Schnelleinstieg:


Aktuelle Pressemitteilungen

 

PRESSEMITTEILUNG 776 Chemnitz, den 12.10.2010

125 Jahre Jüdische Gemeinde Chemnitz – Festtage vom 12.10. bis 20.11.2010

Oberbürgermeisterin würdigt Jubiläum und Wirken der Jüdischen Gemeinde in Chemnitz - Festveranstaltung mit Ausstellungseröffnung heute Abend in den Kunstsammlungen Chemnitz

(Beachten Sie bitte die Sperrfrist für diese Pressemitteilung: 12.10.2010, 18:00 Uhr.)
Die Jüdische Gemeinde Chemnitz feiert in diesem Jahr den 125. Jahrestag ihres Bestehens in Chemnitz und lädt die Chemnitzer und ihre Gäste herzlich zum Besuch der vom 12. Oktober bis 20. November 2010 veranstalteten Festtage ein. Den Auftakt bildet eine Festveranstaltung heute Abend (12.10.2010), 18 Uhr, in den Kunstsammlungen Chemnitz: Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig und die Hausherrin, Generaldirektorin Ingrid Mössinger, haben gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde viele Ehrengäste geladen. Zu ihnen gehören mit Dr. Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrates der Juden in Deutschland, und Beni Bloch, Direktor der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, prominente Repräsentanten des Zentralrates. Staatsminister Dr. Johannes Beermann, Chef der sächsischen Staatskanzlei, vertritt die sächsische Staatsregierung.

Ehrengäste der Eröffnungsveranstaltung sind auch der Vorsitzende des Landesverbandes Sachsen der Jüdischen Gemeinde, Heinz-Joachim Aris, der sächsische Landesrabbiner Dr. Salomon Almekias-Siegl und weitere Rabbiner aus Nachbargemeinden, die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Dr. Ruth Röcher, und Siegmund Rotstein, heute Ehrenvorsitzender der Chemnitzer Jüdischen Gemeinde und Ehrenbürger seiner Heimatstadt Chemnitz.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig begrüßt die Gäste der Festveranstaltung. In ihrer Festrede wird die Oberbürgermeisterin an die wechselvolle Geschichte der Chemnitzer Jüdischen Gemeinde bis zu ihrem heute 125-jährigen Jubiläum erinnern und zugleich die mit dem Jubiläum ebenso verbundene besondere Verantwortung eines jeden Bürgers einfordern: Es gehe, so die Oberbürgermeisterin, dabei um eine „aufrichtige Auseinandersetzung“ mit dem Verbrechen des Holocaust und um das „klare Bewusstsein für Verantwortung“.
Barbara Ludwig: „Als vor rund zwei Jahrzehnten der eiserne Vorhang fiel, war zunächst offen, wohin die Länder und Völker im Ostblock streben würden. In das wiedervereinigte Deutschland kamen Menschen unterschiedlicher Nationalitäten jüdischen Glaubens. Gibt es – im Bewusstsein der unvorstellbaren Menschheitsverbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus – einen größeren Vertrauensvorschuss? In unsere Demokratie, in Recht und Freiheit. Auf diesem Fundament wuchs neues jüdisches Leben in den Bundesländern. Fritz Stern bezeichnete die Zuwanderung von Juden nach Deutschland als unsere ,zweite Chance’. Für diese zweite Chance, für dieses unverhoffte Glück bin ich anlässlich des 20. Jahrestages der deutschen Wiedervereinigung von Herzen dankbar.“

In ihrer Festrede erinnert die Oberbürgermeisterin auch an die bis heute sichtbaren Zeugnisse und Spuren des Wirkens jüdischer Bürger für die wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung ihrer Stadt Chemnitz. Dazu gehören zum Beispiel kunstsinnige Unternehmer wie Hugo Oppenheim, Louis Ladewig und Willy Lippmann, die sich auch als Mäzene und Stifter verdient gemacht haben, gehören weit über Chemnitz hinaus bekannte Theaterpersönlichkeiten wie der Intendant Richard Tauber senior und der Tenor Richard Tauber und nicht zuletzt renommierte Architekten wie Erich Mendelsohn, der mit dem Schocken-Kaufhaus – dem künftigen Haus der Archäologie - in Chemnitz ein bis heute einzigartiges Bauwerk geschaffen hat.

Die Bedeutung des 125-jährigen Jubiläums und die Freude über die Entwicklung der Jüdischen Gemeinde Chemnitz in den vergangenen zwei Jahrzehnten charakterisiert Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig mit einer Erinnerung an das Jahr 1990: „Siegmund Rotstein, Ehrenvorsitzender unserer jüdischen Gemeinde und Ehrenbürger unserer Stadt, hat 1990 als eines der noch verbliebenen 12 Gemeindemitglieder gewusst: Es muss ein Wunder geschehen, damit diese damals 105 Jahre alte Gemeinde eine Zukunft hat. Sie haben mit herausragender Hingabe dafür gesorgt, dass wir heute sagen können: Ist es nicht großartig, dass wir das 125. Jubiläum unserer Chemnitzer Jüdischen Gemeinde mit über 650 Mitgliedern feiern können!“

Zur Festveranstaltung am heutigen Dienstagabend gehört auch die Eröffnung der vom 13. Oktober bis zum 12. Dezember 2010 in den Kunstsammlungen Chemnitz im König-Albert-Museum am Theaterplatz gezeigten Ausstellung „125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“. Aus dem Bestand der Kunstsammlungen werden anlässlich der Ausstellung Gemälde und Zeichnungen von Otto Theodor Wolfgang Stein (1877-1958) gezeigt. Außerdem gibt es ein umfangreiches Begleitprogramm mit Vorträgen und Filmen (www.chemnitz.de und www.kunstsammlungen-chemnitz.de).

Informationen zum Jubiläum 125 Jahre Jüdische Gemeinde Chemnitz im Netz:
www.jg-chemnitz.de/ und www.zentralratdjuden.de – Informationen zur Jüdischen Gemeinde Chemnitz und zum Programm der Festtage anlässlich des Jubiläums „125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“.
www.chemnitz.de - Informationen zum Programm der Festtage anlässlich des 125-jährigen Jubiläums sowie auch zur Neuen Synagoge Chemnitz.
www.kunstsammlungen-chemnitz.de – Informationen zu der im Rahmen der Festveranstaltung am 12.10.2010 in den Kunstsammlungen Chemnitz eröffneten Ausstellung „125 Jahre Jüdische Gemeinde in Chemnitz“ sowie zum Begleitprogramm mit Führungen, Vorträgen und Filmen. Besichtigt werden kann die Ausstellung vom 13.10. bis 12.12.2010.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten