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PRESSEMITTEILUNG 841 Chemnitz, den 09.11.2010

Internationaler Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz geht 2011 an den Schriftsteller und Publizisten Bora Ćosić

Der Internationale Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz wird im April 2011 an den Schriftsteller und Publizisten Bora Ćosić vergeben. Das gab die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig als Vorsitzende des über die Vergabe des Preises entscheidenden Kuratoriums heute bekannt. Ćosić, 1932 in Zagreb geboren, lebte bis zu seiner Emigration 55 Jahre in Belgrad und seit 1992 im deutschen Exil in Berlin sowie in Rovinj (Kroatien).

Barbara Ludwig: „Das Kuratorium zur Vergabe des Internationalen Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz hat sich für den in Belgrad aufgewachsenen Schriftsteller und Publizisten Bora Ćosić entschieden und ehrt damit den großen Erzähler, Satiriker und auch Kritiker Süd-Ost-Europas. Ćosić steht in der Tradition der serbischen Avantgarde der 60er und 70er Jahre und hat über 30 Werke publiziert. Mit seinem Buch ‚Das Land Null’ (deutsch 2004) hat er Slobodan Milošević eine philosophisch fundierte literarische Absage erteilt, die radikaler nicht zu denken ist. Schon Ende der 60er Jahre hat Bora Ćosić mit dem ironisch-clownesken Buch ‚Die Rolle meiner Familie in der Weltrevolution’ (deutsch 1994) den Untergang Jugoslawiens aus der Perspektive eins Kindes vorausgesagt. Mit der Entscheidung würdigt das Kuratorium auch diese politische bedeutende, aufklärende Rolle von Ćosić - ein politischer Schriftsteller wie Stefan Heym, der Namensgeber des Preises.“

Für „Die Zollerklärung“, das als ein Schlüsselwerk der Exil-Literatur gilt, hat Bora Ćosić 2002 den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung erhalten, 2008 den internationalen Albatros-Preis der Günter-Grass-Stiftung. Sein jüngst erschienenes Werk „Die Reise nach Alaska“ ist das erschütternde, poetische Fazit einer Reise durch das geschundene ehemalige Jugoslawien, voll von kroatischen, serbischen, bosnischen, jüdischen, ungarischen und altösterreichisch-deutschen Reminiszenzen - gleichermaßen eine Korrektur Peter Handkes und eine „verliebte Reise“ auf den Spuren der Surrealisten wie auf denen der geliebten Frau.

Mit der Vergabe des Stefan-Heym-Preises der Stadt Chemnitz wird an den am 10. April 1913 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Chemnitz geborenen Namensgeber und Ehrenbürger der Stadt erinnert. Der Preis ist mit 40.000 € dotiert und wird nur alle drei Jahre vergeben – eine Ausnahme ist die Vergabe 2013 zum hundertsten Geburtstag von Stefan Heym.
Erster Preisträger war im Jahr 2008 der israelische Dichter Amos Oz.

Informationen zum Internationalen Stefan-Heym-Preis der Stadt Chemnitz, zur Stefan-Heym-Gesellschaft sowie zum Namensgeber Stefan Heym (1913-2001) stehen im Netz auf www.chemnitz.de > Die Stadt Chemnitz > Stadtportrait > Ehrungen & Preise bzw. Ehrenbürger.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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