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PRESSEMITTEILUNG 056 Chemnitz, den 31.01.2012
Vortrag in der Reihe „Das Stadtarchiv lädt ein“ und Vorstellung des neuen Heftes „Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins“
Zum Vortrag informiert das Stadtarchiv wie folgt: Dem Oberberghauptmann Abraham von Schönberg gebührt das Verdienst, den sächsischen Erzbergbau nach dem Dreißigjährigen Krieg wieder belebt zu haben. Ein Namenszusatz „auf Wittgensdorf“ läßt sich für ihn seit Mitte des 19. Jahrhunderts nachweisen. Tatsächlich gab es laut Akten des Stadtarchivs in unserem Wittgensdorf zu jener Zeit einen Abraham von Schönberg, der wegen unerlaubten Biervertriebs belangt wurde. War er etwa gar derselbe? Und wie waren die Beziehungen zu dem in Rabenstein geborenen Nachhaltigkeitsspezialisten Hans Carl von Carlowitz, der als Vizeberghauptmann dem Oberberghauptmann Jahrzehnte zur Seite stand? Diese Fragen versucht der Vortrag zu klären.
Neue Publikation mit Chemnitzer Biografien wird zum Vortragsabend vorgestellt
Vorgestellt wird am Vortragsabend zugleich der neue Band „Carlowitz, Winklhofer und andere Chemnitzer Biografien“ (Titelbild), herausgegeben von Stadtarchiv Chemnitz und Chemnitzer Geschichtsverein. Die 176 Seiten umfassende Broschüre ist zum Preis von 13 € ab 9. Februar in der Geschäftsstelle des Geschichtsvereins, Theaterstraße 50/52, und im Stadtarchiv, Aue 16 erhältlich.
Die „Mitteilungen des Chemnitzer Geschichtsvereins“ stellen in ihrem XVII. Heft Neuer Folge elf Biografien von Chemnitzer Persönlichkeiten vor. Hans Carl von Carlowitz und Johann Winklhofer, die dem Titel vorangestellt sind, zählen wohl zu den bekanntesten unter ihnen. Zu Beginn geht Frieder Jentsch dem Wirken des Rabensteiners Hans Carl von Carlowitz nach, der den modernen Nachhaltigkeitsbegriff prägte. 2013 werden es 300 Jahre, seit sein Hauptwerk erschien. Die Darstellungen von Heinz Dieter Uhlig, Wolfgang Uhlmann und Stephan Weingart gelten mit Gustav Krautheim und Johann Winklhofer zwei Unternehmern, die den guten Ruf der Chemnitzer Industrie begründeten. Mit Hugo Duderstaedt würdigt Stephan Weingart einen Architekten der Innenstadt vor 1945, dessen Bauten heute weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden sind. Die Chemnitzer Kirchenmusik vor 1945 verdankte ihr beachtliches Niveau unter anderem den Kantoren Franz Mayerhoff und Ewald Siegert, die von Werner Kaden und Bernd Stephan sachkundig vorgestellt werden. Jürgen Nitsche geht dem bewegenden Schicksal des Rabbiners Hugo Fuchs nach und Anneliese Feurich würdigt mit Carl Mensing einen aufrechten Vertreter der „Bekennenden Kirche“ in der Zeit des Nationalsozialismus. Der liberalen politischen Tradition in Chemnitz schenkt Lutz Sartor mit seinem Porträt von Alfred Brodauf die nötige Aufmerksamkeit. Das lange verschwiegene Kapitel der Unterdrückung sozialdemokratischer Traditionen nach 1945 erfährt mit Andreas Pehnkes Beitrag über Carl Rudolph eine Aufarbeitung. Gabriele Viertel würdigt mit Dr. Josef Müller einen Kunsthistoriker, der sich vor allem Verdienste um die Stadtgeschichtliche Sammlung erworben hat.
Stadt Chemnitz