Schnelleinstieg:


Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 440 Chemnitz, den 16.06.2010

Gesundheitsamt Chemnitz informiert zum Thema Zecken

Beratung und Informationsmaterial im Reisemedizinischen Beratungsdienst des Gesundheitsamtes im Haus Am Rathaus 8

Zecken sind weltweit verbreitete Blut saugende Parasiten, die vorwiegend zwischen März und Oktober aktiv sind. Sie können verschiedene Krankheiten übertragen. In Deutschland sind vor allem zwei Erkrankungen bekannt: die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose. Die Zecken breiten sich immer weiter aus. Seit 1998 hat sich die Zahl der Risikogebiete in Deutschland auf 136 verdoppelt. In Bayern sind inzwischen 78 von 96 Landkreisen und kreisfreie Städten als gefährdet eingestuft. Bundesländer mit so genannten FSME-Risikogebieten, in denen im Jahr 2009 Übertragungen des FSME-Virus durch Zecken stattgefunden haben, sind nach Angaben des RKI (Robert-Koch-Institut) Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. Vereinzelte FSME-Erkrankungen waren in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein aufgetreten. In Berlin, Bremen und Hamburg erkrankte 2009 niemand an FSME.
Dr. med. Liebhard Monzer, Leiter des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz: „Mit dem Siegeszug der Zecken über den Erdball nehmen die Gefahren einer Borreliose und FSME zu. Der Schutz, Prophylaxemaßnahmen und eine frühzeitige Therapie im Fall von übertragenen Krankheitserregern sind umso wichtiger. In Abhängigkeit der Dauer und den konkreten Bedingungen beim Blutsaugen, kann nach einem Zeckenstich und sogar nach einer ausgebliebenen Wanderröte eine Übertragung stattgefunden haben.“

Impfungen und Informationen zum Thema Zecken: In der Hausarztpraxis wird zum Thema Zecken beraten und dort kann man sich auch gegen FSME impfen lassen. Die Sächsische Impfkommission empfiehlt die FSME-Impfung Personen, die sich in Risikogebieten aufhalten, vor allem bei Reisen in den Schwarzwald, Bayrischen Wald, Böhmerwald, Thüringen, Tschechien, Österreich usw., oder die beruflich gefährdet sind (z. B. Forstarbeiter, Arbeiter in der Landwirtschaft). Sachsen ist zurzeit kein Risikogebiet für FSME.

Ansprechpartner für Beratungen zum Thema Zecken und zu den Risikogebieten ist der Reisemedizinische Beratungsdienst des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz mit Amtsarzt Dr. med. Liebhard Monzer und Gudrun Ulle, Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz, Telefon (0371) 488- 53 37.
Informationsmaterial ist ebenfalls erhältlich im Gesundheitsamt im Haus Am Rathaus 8.

Wie schütze ich mich vor Zecken?
Einen sicheren Schutz vor Zecken gibt es nicht. Aber man kann dennoch einiges tun, um Zeckenstiche zu vermeiden:
Vermeiden Sie den Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz.
Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen.
Ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine – denn Zecken sitzen hauptsächlich im Unterholz und an Gräsern.
Helle Kleidung ist günstiger als dunkle. Zecken kann man gut darauf erkennen und noch vor einem Stich entfernen.
Verwenden Sie Insekten abweisende Mittel. Diese helfen zumindest eine Weile. Aber auch sie stellen keinesfalls einen sicheren Schutz vor Zecken dar.
Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten haben. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle für das Blutsaugen zu finden. Sie bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollten Sie an den Armen, in den Achselhöhlen und Kniekehlen, am Hals und Kopf sowie im Genitalbereich gründlich nach Zecken suchen.

Was tun nach einem Zeckenstich?
Fast jeder kennt einen anderen „Geheimtipp" zur Zeckenentfernung. Sie reichen vom Abbrennen der Zecke bis zum Beträufeln mit Öl. Manche wollen gar die Zecke mit lösungsmittelhaltigen Klebemitteln verkleben. Doch solche Verfahren schaden mehr als sie nützen. Die Zecke gerät dabei unter Stress und gibt damit Erreger in die Stichstelle ab. Benutzen Sie auch nicht die Finger zum Entfernen der Zecken. Auch dann nicht, wenn sie Ihnen dazu groß genug erscheint. Dabei wird die Zecke zu sehr gequetscht und die erregerhaltige Flüssigkeit wird aus dem Zeckenleib direkt in die Stichstelle gedrückt.

Richtig entfernt wird die Zecke mit Hilfe einer Pinzette oder Zeckenkarte. Greifen Sie die Zecke so nah an der Haut, wie es Ihnen möglich ist. Dabei sollte möglichst jeder Druck auf den Zeckenleib vermieden werden, um zu verhindern, dass vermehrt Krankheitserreger aus den Speicheldrüsen oder dem Darm der Zecke in den Stichkanal gelangen. Dann ziehen Sie die Zecke langsam von der Einstichstelle weg. Dann löst sich die Zecke meistens von allein aus der Haut, die Einstichstelle betupft man mit einem Desinfektionsmittel, z. B. Alkohol.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie eine Zecke richtig entfernen können, sollten Sie möglichst bald einen Arzt aufsuchen. Auch, wenn Teile der Zecke noch in der Einstichstelle sind, ist es besser, diese von einem Arzt entfernen zu lassen werden.

Borreliose und FSME
Die FSME-Viren befinden sich in den Speicheldrüsen, die Borrelien im Mitteldarm der Zecken. Aus diesem Grund werden FSME-Viren direkt mit dem Stechakt auf den Wirt übertragen. Borrelien dagegen gelangen erst nach ungefähr 24 Stunden in den Wirt.

Eine FSME-Infektion kann durch das Entfernen der Zecke nicht vermieden werden. Ein Schutz vor dieser Erkrankung ist nur durch eine aktive Immunisierung (Impfung) möglich.

Da die Borrelien über den Darm der Zecke erst nach durchschnittlich 24 Stunden in den Wirt gelangen, kann eine Borreliose sehr wohl durch ein möglichst frühzeitiges Entfernen der Zecke verhindert werden.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten