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PRESSEMITTEILUNG 886 Chemnitz, den 11.12.2009

Chemnitz fließt oberirdisch: Projekt abgeschlossen

Einladung zum Vor-Ort-Termin mit Tiefbauamtsleiter Bernd Gregorzyk, am Dienstag, 15. Dezember, 10 Uhr, kleiner Parkplatz an der Bahnhofstraße/ Nähe Deutsche Bank

Am Dienstag, 10 Uhr findet mit einem offiziellen Akt im Beisein des Tiefbauamtsleiters Bernd Gregorzyk und Vertretern der beauftragten Baufirma Krause & Co. Hoch-, Tief- und Anlagenbau ein Projekt seinen vorläufigen Abschluss, das in den vergangenen Monaten nicht nur die Aufmerksamkeit der Medien und vieler Chemnitzer auf sich zog, sondern auch das Stadtbild nachhaltig verändert. Die Chemnitz fließt am Falkeplatz nach 96 Jahren wieder oberirdisch. Auf einer Länge von 224 Metern wurde der Fluss wieder freigelegt.
Er war zwischen 1912 und 1914 mit der Entstehung des Falkeplatzes überwölbt worden. Dies stellte für die damalige Zeit eine technische Meisterleistung dar. Der Platz entwickelte sich in den 1920er Jahren zu einem der verkehrsreichsten Orte der prosperierenden Stadt.

Tonnenschwere Last verdeckte Fluss
Nach einem Test, der zeigen sollte, ob sich die tonnenschweren Träger problemlos von Ort und Stelle heben lassen, begann man Anfang 2008 die ersten der insgesamt 158 Träger zu entfernen. Teil für Teil hob ein Spezialkran die jeweils 35 Tonnen schweren Elemente, die den Fluss zwischen Falkeplatz und dem früheren KdT-Haus bedeckten. Parallel dazu übernahm die Landestalsperrenverwaltung die Sanierung der Gewässersohle. Mitte des Jahres waren diese Arbeiten abgeschlossen. Ein Teil der Ufermauer wurde hergerichtet und mit einer schräg zur Oberfläche verlaufenden Böschung verbunden. Der jetzt renaturierte Abschnitt der Chemnitz ist Teil des Konzeptes zur Gestaltung des Bereiches An der Aue/Falkeplatz. Die Freilegung des Flusses ist nicht nur städtebaulich, sondern auch wasserwirtschaftlich von Bedeutung. Die Landestalsperrenverwaltung setzte damit ihr Hochwasserschutzkonzept um. Mit 2,58 Millionen Euro beziffert das Baudezernat die Kosten für dieses Vorhaben, das innerhalb des „Programms zur Wiederherstellung der Durchgängigkeit der sächsischen Fließgewässer“ zu 75 Prozent vom Land gefördert wird.
Nächster Planungsgegenstand ist die Brücke Aue. Der notwendige Bauausführungsbeschluss befindet sich derzeit in Diskussion mit den Stadträten.
Weitere Arbeiten und Bauabschnitte am Fluss sind aus finanziellen Gründen derzeit nicht vorgesehen.

Historischer Exkurs zur Chemnitz
Die Chemnitz war eine der Voraussetzungen für die industrielle Entwicklung der Stadt. Auf 30 Kilometer Länge besitzt sie ein größeres Gefälle als die Elbe zwischen Dresden und Hamburg. Für die ersten Mühlen war das schnell fließende Wasser der Chemnitz, ebenso das der Zwönitz und der Würschnitz von enormer Bedeutung. Durch die Entwicklung zur Industriestadt mit einem starken Bevölkerungswachstum kam dem Chemnitzfluss auch andere Bedeutung zum Beispiel für die körperliche Hygiene und die Trinkwasserversorgung zu. Als das Verkehrsaufkommen der wachsenden Industriestadt stetig stieg, entstand 1912 bis 1914 der Falkeplatz und in diesem Zusammenhang die Überwölbung der Chemnitz.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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