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PRESSEMITTEILUNG 504 Chemnitz, den 08.07.2009
Tiefbauamt informiert: Sicherheitssperrung für Sprengarbeiten Bernhardstraße und Charlottenstraße voll gesperrt
Grund für die Vollsperrung beider Straßen in den o.g. Bereichen sind Sprengarbeiten. Gesprengt wird der 35 Meter hohe Schornstein auf dem Areal der ehemaligen Gießerei. Das Gesamtgelände mit einer Fläche von rund 15.000 m² ist seit Mitte August 2008 im Besitz einer Firma für Abbruch und Entkernung mit Sitz in Halle (Saale). Die alte Gießerei firmierte zuletzt unter dem Namen AWS Schuhmacher GmbH & Co. Metallguss KG.
Zur Geschichte:
1899 erwarb das Familienunternehmen Prippenow das Grundstück in Gablenz und errichtete in der Bernhardstraße 96, Ecke Kreherstraße auf freiem Feld eine Gießerei. Ab 1900 wurde dort produziert. Das Metallgußwerk Thomas Prippenow spielte in ihrem Fachgebiet eine bedeutende regionale und überregionale Rolle. Im 1. Weltkrieg beauftragte das Reichsmarineministerium das Unternehmen für den Schiffsmaschinenbau und U-Boot-Bau zu produzieren. Ab 1935 wurde die Firma in das Rüstungsprogramm des Dritten Reiches integiert und produzierte für Luftwaffe und Luftabwehr. Nach dem Ende des Krieges erfolgte eine Teildemontage der Metallgießerei als Reparationsleistung an die UdSSR. Mit 55 Beschäftigen blieb der enteignete Betrieb bis 1949 unter Kontrolle der Sowjetischen Militäradministration. In der DDR profilierte sich der Betrieb, mehrfach rekonstruiert, zu einer Kundengießerei mit breiter Erzeugnispalette. Ab 1. Juni 1990 gehörte die Metallgießerei als Werk II der Eisen- und Stahlgießerei Chemnitz GmbH zur Deutschen Waggobau AG Berlin. 1991 wurde sie ausgegründet und privatisiert als AWS-Schuhmacher GmbH+Co. Metallguß KG, Chemnitz. Sie produzierte bis zu ihrer Insolvenz 1997.
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