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PRESSEMITTEILUNG 622 Chemnitz, den 27.08.2010
Pläne für Uni-Karree um Alte Aktienspinnerei werden konkret
Die Pläne für ein lebendiges Universitäts-Karree rund um die Alte Aktienspinnerei werden konkret: Wie die Ansiedlung einer Zentralbibliothek zum Ausgangspunkt einer Entwicklung werden kann, die die Innenstadt wachsen lässt und dem Brühl neue Perspektiven eröffnet, ist Thema einer Untersuchung gewesen, deren Ergebnisse nun vorliegen.
Die Studie des renommierten Planungsbüros Albert Speer & Partner im Auftrag der Stadt Chemnitz ist gestern Abend in der Alten Aktienspinnerei von Prof. Albert Speer erstmals öffentlich vorgestellt worden. Im anschließenden Dialog beantworteten neben Speer und seinem Mitarbeiter Michael Heller auch Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig, Baubürgermeisterin Petra Wesseler, TU-Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes und Kanzler Eberhard Alles die Fragen der rund 230 Gäste.
Die Zentralbibliothek in der Alten Aktienspinnerei und die Ansiedlung weiterer Einrichtungen der TU Chemnitz am Standort Straße der Nationen bergen aus Sicht der Stadtplaner herausragende Entwicklungspotenziale. „Der innerstädtische Campus bedeutet die Integration der Universität in die Innenstadt“, sagt Prof. Albert Speer. „Die Zentralbibliothek an dieser Stelle ist Initialzündung und Motor der Stadtentwicklung.“ Für Rektor Prof. Dr. Klaus-Jürgen Matthes ist dieser Schritt ein Meilenstein für das Zusammenwachsen von Stadt und Universität.
Der Freistaat Sachsen und die Stadt Chemnitz haben sich grundsätzlich darauf verständigt, dass die für die Technische Universität Chemnitz zu schaffende Zentralbibliothek am Standort Alte Aktienspinnerei angesiedelt wird. In den Jahren 2011/12 sollen dafür die planerischen Voraussetzungen geschaffen werden. Das Projekt Uni-Karree Innenstadt soll in den Jahren ab 2013 in Etappen realisiert werden. „Ich bin sehr froh über dieses Ergebnis“, sagt Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Darauf haben wir, Stadt und Technische Universität, Finanzministerium und Ministerium für Wissenschaft uns Kunst, gemeinsam hingearbeitet. Ich halte das für die entscheidende Weichenstellung der Stadtentwicklung in den nächsten Jahren“, ist Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig überzeugt. Ihr Wunsch: In fünf Jahren soll der Entwicklungsschritt bereits im Stadtbild sicht- und spürbar sein
Begegnung spielt eine zentrale Rolle in dem Konzept von Albert Speer & Partner: Es geht ums Vernetzen, darum, Strukturen durchlässiger zu machen, Freiräume und Kommunikationsorte zu schaffen, während zugleich insbesondere am Brühl einstige Karree-Strukturen wieder entstehen.
Stadtplanung, erklärt Albert Speer, hat die Aufgabe, laufende Projekte zu verbinden. So sollen entlang der Straße der Nationen, die wieder als Rückgrat der Stadt verstanden wird, miteinander verwobene Achsen entstehen: Dazu zählen der Brühl als Quartier der Generationen mit Kiez- und Wohnboulevard sowie der Verbindung zum Zentrum mit dem geplanten Justiz- und Behördenzentrum, ein Kulturquartier um Opernhaus und die Kunstsammlungen sowie eine Universitätsmeile mit direkt angrenzender Mobilitätsschiene, die durch den Ausbau des Chemnitzer Modells mit der Sanierung des Hauptbahnhofes entstehen kann.
Das Konzept ist modular aufgebaut und zeigt Entwicklungsschritte, die bis 2030 nach und nach realisiert werden können. Neben den Grundstrukturen geht es auch um kleine, spürbare Veränderungen; etwa, wenn bei den Häusern am Brühl die Eingänge wieder nach vorn geholt, kleine Vorgärten angelegt und die Innenhöfe zu Erholungsräumen gemacht werden. „Es braucht dafür das Engagement vieler“, meint Prof. Albert Speer, „es ist der Start in eine Zukunft der Veränderung.“
Mit der Umsetzung des Konzepts eröffnet sich eine einmalige Chance der Verknüpfung von Wissenschaft, Stadtentwicklung und Kultur. Die Chemnitzer Innenstadt, deren Kern mit dem neuen Bürgerhaus am Wall und der Jugendherberge am Getreidemarkt nahezu fertig ist, kann weiter wachsen. Die nächsten Schritte sind mit dem im Umbau befindlichen Johanniskarree – bestehend aus dem Landesarchäologiemuseum im Schocken-Kaufhaus, dem Rawema-Haus und der Bundesbank –, sowie den nun vorgestellten Planungen entlang der Straße der Nationen um ein neues Universitäts-Karree absehbar.
„Der Freistaat hat erkannt, dass es existenziell ist, um Studierende zu werben. Dazu gehört eine Zentralbibliothek in Chemnitz“, sagt Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Es wäre fantastisch, in der Aktienspinnerei einen Nukleus zu haben, um auch hier ein Stück Innenstadt zu schaffen. Es wäre eine Regeneration urbaner Funktionen. Wir wollen das und wir wollen vermitteln, dass wir in Chemnitz an diese Idee glauben.“
Die komplette Studie des Planungsbüros Albert Speer & Partner GmbH ist ab sofort unter www.chemnitz.de abrufbar.
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