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PRESSEMITTEILUNG 438 Chemnitz, den 15.06.2010
Chemnitz begeht das Jahr der Wissenschaft 2011
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und der Rektor der TU Chemnitz, Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes, stellten gemeinsam das Vorhaben und erste Projekte für 2011 vor. Zwischen der Festwoche zum 175. Jubiläum der Technischen Universität Anfang Mai 2011 bis hin zum 100. Geburtstag des Neuen Rathauses im September wird ein vielfältiges Programm aufgespannt. Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Wir wollen den Schwung und die Energie aus der Bewerbung nutzen, um mit ausgewählten Projekten die Vermittlung von Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur und Bürgerschaft in der Stadt zu stärken, erlebbar zu machen und diese weiterzuentwickeln.“ So habe sich die Bewerbung um den Titel „Stadt der Wissenschaft“, bei dem Chemnitz der Stadt Mainz nur knapp unterlegen war, dennoch mehr als gelohnt. Neue Kooperationen wurden geknüpft und über den Ideenwettbewerb unzählige Ideen für nachhaltige Projekte eingebracht. „Der Wettbewerb hat Türen geöffnet, manchmal auch Köpfe und in jedem Fall Horizonte.“ Es gehe 2011 nicht um ein einmaliges Feuerwerk von Veranstaltungen, sondern darum, Wissenschaft in ganz unterschiedlicher Weise und in Verbindung zu wichtigen Themen in der Stadt voranzubringen.
Präsentiert wurden ausgewählte Vorhaben, welche die Vermittlung von Wissenschaft und eine zukunftsfähige Entwicklung der Stadt in den Mittelpunkt stellen. Beispielsweise wird der Brühl mit verschiedenen Aktivitäten, offenen Veranstaltungen und Werkstätten belebt; er soll Bürgerplattform, Werkstatt und Experimentierraum werden. Gemeinsam mit der TU Chemnitz wird ein Haus der Kreativität für experimentierfreudige Kinder eröffnet und ein Aktionstag der Mobilität veranstaltet. Unter dem Motto „Chemnitz spinnt“ wird die Textilindustrie und -forschung spannende Einblicke in aktuelle Projekte ermöglichen.
Leitmotiv für das „Jahr der Wissenschaft 2011“ ist die Schaffung von Freiräumen für den gemeinsamen Austausch, für Kreativität und das Beschreiten neuer Wege. Insbesondere der geplante Wettbewerb zur kreativen Gestaltung und Neunutzung von Freiflächen in der Stadt oder die Heym-Gespräche, die zum kritischen, gesellschaftspolitischen Austausch anregen, werden dieses Motiv untersetzen und auch über 2011 hinausstrahlen.
Beispielhaft wurden am Montagabend vier der bereits feststehenden Projekte für 2011 durch die Einreicher selbst vorgestellt.
Unter dem Motto „Wie funktioniert eine Stadt?“ präsentierte Susanne Günther, Mitarbeiterin der Professur Internationale Politik an der TU Chemnitz, ihr Vorhaben, in einem Planspiel gemeinsam mit Gymnasiasten Kommunalpolitik fassbar und erlebbar zu machen. Martin Böhringer, Wirtschaftsinformatiker, stellte die Idee einer „Twitter Wall Chemnitz“ vor: Jeder Bürger kann seine Gedanken zum Thema „Chemnitz im Jahr 2030“ in Kurznachrichten aufschreiben. Diese Ideen sind dann nicht nur weltweit über das Internet sichtbar, sie werden zudem auf einer Großbildleinwand im Zentrum der Stadt für alle Passanten lesbar sein, was eine offene, transparente Diskussion um die Zukunft der „Stadt der Moderne“ weiter bestärken und mit modernen Kommunikationsformen koppeln kann. Gabriele Einmahl schafft hingegen eine ganz traditionelle und dennoch kreative Plattform für alle Chemnitzerinnen und Chemnitzer: Sie möchte am Kulturhaus DAStietz einen Bücherschrank aufstellen, in dem jeder Bücher hineinstellen und sich im Austausch daraus selbst bedienen kann. Der Schrank kann zugleich Kulisse sein – etwa für Literaturvorstellungen an einem ungewöhnlichen Ort.
Schließlich wird Chemnitz im Jahr der Wissenschaft pulsieren und einen Rhythmus entwickeln, der mitreißt: Genau darum geht es im „Drumming Project“ des Instituts für Sportwissenschaften an der TU Chemnitz, vorgestellt von Peter Wright, der als Motto „Wissenschaft rocks“ ausgab. Dieses weltweit einzigartige Forschungsvorhaben eines interdisziplinären Teams aus Wissenschaftlern, Musikern, Lehrern, Therapeuten und kommunalen Behörden nutzt den Fitnesstrend „Drums Alive“, das Trommeln mit einfachen Hilfsmitteln, in sportlicher Form, für umfangreiche Untersuchungen und Anwendungen. 2011 wird das Trommeln als älteste Kommunikationsform der Menschheit natürlich in Chemnitz öffentlich erlebbar sein.
Der spannende Abschluss der Veranstaltung im Schauspielhaus stellte eine Premiere dar: Der erste „Chemnitzer Science Slam“ ging über die Bühne. Drei Wissenschaftler mussten ihre gewohnte Arbeitsumgebung verlassen und innerhalb von zehn Minuten dem Publikum unterhaltsam erklären, womit sie sich eigentlich in ihrem vermeintlichen Elfenbeinturm beschäftigen. Von der TU Chemnitz traten der Arbeitswissenschaftler Jens Mühlstedt mit einer Reise in die farbige Welt von Fahrzeugarmaturen sowie der Erziehungswissenschaftler Andreas Neubert mit einer wissenschaftlichen Annäherung an Fehlerkultur von Pädagogen an. Jedoch war es Frau Dr. Thorid Zierold vom Naturkundemuseum Chemnitz, die mit ihrer Vorstellung des Kiemenfußkrebses „Triops cancriformis“, eine der ältesten Tierarten unserer Erde, die meisten Zuhörer begeistern konnte. Ihr wurde damit die erste „Slam-Krone“ verliehen. Der „Science Slam“, der zugleich die Premiere der neuen Reihe „NACHTSCHICHT science slam“ war, wird am 26. Oktober im „Exil“ neben dem Schauspielhaus fortgesetzt.
Weitere Informationen zum Jahr der Wissenschaft:
Wissenschaftsbüro der Stadt Chemnitz
Altes Rathaus, Zimmer T3b
Markt 1
09111 Chemnitz
Telefon: 0371/4881555
Telefax: 0371/4881594
Email: wissenschaft@stadt-chemnitz.de
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