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PRESSEMITTEILUNG 651 Chemnitz, den 11.09.2009

Gesundheitsamt bittet um Aufmerksamkeit und Unterstützung für Benefizveranstaltung von „W.A.T.CH!“ zum Welt-AIDS-Tag

Ansprechpartner für Ratsuchende zum Thema AIDS: Beratungsstelle im Gesundheitsamt und Verein AIDS-Hilfe Chemnitz

Ungeachtet aller medizinischen Forschritte ist eine HIV-Infektion für Betroffene und Angehörigen auch heute ein schwerwiegendes und belastendes Ereignis. Das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz bietet deshalb mit der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS ein wichtiges, für Betroffene und Ratsuchende Anonymität garantierendes und darüber hinaus auch kostenfreies Angebot. Amtsarzt Dr. Liebhard Monzer, Leiter des Gesundheitsamtes: „Das Gesundheitsamt bietet Beratung und Hilfe und unterstützt zugleich auch alle Aktionen, mit denen immer wieder auf die Krankheit bzw. ihre Verhinderung aufmerksam gemacht werden muss, um gegen die zeitweise im öffentlichen Bewusstsein auch zu beobachtende Verdrängung des Schreckens der Krankheit AIDS engagiert vorzugehen!“ Nachdrücklich unterstützt das Gesundheitsamt deshalb auch die Initiative von Vereinen und Institutionen, die unter den Namen „W.A.T.CH!“ eine Benefizveranstaltung für den 28. November 2009 anlässlich des Welt-AIDS-Tages 2009 vorbereiten und bereits im Vorfeld auf die Veranstaltung und das wichtige Thema aufmerksam machen möchten.
2008 war in Chemnitz Premiere für die erste Benefizveranstaltung zum Welt-AIDS-Tag. Damals, so das Gesundheitsamt, wurden mit Unterstützung vieler Sponsoren Spendengelder für Betroffene gesammelt und an den Verein AIDS-Hilfe Chemnitz übergeben – dies soll auch 2009 möglich sein. Informationen im Netz unter www.watch-chemnitz.de.vu sowie telefonisch unter Ruf 0174-6297284.
Eine HIV-Infektion zu verhindern - die beste Option dafür, dies unterstreicht auch das Chemnitzer Gesundheitsamt nachdrücklich, ist und bleibt selbstverständlich die Benutzung von Kondomen. Unter Ruf 0371/488-5361 bietet das Gesundheitsamt sachkundige Auskunft an zu allen Fragen, die mit sexuell übertragbaren Krankheiten und dem Thema AIDS zusammenhängen. Ansprechpartner ist außerdem die AIDS-Hilfe Chemnitz (erreichbar unter Ruf 0371/415223). Darüber hinaus kann sich jede Bürgerin und jeder Bürger in der Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten und AIDS im Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz anonym beraten und testen lassen. Da auch andere sexuell übertragbare Krankheiten (STD) auf dem ‚Vormarsch’ sind, hat diese Beratungsstelle ihr Angebot entsprechend erweitert und bietet auch zu diesen weiteren Erkrankungen Beratung und auch Untersuchungen an.
Alle Leistungsangebote, auch der AIDS–Test, sind kostenlos, anonym und ohne Praxisgebühr. Es empfiehlt sich unter Ruf 0371/488-5361 einen Termin zu vereinbaren. Eventuell auftretende positive Befunde werden selbstverständlich vertraulich behandelt.

Ansprechpartner:
Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz (Sitz: Am Rathaus 8) - Beratungsstelle für sexuell übertragbare Krankheiten, erreichbar unter Ruf 0371/488-5361, Ansprechpartner sind Dr. med. Karin Schreiter und Harald Rabis, Ruf 0371/488-5366.
Verein AIDS-Hilfe Chemnitz (Sitz: Karl-Liebknecht-Straße 17 b), erreichbar unter Ruf 0371/415223.

Informationen zum Hintergrund:
Vor 28 Jahren wurde der die Immunschwächekrankheit AIDS auslösende Erreger HIV identifiziert. Die inzwischen weltweite Ausbreitung lehrte die Menschen das Fürchten: AIDS war in den 80er Jahren auch in Deutschland und Europa eine Zeit des Sterbens, und als sexuell übertragbare Krankheit mit tödlichem Ausgang auch ein „Stoff“ für manche Medien und deren Konsumenten. Doch der Mensch ist auch in Bezug auf den Schrecken ein Gewohnheitstier, und so trat das Thema AIDS – abgesehen von staatlichen Kampagnen, engagiert sich dem Thema widmenden Medien und nicht zuletzt engagierten Vereinen – oftmals auch in den Hintergrund der Berichterstattung. Mittlerweile ist eine paradoxe Situation entstanden: Vor allem für die Industriestaaten kann seit 1996 von einem Durchbruch in der medizinischen Behandlung gesprochen werden. Erstmals gelang es mit Hilfe von so genannten antiviralen Kombinationspräparaten eine bisher tödlich verlaufende Infektion zu behandeln. Die Sterberate ging vor allem in den reichen Industriestaaten dramatisch zurück - AIDS verlor die Aura des schnellen Todes.
Jedoch gibt es bis heute keine Heilung von AIDS, was mancherorts sehr schnell vergessen wird. Die Behandlungserfolge - auch in Deutschland - haben die Wahrnehmung über die Risiken einer HIV-Infektion sinken lassen. Es hat sich auch ein gewisser Gewöhnungseffekt vor der Furcht vor AIDS und eine verringerte Medienpräsenz eingestellt - wenn nicht gerade der jährlich am 1. Dezember weltweit veranstaltete Welt-AIDS-Tag im Kalender steht. Abgesehen von plötzlichen „Horrormeldungen“ wie im April 2009: Die Sängerin einer prominenten Mädchen-Band, so wurde in Medien veröffentlicht, sei HIV-Positiv und habe wissentlich drei Männer mit HIV angesteckt. – eine Meldung, die in der Folge ein „Beben“ auslösen – deutlich spürbar bis in die Beratungsstelle des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz im Haus Am Rathaus 8: Die Telefone klingelten ununterbrochen – viele Bürger suchten Rat und wollten sich vor allem aber im Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz auf HIV testen lassen.

Die AIDS-Katastrophe hält – unabhängig von Schlagzeilen - weltweit an. Experten sprechen von 36 Millionen Infizierten und davon, dass ein Ende dieses Anstieges nicht abzusehen ist. In Ländern im südlichen Afrika liegt der Anteil der Bevölkerung, der den tödlichen Erreger in sich hat, bei über 20 Prozent. Bedrohlich entwickeln sich die HIV – Infektionen in Asien. Mehr als 8 Millionen Asiaten haben sich bereits mit dem tödlichen HI-Virus infiziert. Auch hier tickt eine Zeitbombe. Es mehren sich die Anzeichen, dass die Immunschwächekrankheit die Länder der ehemaligen Sowjetunion erreicht hat, Russland, die Ukraine und die baltischen Staaten haben mit diesem Problem zu ringen. Im Jahr 2007 steckten sich weltweit 2,7 Millionen Frauen und Männer mit dem AIDS–Erreger an, jeden Tag sind das weltweit 7.400. An den Folgen sind im letzten Jahr 2,1 Millionen Erdenbürger gestorben.

Global betrachtet sind es nicht mehr Männer, die mit Männern Sex haben, die Hauptbetroffenengruppe der HIV–Übertragung. Dies mag für die reichen Industriestaaten noch stimmen. Aus Sicht der Erdbevölkerung ist es eine heterosexuelle Katastrophe. Diese Ausbreitung verläuft vielfach nach folgendem Verbreitungsmuster: Über den intravenösen Drogengebrauch zu ungeschütztem Sex mit Prostituierten dringt HIV in die heterosexuelle Bevölkerung vor.

Auch in Deutschland ist HIV ein Thema. Seit Beginn der Epidemie haben sich 83.000 Menschen infiziert. 27.500 sind seitdem an AIDS gestorben. In Sachsen sind 753 Erstdiagnosen seit 1993 festgestellt worden. In Chemnitz leben über 160 Bürger mit dem HI-Virus. Bis August 2009 musste das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz in diesem Jahr schon vier Bürgern einen positiven Befund mitteilen. Nicht bekannt ist, bei wie vielen Bürgern der HI-Virus möglicher weise in Folge einer Untersuchung bei einem niedergelassenen Arzt oder im Rahmen einer Blut- bzw. Plasma-Spende entdeckt worden ist.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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