Vor Ort stellte sich jedoch heraus, dass sich der größere der beiden Abflüsse nicht öffnen lässt. Nach drei Tauchgängen mit erfolglosen Öffnungsversuchen hat die Stadt nun entschieden, eine spezialisierte Einheit des THW Pirna einzusetzen. Diese vierköpfige Truppe wird ab Mittwochabend versuchen, den Abflussschieber mit einer Sauerstofflanze zu öffnen, um den Ablauf wie geplant zu realisieren. Unterstützt wird das THW von Feuerwehr und Tiefbauamt.

 

Nach den ergiebigen Regenfällen ist der Wasserspiegel in der Talsperre mit rund zwölf Metern höher als das so genannte Stauziel von sieben Metern. Es handelt sich damit um einen außergewöhnlichen Betriebsfall, bei dem vorsorglich Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Es gibt kein Indiz für eine erhöhte Gefahr, aber der Betriebszustand ist in der jetzigen Form dennoch nicht hinnehmbar. Nötig ist das Ablassen, weil erneute heftige Niederschläge beim aktuellen Wasserspiegel nicht von der Talsperre aufgenommen werden könnten.

 

Zu den Maßnahmen, die eingeleitet wurden,  zählen die Information der Bevölkerung und Schritte zur Ablaufregelung, um den Wasserspiegel zu senken. Dies soll durch ein Öffnen des Grundablasses geschehen. Abgeleitet würde das Wasser über den Talsperrenbach in den Eubaer Dorfbach. Damit ist jedoch kein Hochwasser in diesen Bereichen zu befürchten. Schon jetzt wurden weitere Ableitungen gelegt, die den Wasserspiegel derzeit um zwei Zentimeter stündlich senken.

 

Mit der Öffnung des großen Grundabflusses würde das Senken des Wasserspiegels – je nach Niederschlagssituation – etwa drei bis fünf Tage dauern.

 

 

Die Talsperre Euba wurde zwischen 1911 und 1914 gebaut und hat ein Fassungsvermögen von 120.000 Kubikmetern. Die Staumauer ist 14 Meter hoch.