Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 107 Chemnitz, den 17.02.2010
Jüdisches Leben kennen lernen – 19. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz
Literatur, Politik, Musik und Ausstellung im Programm bis 7. März – www.tdjk.de
Seit 1991 finden in Chemnitz die Tage der jüdischen Kultur statt. Zur Eröffnung der damit in diesem Jahr bereits 19. Auflage der besonderen Kulturtage spricht Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig am Samstagabend (20.02.), 19:30 Uhr, im Chemnitzer Opernhaus.Zu den Ehrengästen, die zur Eröffnungsveranstaltung erwartet werden, gehören Dr. Salomon Almekias-Siegl, Landesrabbiner von Sachsen, Dr. Ruth Röcher, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, und Siegmund Rotstein, Ehrenvorsitzender der Jüdischen Gemeinde Chemnitz und Ehrenbürger der Stadt.
Für den künstlerischen Auftakt der 19. Tage der jüdischen Kultur zeichnet diesmal das Ballett Chemnitz verantwortlich mit der Premiere des Tanzabends „Kaddish / Serenade“ von Lode Davos, Ballettdirektor der Theater Chemnitz, und mit der Musik von Leonard Bernstein. Bis zum 7. März sind Chemnitzer wie Besucher der Stadt zu Musik, Literatur und Ausstellungen eingeladen. Zur Tradition dieses Festivals gehören stets auch Veranstaltungen, die mit dem jüdischen Leben vertraut machen. Die mittlerweile 650 Mitglieder umfassende jüdische Gemeinde Chemnitz lädt auch bei dieser Auflage dazu ein. So nimmt der Historiker Dr. Jürgen Nitsche Interessierte mit auf eine kulturhistorische Führung über den jüdischen Friedhof auf dem Kaßberg. Dieser wurde 1879, fünf Jahre nach der Gründung der jüdischen Gemeinde in Chemnitz angelegt.
Kinder sind willkommen, an einem Nachmittag die Synagoge und das jüdische Gemeindezentrum zu besuchen, um bei Spiel und Spaß auch Interessantes über jüdische Feste zu erfahren. Welche sprachliche Vielfalt das jüdische Leben hier aufweist, lässt sich erfahren bei einem Auftritt des Gemeinde-Chores. Er besteht seit fünf Jahren und seine Sänger beherrschen mittlerweile 50 Lieder in sechs Sprachen. Denn in diesem Chor finden sich Menschen aus verschiedenen Republiken der Sowjetunion zusammen, die alle die Liebe zum Gesang verbindet. Interessantes aus der Geschichte der Chemnitzer Juden ist auch bei geführten Stadtrundgängen zwischen Lothringer und Altchemnitzer Straße zu erfahren. Hierbei wird der Einfluss jüdischer Bürger auf die Entwicklung der Stadt deutlich.
Wie bereits in der Vergangenheit dürfen sich Chemnitzer und Gäste zu den Tagen der jüdischen Kultur auch auf Prominente freuen, darunter diesmal der bekannte Publizist Henryk M. Broder, der zur Lesung und Diskussion „Kritik der reinen Toleranz“ einlädt. Auch darf im Programm Musik nicht fehlen, darunter traditioneller Klezmer in rasantem Spieltempo. Der Spannungsbogen reicht von der Purim Party bis hin zu politischen Betrachtung, so beispielsweise bei einem Vortrag zu den Ursachen und Friedensperspektiven des Nahost-Konfliktes.
Einen Ausblick auf das Jubiläum ihres 125-jährigen Bestehens im Herbst dieses Jahres gibt die jüdische Gemeinde Chemnitz bei einer Veranstaltung mit dem Titel „Erwartungen - Überraschungen - Enttäuschungen - Glücksfälle“. Das Seminar zur Einwanderung und Integration in jüdischen Gemeinden Deutschlands kann sicherlich auf Erfahrungen der jüdischen Gemeinde in Chemnitz verweisen. Aus deren 12 Mitgliedern zur Wendezeit sind mittlerweile mehr als 650 geworden, die das gesellschaftliche Leben in Chemnitz mit prägen.
Veranstalter der 19. Tage der jüdischen Kultur, die von der Stadt Chemnitz auch in diesem Jahr mit 25.000 Euro gefördert werden, ist der Verein Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz; zu den Mitveranstaltern gehören u.a. die Jüdische Gemeinde Chemnitz, das Evangelisches Forum Chemnitz und der Bürgerverein FUER CHEMNITZ.
Programm der 19. Tage der jüdischen Kultur im Netz unter www.tdjk.de und www.chemnitz.de
Kontakt: Verein Tage der Jüdischen Kultur in Chemnitz c/o Jüdische Gemeinde Chemnitz, Stollberger Straße 28, 09119 Chemnitz - Ansprechpartner: Egmont Elschner, post@tdjk.de
Stadt Chemnitz