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PRESSEMITTEILUNG 663 Chemnitz, den 06.09.2010
Die Schillingschen Figuren werden saniert
Der Zustand der unter dem Begriff „Schillingsche Figuren“ bekannten Figuren hat sich über die Jahre leider zunehmend verschlechtert. Neben Vandalismus und Graffiti sind es im Wesentlichen die Witterungseinflüsse, welche den Sandsteinfiguren zugesetzt haben. Durch die Stadt Chemnitz/Grünflächenamt wurde deshalb in 2008 ein fachkundiges Büro mit der Erstellung einer Restaurierungskonzeption beauftragt. Mit äußerster Genauigkeit wurden die gesamten Schäden von der Verschmutzung, Bewuchs, Krustenbildung über die oberflächliche Verwitterung bis hin zu den Fehlstellen erfasst und notwendige Sanierungs- und Ergänzungsleistungen aufgezeigt.
Auf der Grundlage dieser Restaurierungskonzeption wurde die Sanierung im vergangenen Jahr vorbereitet, notwendige Genehmigungen und Zustimmungen eingeholt sowie auch Fördermittel des Denkmalschutzes für 2010 beantragt. Bewilligt wurden Fördermittel für die Erhaltung der Figurengruppe im Umfang von 20.513 Euro.
Die Sanierungsleistungen umfassen sowohl die steinrestauratorischen als auch die steinbildhauerischen Leistungen. Die Arbeiten werden etwa Ende September 2010 beginnen - den genauen Zeitpunkt veröffentlicht die Pressestelle rechtzeitig - und bis Juni 2011 abgeschlossen. Der im Vergleich relativ lange Zeitraum wird benötigt, um die mit der Sanierung notwendigen steinrestauratorischen Maßnahmen möglichst schonend durchführen zu können: So müssen beispielsweise für die Entsalzung von Teilfächen mehrere Arbeitsgänge geplant werden, bei denen mittels Kompressen, die jeweils ca. zwei Wochen feucht auf der Steinoberfläche verbleiben, das Salz entzogen wird. Für die Nachbildung der an den Originalen erkannten Fehlstellen werden Abformungen von Dresdenern Bronzeabgüssen genommen, so dass ein originalgetreuer Ersatz erfolgen kann.
Jetzt erfolgte die Auftragserteilung - beauftragt wurden durch das Grünflächenamt der Stadt Chemnitz folgende Firmen für den Anteil der steinrestauratorischen und der steinbildhauerischen Leistungen:
Fuchs und Girke, Bau- und Denkmalpflege GmbH, 01458 Ottendorf-Okrilla, sowie Christoph Hein, Restauratorengesellschaft, 01069 Dresden.
Die Gesamtkosten der Maßnahme liegen bei ca. 70.000 Euro einschließlich der Überwachung der Leistungen durch das Dresdner Büro Heidelmann und Klingebiel.
Informationen zur Figurengruppe: Die oft auch von Gästen der Stadt besuchte und vielfotografierte Figurengruppe der vier Tageszeiten zählt zu den in ihrem Genre besten künstlerischen Leistungen des 19. Jahrhunderts in ganz Deutschland. Ursprünglich wurden die Allegorien der vier Tageszeiten in den Jahren 1866 bis 1871 für die große Treppe an der Brühlschen Terrasse in Dresden geschaffen. Die Skulpturen aus Postelwitzer Elbe-Sandstein symbolisieren die Tageszeiten "Der Morgen", "Der Mittag", "Der Abend" und "Die Nacht" - für die beiden erstgefertigten Skulpturen "Der Abend" und "Die Nacht" erhielt der Bildhauer 1869 auf der Wiener Kunstausstellung den 1. Preis.
1906 erhielt die Stadt Chemnitz die Originale als Schenkung, nachdem die auf der Brühlschen Terrasse aufgestellten Originale durch Bronzeabgüsse ersetzt wurden. Zunächst wurden die vier Figuren in Chemnitz an der Treppe zum Theaterplatz aufgestellt. Mit dem Bau des Hotels Chemnitzer Hof an der Nahtstelle von Theaterplatz und Schillerplatz wurden nach intensiver Auseinandersetzung die Schillingschen Figuren durch Stadtbaurat Fred Otto in die Konzeption der Neuen Schloßteichanlagen einbezogen und fanden dort schließlich in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts ihren inmitten des schönen Parkareals inzwischen angestammten Platz.
Die vom Grünflächenamt zur Verfügung gestellten fünf Aufnahmen (Anhang) zeigen die vier Figurengruppen der Schillingschen Figuren sowie einen Gesamtblick auf die Anlage mit den Skulpturen im Park am Schloßteich Chemnitz.
Bei Veröffentlichung bitte mit Hinweis - Foto: Grünflächenamt der Stadt Chemnitz.
Figurengruppe Nacht | Figurengruppe Abend | Figurengruppe Mittag | Figurengruppe Morgen
Stadt Chemnitz