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PRESSEMITTEILUNG 126 Chemnitz, den 02.03.2011
20. Auflage der Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz: Eröffnung mit Kunstausstellung im Jüdischen Gemeindezentrum
Zu den zahlreichen Gästen gehört an diesem Abend die israelische Künstlerin Dina Mannheim-Givon, deren Familie aus Burkhardtsdorf bei Chemnitz stammt. Dina Mannheim-Givons Vater, Max Mannheim, war Arzt und wurde 1933 von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Sachsenburg deportiert. Als er nach neun Monaten frei kam, emigrierte die Familie nach Palästina. Dina Mannheim studierte an der Kunstakademie Jerusalem Kunst und Grafik und heiratete 1958 den Fotografen Kalmann Givon. Die Künstlerin ist Mitglied des israelischen Künstlerverbandes und lehrte über Jahrzehnte Malerei. Die heute 79-Jährige zeigte ihre Bilder in Einzel- wie auch Gruppenausstellungen. Ihre Malkunst erzählt von ihrem bewegten Leben und wird nun zu den 20. Tagen der Jüdischen Kultur in Chemnitz in einer Personalausstellung mit dem Titel „Mein Weg nach Eretz Israel“ im Jüdischen Gemeindezentrum in Chemnitz vom 6. bis 27. März zu sehen sein.
Die Kunstausstellung ist eine von über 40 Veranstaltungen der auch in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft der Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig veranstalteten Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz. Federführender Veranstalter ist der Verein Tage der jüdischen Kultur e.V.; zusammengestellt wurde das Programm gemeinsam mit vielen Partnern - dazu gehören als Mitveranstalter: Jüdische Gemeinde Chemnitz und Evangelisches Forum Chemnitz, die Vereine Schalom und Judentum begegnen, der Freundeskreis der jüdischen Gemeinde Chemnitz und der Chemnitzer Musikverein, Städtische Theater Chemnitz, Volkshochschule und Stadtbibliothek, Café Lehmann und Bürgerverein FUER CHEMNITZ, CMT und Agricolaforum Chemnitz, Sächsische Mozartgesellschaft, Villa Esche und Lila Villa sowie das Restaurant Schalom.
Bis zum 20. März sind Chemnitzer wie Besucher der Stadt wieder eingeladen zu vielfältigen Begegnungen, auch zu Kulinarischem, zu Musik, Literatur und Ausstellungen ebenso wie zu politischen Foren und Diskussionen. So kann man während der Tage der jüdischen Kultur das Gemeindehaus und auch die Neue Synagoge Chemnitz besichtigen. Vielleicht nutzen Besucher für eine solche Visite das jüdische Freudenfest Purim, das am 19. März ab 19:30 Uhr mit einer Party gefeiert wird?
Stets haben sich die Macher dieses Festival auch der politischen Auseinandersetzung gestellt. Am 13. März ist im Gemeindezentrum an der Stollberger Straße erneut dazu Gelegenheit. Interessenten treffen sich zum Seminar „Antisemitismus heute - hört denn das nie auf?“ mit Prof. Dr. Wolfgang Frindte. Nicht zuletzt wollen die Tage der Jüdischen Kultur rechtsradikalen Strömungen und antisemitischem Gedankengut entgegentreten.
Einen religiösen und historischen Disput gibt es zum Verhältnis von Juden und Christen. Das Agricolaforum der katholischen Akademie im Bistum Meißen lädt für den 10. März, 20 Uhr ins Alte Heizhaus der TU Chemnitz ein. Bei dieser Veranstaltung setzt sich Prof. Dr. Rainer Kampling, Berlin zum aktuellen Stand der Beziehung von katholischer Kirche und Judentum auseinander. Diese ist geprägt von Nähe und Distanz, Verbundenheit und Spannung.
Interessantes aus der Geschichte der Chemnitzer Juden ist unter anderem bei der kulturhistorischen Führung über den Jüdischen Friedhof am Laubengang am 6. März, 11 Uhr von Historiker Dr. Jürgen Nitsche zu erfahren. Er geht dabei den Spuren der Gründer der Israelitischen Religionsgemeinde Chemnitz nach.
Kindgerecht wird am gleichen Tag, 14 Uhr heutiges jüdisches Leben im Gemeindezentrum an der Stollberger Straße 28 erklärt. Interessierte Mädchen und Jungen erleben an diesem Tag eine Führung durch die Synagoge. Außerdem steht die Beschäftigung mit dem Hebräischen sowie mit jiddischer Musik und Tänzen auf dem Programm.
Klezmerfreunden sei am 12. März 19:30 Uhr in der Oper Chemnitz das festliche Konzert „Giora Feidman & Friends“ mit dem weltberühmten Klarinettisten Giora Feidman und seinem Ensemble mit weiteren sechs Musikern empfohlen ebenso wie ein Improvisationsabend mit Jeffrey Goldberg am 20. März um 20 Uhr auf der Hinterbühne des Opernhauses.
Dem Symphonic Klezmer verschreibt sich das 7. Sinfoniekonzert der Robert-Schumann-Philharmonie am 9. wie auch am 10. März, jeweils 20 Uhr in der Stadthalle. Dabei erklingen Werke für Klezmer-Band und Sinfonieorchester von Olivier Truan, Michael Heitzler und Niki Reiser. Die Robert-Schumann-Philharmonie konzertiert mit den Solisten des „Kolsimcha – The World Quintet“, die Leitung des Konzertes hat Ariel Zuckermann.
Die Stadt Chemnitz fördert die 20. Tage der jüdischen Kultur in Chemnitz auch in diesem Jahr mit 25.000 Euro. Weitere detaillierte Informationen:
Programm der 20. Tage der jüdischen Kultur
Internet: www.tdjk.de und www.chemnitz.de
Stadt Chemnitz