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PRESSEMITTEILUNG 825 Chemnitz, den 17.11.2009

Verkehrskonferenz zur Mitte-Deutschland-Verbindung:
Städte übergeben Resolution an Bundesverkehrsministerium und DB AG

Zentrale Forderung: Durchgehendes Fernverkehrsangebot von Dortmund bis Chemnitz

Auf Einladung des Oberbürgermeisters der Stadt Gera, Norbert Vornehm, fand heute in Gera eine Verkehrskonferenz zur „Mitte-Deutschland-Verbindung“ (MDV) statt. Die „Mitte-Deutschland-Verbindung“ Dortmund – Kassel – Erfurt – Weimar – Jena – Gera – Chemnitz ist eine der wichtigsten Eisenbahnverbindungen zwischen dem Ruhrgebiet und den Bundesländern Thüringen und Sachsen. Teilnehmer der Konferenz waren unter anderem die Oberbürgermeister der Städte Erfurt, Andreas Bausewein, Jena, Dr. Albrecht Schröter, Gera, Nobert Vornehm,und Zwickau, Dr. Pia Findeiß, die Staatssekretärin im Thüringischen Staatsministerium für Verkehr, Dr. Marion Eich-Born, der Konzernbevollmächtigte der DB AG für Thüringen, Gerold Brehm, sowie mehrere MdB und MdL aus der Region. Die Stadt Chemnitz wurde durch die Baubürgermeisterin Petra Wesseler vertreten.

Die Teilnehmer verabschiedeten einstimmig eine umfassende Resolution zur Entwicklung der Mitte-Deutschland-Verbindung (siehe Anlage). Kernpunkt der Erklärung ist die Forderung nach einem durchgehenden zweigleisigen Ausbau im Abschnitt Weimar - Glauchau und die Schließung der Elektrifizierungslücke Weimar – Gößnitz (103 Kilometer Länge) als Voraussetzung für ein durchgehendes konkurrenzfähiges Fernverkehrsangebot zwischen Dortmund und Chemnitz. In Chemnitz ist die vertaktete Verknüpfung mit der Sachsen-Franken-Magistrale zu sichern.

Mit der ausdrücklichen Bitte um Unterstützung durch die Landesregierungen in Thüringen und Schsen richtet sich die Resolution an die Deutsche Bahn AG sowie vor allem an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), welches bei der Konferenz nicht vertreten war. Im ersten Quartal 2010 werden sich die Verwaltungsspitzen erneut treffen und weitere Schritte beraten.

In großen Abschnitten der Mitte-Deutschland-Verbindung sei der Schienenpersonennahverkehr kapazitätsmäßig nicht in der Lage, das Beförderungsaufkommen zu bewältigen, so die Teilnehmer des Treffens. Gründe seien sowohl die ungenügend ausgebaute Infrastruktur als auch unterdimensionierte und ungeeignete Fahrzeuge (VT 612 und 642). Nunmehr plane die Deutsche Bahn AG auch im Abschnitt westlich von Weimar drastische Einschnitte im Fernverkehr, so dass nur wenige Fahrtenpaare im IC-Verkehr im westlichen Abschnitt der Mitte-Deutschland-Verbindung verbleiben würden. Mit dieser Entwicklung sei die Mitte-Deutschland-Verbindung mittel- bis langfristig zur Bedeutungslosigkeit für den Fernverkehr verurteilt. Die insbesondere im Bereich der Thüringisch-Sächsischen Städtekette bestehenden großen Beförderungspotenziale würden für die Schiene weiterhin negiert und auf die parallele Bundesautobahn 4 verlagert. Mit der Inbetriebnahme der Verkehrsprojekte Deutsche Einheit (ICE-Verbindung Berlin-München voraussichtlich 2017) bestehe die Gefahr, dass weitere Städte (Jena, Weimar) vom Fernverkehr abgebunden und für bereits abgebundene Städte (Chemnitz, Zwickau, Gera) der Zugang zum Fernverkehr in Ost-West-Relation zusätzlich erschwert werde.

Die Entwicklung der Metropolregion Mitteldeutschland, so die Unterzeichner der Resolution, verlange nach einer schnellen und attraktiven Verbindung der südlichen Achse zwischen Erfurt – Weimar – Jena – Gera – Chemnitz – Dresden.

Davon ausgehend stellen die Vertreter der Städte und Landkreise folgende Forderungen: Für die Erreichbarkeit der Wirtschaftsstandorte sowohl in Nordhessen als auch entlang der Thüringisch-Sächsischen Städtekette sei eine optimale Erschließung durch den Verkehr von hoher Bedeutung. Die hohe Anzahl der sich entlang der Mitte-Deutschland-Verbindung befindlichen Ober- und Mittelzentren sowie touristischen Anziehungspunkte verlange unstrittig die Entwicklung eines vertakteten Verkehrsangebotes. Dieses solle durch Schienenpersonenfernverkehr im Schnellverkehrsstandard zur Erschließung und Verbindung der Oberzentren, ein schnelles Schienenpersonennahverkehrs-Angebot zur Erschließung der Mittel- und Unterzentren und deren Anbindung an die Oberzentren, ein flächenerschließendes Angebot sowie ein Güterverkehrsangebot gemäß Erfordernissen der Wirtschaft geprägt sein. Dabei sei die Mitte-Deutschland-Verbindung im Abschnitt Erfurt – Dresden als zentrale südliche Achse der Metropolregion Mitteldeutschland auszugestalten.

Das heute einstimmig angenommene Dokument schließt unmittelbar an die am 24. September 2009 in Kassel unterzeichnete Resolution der Anrainer-Konferenz an und konzentriert sich insbesondere auf die Entwicklung des Verkehrsangebotes und der Infrastruktur auf der Mitte-Deutschland-Verbindung im Abschnitt Hessen-Thüringen-Sachsen. Das Dokument wurde heute an das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung sowie an die Deutschen Bahn AG übergeben.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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