Aktuelle Pressemitteilungen
PRESSEMITTEILUNG 381 Chemnitz, den 17.06.2013
Gedenken für alle Opfer von Willkür und Verfolgung
Die jährliche Gedenkveranstaltung zur Erinnerung und Würdigung der Ereignisse, Opfer und Zeitzeugen des 17. Juni 1953 hat die Chemnitzer Oberbürgermeisterin heute, am 17. Juni 2013 zum Anlass genommen, in ihrer Rede vor rund 100 Teilnehmern an der Gedenkstele auf dem Kaßberg auf die historische Bedeutung des sich in diesem Jahr zum 60. Male jährenden Volksaufstandes zu verweisen. Dabei würdigte sie vor allem den Mut und das Leid von Opfern und Zeitzeugen. Zugleich betonte Ludwig in der öffentlichen Gedenkveranstaltung, dass die Erinnerung an den 17. Juni 1953 allen Opfern von Willkür und Verfolgung in den Jahren nach 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone und in der DDR gelte.
An der Gedenkveranstaltung nahmen Dr. Clemens Heitmann, Leiter der Chemnitzer BStU-Außenstelle und Vertreter der Bezirksgruppe Chemnitz der Vereinigung der Opfer des Stalinismus teil, darunter viele Zeitzeugen.
Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: “Den 17. Juni 1953 nehmen wir zum Anlass, all jener Frauen und Männer zu gedenken, die während dieser bewegten Tage ihr Leben verloren. Wir erinnern an diejenigen, die verhaftet und ohne rechtsstaatliches Gerichtsverfahren, ohne das Recht auf eine faire Verteidigung zu Gefängnisstrafen verurteilt worden sind.“ In ihrer Rede erinnerte Ludwig an die gesellschaftspolitische Stimmung nach dem Aufbauelan der ersten Nachkriegsjahre, als Ernüchterung das Land überzog und sich der neue Zeitgeist in Chemnitz in besonderer Weise manifestierte: Ab 10. Mai 1953 hieß die Stadt Karl-Marx-Stadt - kein Chemnitzer wurde zuvor befragt oder in die Entscheidung zum Namenswechsel einbezogen. In Karl-Marx-Stadt kam es dann bereits vor dem 17. Juni zu Streiks, wurde im Schleifmaschinenwerk, in der Ersten Maschinenfabrik und im Spinnereimaschinenbau die Arbeit mehrmals für Stunden und teilweise für die Dauer ganzer Schichten niedergelegt. „Wir nehmen heute die Erinnerung an den 17. Juni 1953 zum Anlass, um all jener Menschen zu gedenken, die zwischen 1945 und 1989 Opfer eines Systems wurden, das Andersdenkende als Feinde bekämpfte“, betonte Barbara Ludwig und erinnerte an 52 damals als Regimegegner bezeichnete Menschen, die zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden.
Pressestelle
Stadt Chemnitz
Stadt Chemnitz