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PRESSEMITTEILUNG 046 Chemnitz, den 20.01.2010
Zum Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus
Ausstellung Auf den Spuren der ‚Wehrunwürdigen’“ im Rathaus – Eröffnung am 26. Januar, 17 Uhr, durch Bürgermeisterin Lüth gemeinsam mit zwei Zeitzeugen
Anlässlich des bundesweit veranstalteten Gedenktages für die Opfer des Nationalsozialismus findet in Chemnitz am Mittwoch, 27. Januar, 10 Uhr, am Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus eine Veranstaltung zum Gedenken und zur Erinnerung statt. Die Ansprache hält Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. Die Chemnitzer Oberbürgermeisterin ruft Bürgerinnen und Bürger der Stadt auf, an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. An der Gestaltung des Programms der Veranstaltung sind auch in diesem Jahr wieder Schülerinnen und Schülern des Chemnitzer Sportgymnasiums beteiligt sowie erstmals auch Schülerinnen und Schüler der Annenschule.In Chemnitz wird bereits seit 1945 der Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft gedacht. Bis 1996 fand die Gedenkveranstaltung traditionell stets am zweiten Sonntag im September statt. Seit 1997 wird entsprechend der Initiative des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog am 27. Januar, dem Tag an dem 1945 das Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz von sowjetischen Truppen befreit worden ist, in der gesamten Bundesrepublik der Opfer des Faschismus gedacht. Das Mahnmal im Park der Opfer des Faschismus in Chemnitz wurde von dem Bildhauer Hanns Diettrich (1905-1983) geschaffen.
Ausstellung über Geschichte und Schicksal der „999er“ im Rathaus – Begleitprogramm im Haus TIETZ und im Soziokulturellen Zentrum „Quer Beet“
Im Ausstellungsraum des Chemnitzer Rathauses am Markt 1 (Erdgeschoss links) wird bereits einen Tag vor dem offiziellen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus durch Bürgermeisterin Heidemarie Lüth gemeinsam mit zwei Zeitzeugen die Ausstellung „Auf den Spuren der ‚Wehrunwürdigen’“ eröffnet zum Gedenken an jene deutschen Widerstandskämpfer, die im Zweiten Weltkrieg zum Dienst in der berüchtigten Strafeinheit „Division 999“ der deutschen Wehrmacht gezwungen worden waren. Die Eröffnung der Ausstellung findet am Dienstag, 26. Januar 2010, 17 Uhr, statt. Mit Erich Knorr und Kurt Neukirchner wird Bürgermeisterin Heidemarie Lüth zwei betagte Zeitzeugen begrüßen, die als „999er“ das Glück hatten, den deutschen Faschismus und den Schrecken des Zweiten Weltkrieges zu überleben.
Die Ausstellung gibt Einblick in Geschichte und Schicksal der im faschistischen Deutschland im Zweiten Weltkrieg gebildeten und eingesetzten Strafeinheiten. Ergänzt wird die Ausstellung durch Sachzeugnisse und Fakten über „999er“ aus der Region Chemnitz/Erzgebirge. Veranstaltet wird die Ausstellung vom Ortsverband Chemnitz des Verbandes der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten e.V. und vom Bürgermeisteramt der Stadt Chemnitz unterstützt.
Kontakt: Ortsverband Chemnitz des VVN, Rosenplatz 4, 09126 Chemnitz, erreichbar hier mittwochs 9 bis 12 Uhr, Ruf 0371/5382719, E-Mail info@vvn-bda-chemnitz.de
Die Ausstellung „Auf den Spuren der ‚Wehrunwürdigen’“ wird bis zum 26. Februar 2010 im Rathaus Chemnitz gezeigt und kann besichtigt werden Montag bis Donnerstag 9 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 16 Uhr. Zur Ausstellung wird ein Flyer ausgelegt, der auch über das umfangreiche Begleitprogramm zum Thema informiert, die vom VVN gemeinsam mit dem Soziokulturellen Zentrum „Quer Beet“ (Rosenplatz 4 in 09126 Chemnitz) sowie in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule im Haus TIETZ vorbereitet wurden – hier die Vorschau auf das Programm:
Dienstag, 02. Februar, 19 Uhr, „Quer Beet“, Rosenplatz 4: „Die Soldaten mit dem blauen Schein – ‚Wehrunwürdige’ in der Strafdivision 999“ – ein Feature von Christian Blees.
Dienstag, 09. Februar, 19 Uhr, Veranstaltungssaal Haus TIETZ: „Jenseits des Mississippi und diesseits des Fortschritts“ – Lesung mit dem Schauspieler Klaus Schleiff und Zeitzeugengespräch mit dem „999er“ Kurt Neukirchner.
Dienstag, 16. Februar, 19 Uhr, Veranstaltungssaal Haus TIETZ: „Besser die Hände gefesselt als der Wille – Das Vermächtnis des Kriegesdienstverweigerers Franz Jägerstätter“ – ein Hörbild von Klaus Ihlau, Hörfunkreporter und Journalist – das gleichnamige Feature des Autors wurde ausgezeichnet.
Dienstag, 23. Februar, 19 Uhr, Veranstaltungssaal Haus TIETZ: „Das 999er Straf-Bataillon“ – Vortrag und Diskussion mit dem Historiker Dr. Hans Peter Klausch.
Stadt Chemnitz