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PRESSEMITTEILUNG 430 Chemnitz, den 21.06.2011
Mit der Stadtbahn zur neuen Straßengestaltung: Wie sollen Theater- und Brückenstraße aussehen?
Ziel der Stadtverwaltung ist es, dem VMS für die weiteren Planungen vom Stadtrat bestätigte Gestaltungsgrundsätze für die Neugestaltung von Theater- und Brückenstraße mit Stadtbahn zu übergeben. Dazu gehört, dass der Straßenzug zu einem „Promenadenring mit vielfältigen grünen Bezügen“ werden soll, der wie ein „Reißverschluss“ die Innenstadt mit dem Chemnitzufer, den angrenzenden Stadtteilen und dem Bereich rund um den Seeberplatz verbinden soll. Im Abschnitt zwischen Kaßbergauffahrt und Innerer Klosterstraße mit seiner straßenbündigen geschlossenen Bebauung soll ein Geschäftsboulevard entstehen, der Raum für vielfältige urbane Nutzungen bietet und eine hohe Aufenthaltsqualität aufweist.
Die Stadt Chemnitz will damit an die Erfahrungen vieler europäischer Städte anknüpfen, die mit Stadtbahnneubauprojekten eine nachhaltige Stadtentwicklung und Stadtraumgestaltung vorangetrieben haben. Die Stadtbahngestaltung konnte überall dort wesentliche Impulse zur Belebung der Innenstädte, zur Stärkung des Einzelhandels sowie zur Stadterneuerung setzen. Beispiele dieser Entwicklung und deren Übertragbarkeit auf Chemnitz waren Gegenstand der Ausstellung „Die moderne Tram in Europa“, die von der Stadt im Herbst 2010 an verschiedenen Orten in der Stadt gezeigt wurde.
Mit dem Projekt „Chemnitzer Modell“ hat die Stadt Chemnitz die große Chance, mit der Einordnung einer Stadtbahn in die Theaterstraße und die Brückenstraße diese Straßenräume völlig neu zu gestalten. Den Hintergrund hierfür liefern nicht zuletzt die lebhaften Debatten zu den Potenzialen einer zeitgemäßen Straßen- und Stadtraumgestaltung in den vergangenen Monaten, angestoßen unter anderem von namhaften Stadtgestaltern und Architekten. Die laufende Abstimmung mit den politischen Gremien soll dazu beitragen, sich als Stadt Chemnitz auf eine gemeinsame stadträumliche Vision der Theaterstraße und der Brückenstraße der Zukunft zu verständigen.
Die Umgestaltung diese Straßenräume soll auf der einen Seite deren verkehrlicher Funktion in angemessener Weise Rechnung tragen, für den Kfz-Verkehr, aber auch für alle anderen Verkehrsarten. Gleichzeitig sollen vielfältige Wegbeziehungen für Fußgänger geschaffen werden. Zum Teil können so auch historische Fußwegeachsen wieder neu entstehen, wie zum Beispiel in der Verbindung Jakobikirche / Kirchgäßchen und Pfortensteg / Kaßberg. Hervorragendes Planungsziel ist die Minimierung der heutigen Trennwirkung der Straße. Die bereits erreichten sehr positiven Veränderungen des Stadtzentrums sollen durch eine identitätsstiftende und funktional attraktive Straßengestaltung abgerundet werden. Dazu gehören beispielsweise ausreichend breite Seitenräume neben den Fahrbahnen mit Platz für Fußgänger und für Aufenthaltsnutzungen. Wichtig sind Radverkehrsanlagen, Baumpflanzungen und die Einordnung der Haltestellen an wichtigen Einrichtungen und Wegebeziehungen. Der Bahnkörper in Mittellage soll als Rasengleis ausführt werden. Im Bereich des Geschäftsboulevards soll eine von Bussen und Bahnen gemeinsam befahrbare Fläche geschaffen werden.
Im Ergebnis der Diskussion im Planungs-, Bau- und Umweltausschuss am 28. Juni wird eine Beschlussvorlage mit wesentlichen Planungsansätzen vorbereitet. Die städtischen Gestaltungs- und Nutzungsgrundsätze werden dann dem VMS für die weiteren Planungsschritte übergeben. Zwischen beiden Partnern sind im Zuge der weiteren Planungen die Schnittstellen in der Umsetzung und Kostenträgerschaft zu klären.
Stadt Chemnitz