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PRESSEMITTEILUNG 510 Chemnitz, den 26.07.2011
Futuristischer Bau im Lutherviertel: Neubau der Kindertagesstätte „Rüsselchen“ kurz vor Fertigstellung
Am 22. August betreten 73 Kinder und ihre zehn Erzieherinnen erstmals den Neubau ihrer Kindertagesstätte „Rüsselchen“ an der Blücherstraße 25 im Lutherviertel. Nach eineinhalbjähriger Bauzeit steht das futuristisch anmutende Gebäude kurz vor seiner Fertigstellung am 1. August. In einem Realisierungswettbewerb hatte die Stadt im Vorfeld nach dem besten Gebäudekonzept gesucht.
Jury kürt Entwurf eines Chemnitzer Architekten
Zu eng, zu klein, zu marode, so lautete das Urteil der Baufachleute über das alte Gebäude an der Blücherstraße 25, in dem die Kita zuvor untergebracht war.
Sie wurde in den 50er Jahren auf den Grundmauern eines abgebrochenen Wohnhauses errichtet. Seit dieser Zeit waren keine umfassenden Sanierungen mehr vorgenommen worden. Mängel und Bauschäden sprachen dafür, das Gebäude abzureißen und an gleicher Stelle einen modernen Neubau für die kommunale Kindereinrichtung zu errichten.
Ein Realisierungswettbewerb fand statt, bei dem besonderes Gewicht auf eine funktionelle wie auch architektonisch und städtebaulich ansprechende Lösung gelegt wurde. Zudem forderte die Stadt hohe ökologische Standards beim Bau und Betrieb des Gebäudes. Dies betrifft sowohl die Nachhaltigkeit von Baustoffen als auch Komponenten. Auch forderten die kommunalen Auftraggeber geringe Betriebskosten durch den Einsatz erneuerbarer Energien.
Am 26. März 2009 endete der Wettbewerb. Als Sieger kürte die Jury das Chemnitzer Architekturbüro Dankhard Remmler. Das Konzept des Architekten, der dabei eng mit dem Ingenieurbüro für Haustechnik Prof. Reichel GmbH aus Lichtenau zusammenarbeitete, vereint anspruchsvolle Architektur und Funktionalität in besonderer Weise. Auf ein energetisches Optimum setzten die Erbauer des Gebäudes, das sogar Passivhauseigenschaften besitzt.
Ausgeklügeltes Energiekonzept soll Betriebskosten minimieren
Große Fensterflächen erzeugen Helligkeit und geben den Blick auf die Umgebung frei. Und obwohl sie sich aus energetischen Gründen nicht öffnen lassen, werden die kleinen Tagesgäste dank ausgeklügelter Klimatechnik eine angenehme Atmosphäre empfinden. Ein Wärmespeicher und ein spezielles Lüftungssystem machen das Gebäude auch in Zukunft wirtschaftlich.
So stellt ein etwa 30 Quadratmeter großes Sonnensegel mit Flachkollektoren auf der Südseite als thermische Solaranlage ganzjährig die Wärme für das Objekt zur Verfügung. Außer einem geringen Anteil an Elektroenergie wird kein anderer Energieträger benötigt. Der Ertrag dieser Solaranlage wird einerseits direkt zur Gebäudeheizung und zur Warmwasserbereitung genutzt. Zum anderen nutzt man ihn als Wärmespeicher.
Holz setzten die Erfinder des Baus bewusst ein und erzielen so eine behagliche Umgebung und zudem eine besondere Akustik. Das Innere ist schallgedämmt, so dass die Jüngsten ungestört ruhen können, während die Älteren laut spielen und toben oder musizieren.
Das Gebäude ist über eine Rampe barrierefrei erreichbar. Auch eine Behindertentoilette für Menschen mit Handicap gibt es.
Während der Bauzeit waren die Kleinen in einer Kita im Heckert-Gebiet untergebracht.
Der Neubau der Kindertagesstätte konnte in Angriff genommen werden, nachdem der Stadtrat am 8. Oktober 2009 den Bauausführungsbeschluss dafür fasste.
Innen und Außen alles neu
Bekanntes außer dem liebgewordenen Spielzeug werden die Kleinen, wenn sie am 22. August erstmals ihr neues Gebäude betreten, nicht vorfinden: Alles ist komplett neu. Neu sind die Möbel der vier Gruppenräume, neu auch ein Bastel- und ein Mehrzweckraum, Garderoben und Waschräume ebenso wie die Kinderküche in der die Kleinen künftig selbst Gerichte für Feste und für ein gemeinsames Frühstück zubereiten können. Mit fünfzig Tagesgästen war die Kita »Rüsselchen« vor dem Neubau am Limit. Heute verfügt die Einrichtung über Platz für 75 Kinder. Allein 26 sind unter drei Jahre jung – im alten Gemäuer konnte man diese Jüngsten nicht angemessen in Obhut nehmen.
Auch im Außenbereich sind die Gestalter mit viel Liebe zum Detail vorgegangen: Eine Blütenhecke mit verschiedenen Sträuchern sowie Zierkirschen- und Zieräpfelbäume werden gepflanzt. Der Garten steht das ganze Jahr in Blüte. Mag sein, dass die Kinder darauf weniger Augenmerk richten als auf die Vogelnestschaukel, die Matsch-Ecke, die Wippe, den Sandkasten und das Klettergerüst. Rund 1500 Quadratmeter konnten damit gestaltet werden.
Durch den Abriss eines benachbarten Gebäudes kam zudem eine Rasenfläche zum Toben hinzu. Die Stadt hatte dazu ein GGG-Grundstück in der Blücherstraße 21 angekauft.
Baukosten und Förderung
Die Kosten für den Altbau-Abbruch, den Neubau sowie für das Außengelände und die Innenausstattung belaufen sich auf rund 2,3 Millionen Euro, wovon 787.200 Euro als Bundes- und Landes-Fördermittel fließen.
Stadt Chemnitz