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PRESSEMITTEILUNG 575 Chemnitz, den 25.08.2011
145 Jahre Berufsfeuerwehr: Retter feiern Jubiläum mit einer Festwoche
Zum Jubiläum gestalten die Retter mit Partnern eine Festwoche in und um die Sachsen-Allee. Eröffnet wird sie am 29. August, 11 Uhr vom Leitenden Branddirektor Bernd Marschner und dem Center Manager Jens Preißler.Im Anschluss daran findet ein Presserundgang statt.
Ausstellung von der Historie bis zur Gegenwart
Eine Ausstellung zeigt Historisches zur Wehrgründung und stellt zudem Bezüge zu heutigen Aufgaben der Berufsfeuerwehr her. Zu den Schaustücken zählen zwei Oldtimer aus den Jahren 1899 und 1903. Diese Dampfspritzen sind Leihgaben des Deutschen Feuerwehrmuseums in Fulda und des Feuerwehrmuseums Torgau. Zu sehen sind außerdem ein Sanitätsmotorrad der Marke MZ sowie ein Geländewagen aus DDR-Zeit und ein modernes VW-Rettungsfahrzeug.
Zwölf Figurinen tragen die heutige Bekleidung der Berufsfeuerwehr: so beispielsweise Schutzanzüge gegen Hitze, Rauch und Chemikalien aber ebenso historische Feuerwehruniformen und -helme. Gestaltet hat man eine Szene, die Rettungsarbeiten bei einem Gefahrgutunfall zeigt.
Und auch eine Höhenrettung wurde szenisch nachgestellt. Diesem Dienst der Berufsfeuerwehr Chemnitz gehören übrigens derzeit 30 speziell in Klettertechniken ausgebildete Kollegen an. Immer dort, wo die 30 Meter langen Feuerwehrleitern nicht hinreichen, kommen sie zum Einsatz: So bei einem, Schlagzeilen machenden Einsatz vor zehn Jahren im Rochlitzer Steinbruch. Hier war ein Spaziergänger 100 Meter in die Tiefe gerutscht und konnte mit herkömmlicher Technik nicht gerettet werden.
Die Ausstellung zeigt überdies spezielle Techniken und Geräte zur Brandbekämpfung und Personenrettung. Über eine tragbare Leiter beispielsweise hatte die Feuerwehr vor reichlich einem Jahr zwei Personen retten müssen, die sich bei einem Wohnungsbrand auf das Dach ihres Hauses flüchteten.
Abwechslungsreiches Programm
Dienstag: Die folgenden Tage der Feuerwehr-Jubiläumswoche sind thematisch gegliedert: Der Dienstag steht im Zeichen des Brandschutzes und der Prävention. Partner wie die Schornsteinfeger-Innung und die Elektro-Innung demonstrieren, wie man im häuslichen Bereich – u.a. durch Rauchmelder – für Brandschutz sorgen kann. Auch Mitarbeiter der Landestalsperrenverwaltung sind aus gegebenem Anlass vor Ort und zeigen wie man durch einen Sandsack-Verbau sein Hab und Gut vor Hochwasser schützt.
Mittwoch: Zur Fitness und Gesunderhaltung sind die Angebote am Mittwoch geeignet: Hier hat sich die Berufsfeuerwehr Unterstützung beim Gesundheitsamt, dem Arbeitsmedizinischen Dienst wie auch beim THW gesucht. Gemessen werden nicht nur Colesterin-Werte, sondern bei Reaktionstests auch die geistige und körperliche Fitness freiwilliger Probanden. Impf- und Ernährungsberatung gehören ebenso zum Service. Erlernen kann man auch den Umgang mit in öffentlichen Gebäuden installierten Defibrillatoren. Die Schockgeber können im Notfall auch von Laien zur Rettung von Patienten mit Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden. Wer so potenzieller Lebensretter geworden ist, interessiert sich bestimmt auch für Vorführungen von Höhenrettern und Ersthelfern, die das Programm an diesem Tag beschließen.
Donnerstag: Partner wie Polizei, THW, Munitionsbergedienst und eine Abordnung der Bundeswehr holt sich die Berufsfeuerwehr am Donnerstag ins „Boot“. Sie werden Rettungstechniken vorführen und auch das Präventionsfahrzeug Poldi ebenso wie einen Pionierpanzer zum Einsatz bringen.
Freitag: Der Freitag ist dem Nachwuchs gewidmet: Unter dem Motto „Junge Helden gesucht“ stehen Jugendliche, die sich für den Beruf des Feuerwehrmannes oder des Rettungssanitäters interessieren, im Fokus. Ihnen macht man diese spannende und anspruchvolle Tätigkeit schmackhaft mit Vorführungen und Löschangriffen, bei denen sie ab 14 Uhr selbst beteiligt sind. Fragen, was Rettungseinsätze so spannend macht, kann man bei der THW- und der DRK-Jugend ebenfalls.
Dem Nachwuchs der FFw Adelsberg gilt die besondere Aktion eines Bäckers. Er bäckt Floriansbrot, von dessen Verkaufserlös je 40 Cent der Jugendwehr zugute kommen.
Samstag: Den Abschluss bestreiten am Samstag 25 Feuerwehr-Oldtimer, die in einer Sternfahrt den Festplatz der Sachsen-Allee ansteuern. Gegen 10.30 Uhr treffen die Gefährte aus Zeithain, Schlema, Oberlichtenau, Chemnitz, Euba und Klaffenbach ein und können im Anschluss bis 16 Uhr von den Besuchern nach Lust und Laune inspiziert werden.
Historisches zur Chemnitzer Berufsfeuerwehr
Um 1850 fanden sich junge Männer zusammen, die Hilfe bei Bränden leisteten. Am 11. November 1854 gründeten 45 Männer dann das „Freiwilliges Lösch- und Rettungscorps“. Dies war die Geburtsstunde des freiwilligen Feuerlöschwesens in Chemnitz. Nach Großbränden in der „Hartmannschen Fabrik“ (1860) und
„Am Plan“ (10.02.1862) bezog am 19. Februar 1862 eine freiwillige Nachtfeuerwache mit 16 Mann erstmals das Wachlokal im Rathaus. Die Dienstzeit war von abends 9 bis früh 5 Uhr festgelegt. Je ein Mann patrouillierte stündlich durch das
Stadtzentrum. Am 10. Oktober 1866 wurde eine „Besoldete ständige Wachmannschaft“, vier Steiger, acht Löschmänner unter Führung eines Brandmeister, ins Leben gerufen. Dieses Datum gilt als Geburtsstunde der Berufsfeuerwehr Chemnitz.Bis zum Jahre 1870 verblieb die Wache, die während dieser Zeit um 4 Mann einschließlich eines Tagespostens von zwei Mann verstärkt wurde, in ihrem ersten Wachlokal und siedelte am 1. Juni 1870 in die frühere Militärhauptwache am Neumarkt über. Am 15. Dezember 1906 zog die Berufsfeuerwehr dann vom Neumarkt und der Theaterstraße 9 in die neu erbaute Hauptfeuerwache an der Schadestraße um.
Zur heutigen Chemnitzer Berufsfeuerwehr gehören die Freiwilligen Feuerwehren, die Medizinische Notfallhilfe, der Rettungsdienst sowie der Zivil- und Katastrophenschutz.
Stadt Chemnitz