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PRESSEMITTEILUNG 426 Chemnitz, den 21.06.2011

Gesundheitsamt Chemnitz informiert zum Thema Zecken

Beratung und Informationsmaterial im Reisemedizinischen Beratungsdienst des Gesundheitsamtes im Haus Am Rathaus 8

Sobald es warm wird, werden Zecken aktiv und bleiben es bis in den Herbst hinein. Ihre Bisse sind nicht nur unangenehm, sie können auch gefährlich werden. Zecken halten sich bevorzugt im hohen Gras, im Gebüsch und losem Laub, an Waldrändern, Lichtungen und Bächen auf. Beim Hindurchgehen streift man sie zum Beispiel mit den Beinen ab und sie können sich dann an der Haut festsetzen. Um aktiv zu werden, benötigen Zecken Temperaturen über 10 °C und eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 80 Prozent. Daher sind nicht nur Parks und Wälder ideale Biotope für Zecken. Nach Einschätzung von Experten wird der eigene Garten als Zeckenreservoir und damit als Risikogebiet völlig unterschätzt.

Beim Blutsaugen können vor allem die Erreger der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Erreger der Lyme- Borreliose übertragen werden. Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) wird durch Viren ausgelöst. Diese kommen jedoch nur in bestimmten Risikogebieten vor. In Deutschland liegen die wesentlichen Verbreitungsgebiete in Baden-Württemberg und Bayern sowie in Teilen von Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen. FSME verläuft in einigen Fällen mit grippeähnlichen Symptomen, bei 10 Prozent der Infizierten mit einer Entzündung von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark sowie bei ein bis 2 Prozent tödlich. Der einzige Schutz ist die FSME-Impfung.

Die in Europa am häufigste durch Zecken übertragene Erkrankung ist die Lyme-Borreliose. Im Unterschied zu den FSME- Erregern ist das Auftreten der Bakterien, welche die Lyme-Borreliose verursachen können, nicht auf bestimmte Gebiete beschränkt. Schätzungsweise 5 bis 35 Prozent der Zecken sind mit diesen Borrelien infiziert und sie können überall auftreten. Das Krankheitsbild der Lyme-Borreliose ist sehr vielgestaltig. Die so genannte Wanderröte an der Einstichstelle, Lymphknotenschwellungen und Fieber stellen erste Anzeichen dar. Die Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Krankheit kann ein bis 16 Wochen betragen. Unbehandelt können später Gelenkentzündungen, Beeinträchtigungen des Nervensystems und starke Hautveränderungen hinzukommen. Gegen Borreliose gibt es keine Impfung.

Da Zecken unterschiedliche Krankheitserreger übertragen, sollte bei Auftreten von Krankheitssymptomen nach einem Zeckenstich umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Der beste Schutz vor einer Infektion mit Zecken bleibt die Vermeidung von Zeckenstichen.
Das Gesundheitsamt der Stadt Chemnitz empfiehlt: „Nach Aufenthalt im Freien mit möglichem Zeckenkontakt sollte der Körper, vor allem auch bei Kindern, sorgfältig nach Zecken abgesucht werden. Auch Betreuer in Kindertagesstätten sollten nach Aufenthalten im Freien auf Zecken achten und diese möglichst entfernen (lassen)“.
Eine gute Möglichkeit, das Absuchen nach Zecken in den normalen Tagesablauf zu integrieren, ist eine aufmerksame Beobachtung des Körpers während bzw. nach dem abendlichen Duschen. So kann man Zecken häufig schon entfernen, bevor sie sich festgesetzt haben. Wenn sich die Zecken bereits festgesetzt haben, sollten sie zügig herausgezogen werden.
Dazu gibt es spezielle Zeckenkarten oder Pinzetten. Mit der Pinzette wird der Zeckenkörper dicht über der Haut erfasst und herausgezogen. Der Zeckenleib darf dabei nicht gequetscht werden. Auf keinen Fall sollten Fett, Öl oder Klebstoff eingesetzt werden. Diese Mittel verhindern bei der Zecke die Atmung und erhöhen das Risiko, dass die Zecke im Kampf ums Überleben Krankheitserreger in die Stichverletzung einbringt.

Zecken bevorzugen Körperpartien, die dünnhäutig und feucht sind wie Kniekehlen, Leistenbeuge, Achselhöhle bis hin zum Haaransatz. Zecken wandern meist mehrere Stunden auf dem Körper entlang, bis sie eine Stelle gefunden haben, die sie bevorzugen.
Durch Kleidung, die möglichst viel Hautfläche bedeckt, wie lange Hosen mit Bündchen, die in die Socken gesteckt werden können, langärmelige Hemden und festes Schuhwerk lässt sich das Risiko eines Zeckenbefalls erheblich reduzieren. Darüber hinaus sollte die Kleidung eine helle Farbe besitzen, damit Zecken darauf sofort erkannt werden können. Auch der Einsatz von zeckenwirksamen insektenabwehrenden Mitteln, so genannten Repellentien ist empfehlenswert. Hier gibt es auch speziell für Kinder geeignete Präparate.

Impfungen und Informationen zum Thema Zecken:
Gegen FSME ist eine Impfung möglich. Die Sächsische Impfkommision empfiehlt die FSME-Impfung für folgende Personenkreise:

  • Personen, die sich in FSME-Risikogebieten aufhalten (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Thüringen)
  • Personen, die beruflich durch FSME gefährdet sind, zum Beispiel Forstarbeiter in Risikogebieten oder Laborpersonal.

In der Hausarztpraxis kann man sich zum Thema Zecken informieren, dort kann auch geimpft werden. Weitere Ansprechpartner für Beratungen zum Thema Zecken und zu den Risikogebieten ist der reisemedizinische Beratungsdienst des Gesundheitsamtes der Stadt Chemnitz, Am Rathaus 8, 09111 Chemnitz, Ruf 0371/488-5337. Informationsmaterial ist ebenfalls im Gesundheitsamt erhältlich.
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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