eine Gedenkstele zur Erinnerung an den zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts in Chemnitz wirkenden Dr. Walter Oertel (1869-1929) wird heute (09. Juli), 14:30 Uhr, auf dem Nikolaifriedhof in Chemnitz mit einer Veranstaltung zum Gedenken an Walter Oertel enthüllt. Geschaffen wurde die Stele, die ihren Platz auf der Grabstelle von Walter Oertel gefunden hat, von dem Chemnitzer Bildhauer Volker Beier.
Initiator der Gedenkveranstaltung und auch der Gedenkstele ist der Stadtverband Chemnitz der Kleingärtner mit Unterstützung der Stadt Chemnitz, die die Realisierung des Projektes mit 3.500 Euro unterstützt.

Die Veranstaltung findet in der Nikolai-Kirche auf dem gleichnamigen Friedhof an der Michaelstraße 15 statt. Bürgermeisterin Heidemarie Lüth überbringt das Grußwort der Stadt Chemnitz und den Dank der Stadtverwaltung an den Verband der Kleingärtner in Chemnitz für seine Initiative zur Erinnerung an den Bürger Walter Oertel.

Bürgermeisterin Heidemarie Lüth: „Mit der Gedenkstele für Dr. Walter Oertel ehren wir einen bedeutenden Bürger unserer Stadt und seine sozialmedizinischen Leistungen auf dem Gebiet der Tuberkulosebekämpfung. Und wir erinnern auch an Walter Oertels großartiges Engagement für die Kleingartenbewegung in Chemnitz: Er erkannte die Bedeutung eines Gartens für die Gesundheit und beförderte deshalb engagiert die Bewegung, so dass die Chemnitzer Kleingärtner heute von Walter Oertel als ihrem Gründervater sprechen.“

Dr. Walter Oertel kam 1903 nach Chemnitz, wo sein Bruder Erich als Pastor an der Pauli-Kirche wirkte. 1905 waren beide Mitbegründer und Dr. Walter Oertel Vorsitzender des Vereins zur Bekämpfung der Schwindsucht in Chemnitz und Umgebung. Zu den von Oertel erreichten sozialmedizinisch wichtigen Ergebnissen gehörte z.B. die 1906 im alten Rathaus der Stadt eingerichtete Auskunfts- und Fürsorgestelle für Lungekrankheiten.
Im gleichen Jahr entstand im Crimmitschauer Wald auf dem Gelände des heutigen Küchwald-Krankenhauses die König-Friedrich-August-Walderholungsstätte; als Oberin arbeitete hier die Ehefrau von Walter Oertel. 1911 erfolgte der Umzug in die Heilstätte Borna. Ebenfalls 1911 wurde das Kinderwalderholungsheim, bekannt als Kinderwaldstätte, eröffnet. 1912 wurde Dr. Oertel zum Korrespondierenden Mitglied der internationalen Vereinigung gegen Tuberkulose ernannt. Die erste so genannte Kriegersiedlung der Stadt, die „Sonnenhäuser“ an der Sandstraße in Borna, wurde 1917 für lungenkranke Kriegsbeschädigte und deren Familien eingeweiht. 1919 ernannte die Kreishauptmannschaft Chemnitz Dr. Walter Oertel zum Geheimen Regierungsrat.

Vor allem auch durch die Abhandlungen und Schriften auf wissenschaftlich juristischem Gebiet über die Bekämpfung der Tuberkulose erregte Dr. Walter Oertel über Deutschland hinaus Aufsehen. Die von der medizinischen Fakultät der Universität Leipzig ehrenhalber verliehene Doktorwürde (Doktor honoris causa) war Ausdruck des hohen Maßes der Anerkennung der Leistungen eines Juristen auf sozialmedizinischem Gebiet.
Noch zu seinen Lebzeiten wurde Mitte der 1920er Jahre eine Gedenktafel für Dr. Walter Oertel an der Fürsorgestelle Helenenstraße 26 angebracht, die am 01. Juli 1945 in Walter-Oertel-Straße umbenannt wurde.

„Mit seinem Wirken hat Dr. Walter Oertel die Prävention und Behandlung der Tuberkulose ausgesprochen positiv beeinflusst und vor allem den Ärmsten der Armen geholfen“, würdigt Amtsarzt Dr. Liebhard Monzer die Persönlichkeit. Der Leiter des Chemnitzer Gesundheitsamtes wird heute ebenfalls zur Enthüllung der Gedenkstele sprechen: „Dr. jur. Dr. med. h. c. Alfred Walter Oertel würde heute aufgrund seiner bedeutsamen und außergewöhnlichen sozialmedizinischen Leistungen auf dem Gebiet der Bevölkerungsmedizin die Johann-Peter-Frank-Medaille erhalten – die höchste Auszeichnung des Bundesverbandes der Ärzte des Öffentlichen Gesundheitswesens. In Sinne von Walter Oertel setzt auch die Tuberkuloseberatungsstelle im Gesundheitsamt Chemnitz in Zusammenarbeit mit niedergelassenen und stationär tätigen Medizinern die Arbeit fort - in ehrendem Gedenken an diesen bedeutenden Sozialmediziner unserer Stadt.“

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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