Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 901 Chemnitz, den 29.11.2010
Waldarbeiten in Flächennaturdenkmalen und Biotopen
Die vom Grünflächenamt festgelegten und mit der Naturschutzbehörde im Umweltamt abgestimmten Maßnahmen betreffen 20 Altbäume innerhalb der bewaldeten Flächennaturdenkmale „Hoppberg Rabenstein“ (Rabenstein), „Hangwald Wasserwerkspark“ (Harthau) und „Buchenbestand am Bethanienkrankenhaus“ (Hilbersdorf) sowie 19 Waldrandbäume am Biotop „Riedteichwald“ (Rabenstein) und am Buschwald (Rottluff), dort jeweils angrenzend an bewirtschaftete Gärten.
Bei allen vorgesehenen Arbeiten, die unabhängig vom Wetter ab der 49. Kalenderwoche erfolgen und bis zum 15. Dezember 2010 beendet werden, handelt es sich ausnahmslos um Maßnahmen, die einerseits zur Herstellung der Verkehrssicherheit notwendig sind – das bedeutet: Arbeiten zum Schutz von Menschen und Sachen vor alten Bäumen, die durch holzzerstörende Pilze in ihrer Stabilität unkalkulierbar beeinträchtigt sind. Zugleich aber geht es, so das Grünflächenamt, um den weiteren Erhalt des – wie es der Biologe bezeichnet - Baumindividuums als Lebensraum für eine Vielzahl auch seltener Pflanzen und Tieren. Das Holz dieser Bäume ist für den Verkauf als wertvolles Rohholz bereits nicht mehr geeignet.
Bei den als Biotopbäume zu erhaltenden Bäumen handelt es sich oft um auch bei Wanderern und Spaziergängern gut bekannte, schöne Bäume, die trotz ihres gegenwärtigen Gefahrenpotentials zur Freude für die im Wald Erholung und Entspannung suchenden Menschen erhalten werden sollten. So werden z. B. bei einer stattlichen, jedoch pilzbefallenen Rot-Buche im Wasserwerkspark jetzt diejenigen Starkäste entfernt, die wegen des gegenwärtig verlagerten Schwerpunktes der Krone den Baum beim Umbrechen in Richtung des Wanderweges (vor Ort markiert) fallen lassen würden. Nach Entfernen der Starkäste kann der Baum jedoch weiter stehen bleiben – solange bis der holzzerstörende Pilz den Baum auf natürliche Weise endgültig zum Umfallen bringt.
Die Antwort der Natur auf das Altern und Sterben ist eine neue Generation von Waldbäumen, die jedes Jahr aus unzähligen Samen keimen und den Wettlauf um das meiste Licht aufnehmen. Diese neue Generation ist unter dieser Rot-Buche bereits vorhanden.
Kosten: Die Kosten der notwendigen Maßnahmen belaufen sich auf ca. 11.000 Euro und werden aus den Haushaltsmitteln des Grünflächenamtes für den Kommunalwald finanziert.
Zum Holz/Brennholz: Abgesehen von der im geringen Maße vorhandenen Möglichkeit des Brennholzverkaufes sind nach Information des Grünflächenamtes keine Holzerlöse zu erwarten. Brennholz in der sogenannten Selbstwerbung – das Holz muss also vom Kunden selbst weiter zerkleinert und an einen abfuhrbereiten Weg geschafft werden – wird gegenwärtig durch das Grünflächenamt der Stadt zum Preis von 13,72 Euro je Raummeter an Bürger abgegeben. Brennholzscheine sind erhältlich jeweils montags von 16 bis 18 Uhr im Gebäude Bruno-Salzer-Straße 12, Zimmer 115, bei Revierförster Jörg Weisbrich.
In den Flächennaturdenkmalen und Biotopen, also vor Ort, verbleibt das abgetrennte Holz in unmittelbarer Nähe des Baumes als liegendes Totholz und wird dort schließlich auf ganz natürliche Art und Weise von Insekten und Pilzen zersetzt werden.
Stadt Chemnitz