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PRESSEMITTEILUNG 686 Chemnitz, den 26.11.2014

Neuer Forsteinrichtungsplan ab 1. Januar 2015

Informationsvorlage zum Kommunalwald der Stadt Chemnitz

In seiner Sitzung wurde der Stadtrat heute mit der Informationsvorlage I-62/2014 über die Forsteinrichtungsplanung im Kommunalwald der Stadt Chemnitz für den Zeitraum 01.01.2015 bis 31.12.2024 informiert. Vorgestellt werden in der vom zuständigen Grünflächenamt erarbeiteten Vorlage das strategische Betriebskonzept sowie die mittelfristigen Betriebsziele. Neben einem Rückblick auf die Geschichte des Chemnitzer Forstes, wird über die Funktionen des Kommunalwaldes informiert, seine Schutzgebiete, Waldbiotope und Baumarten, sein auf die Stadt wirkendes Klima und zur Bedeutung seiner Zertifizierung. 

Die Forsteinrichtungsplanung ist eine regelmäßige Betriebsplanung, die von der oberen Forstbehörde, dem Staatsbetrieb Sachsenforst, aufzustellen ist. Da die derzeitige aus 2005 Ende 2014 ausläuft, erfolgt in 2015 eine neue Forsteinrichtungsplanung. Inhalte sind dabei die Erfassung des aktuellen Waldbestandes (u.a. Baumartenzusammensetzung, Kronenschlussgrad, Holzvorrat, Waldschäden), die mittelfristige Planung bei der Pflege des Waldes sowie die Kontrolle der Nachhaltigkeit im Betrieb. Die Stadt Chemnitz verfolgt damit auch im Kommunalwald langfristig und mittelfristig wesentliche Wirtschaftsziele, so z. B. eine nachhaltige Sicherung aller Waldfunktionen, die Sicherung eines hohen sozialen und ökologischen Standards sowie die geeignete und standortgerechte Naturverjüngung.
 
Derzeit besitzt die Stadt Chemnitz mit 1.480 Hektar einen der fünftgrößten kommunalen Forstbetriebe in Sachsen. Der Chemnitzer Forstbetrieb, der heute zu den am längsten bestehenden Kommunalforstbetrieben im Freistaat Sachsen gehört, besteht aus zwei Revieren und hat seinen Flächenschwerpunkt im Gebiet der Kreisfreien Stadt Chemnitz, erstreckt sich aber auch großflächig in den Erzgebirgskreis und reicht mit einigen Flächen in den Landkreis Mittelsachsen. Das Revier Zeisigwald liegt überwiegend in der Kreisfreien Stadt Chemnitz und das Revier Saidenbach hauptsächlich im Erzgebirgskreis.
 
Wesentlicher Aspekt für die Arbeit des zum Grünflächenamt der Stadt Chemnitz gehörenden Forstbetriebes ist dessen 2001 vom Planungs-, Bau- und Umweltausschuss einstimmig beschlossene Zertifizierung nach dem Forest Stewardship Council A. C. (FSC®) - eine international tätige und von Umweltverbänden anerkannte Organisation, die eine umweltgerechte, sozial verträgliche und ökonomisch sinnvolle Bewirtschaftung der Wälder fördert. Der Kommunalwald der Stadt Chemnitz besitzt seit Oktober 2002 das FSC®-Zertifikat, wird jährlich von einer FSC®-akkreditierten Zertifizierungsstelle überprüft und schon zweimal rezertifiziert. Die drei durch Stadtratsbeschluss im April 2006 festgelegten FSC®-Referenzflächen sind eine Voraussetzung für die FSC®-Zertifizierung und befinden sich im Crimmitschauer Wald, im Stärkerwald und im Zeisigwald. Die Flächen bestehen aus mehreren Flurstücken und umfassen insgesamt eine Fläche von 88,14 ha. Erkennungszeichen ist die an den Randbäumen gelb-blaue Farbring-Markierung. In diesen Flächen wird eine natürliche Waldentwicklung angestrebt, Holznutzungen und Aufforstungen sind nicht erlaubt.
 
Grundlage für die Bewirtschaftung des Kommunalwaldes sind weitere strategische Ziele: Wesentliche Aufgabe ist es, alle Waldfunktionen nachhaltig zu sichern, wobei Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion gleichrangig nebeneinander stehen. Räumlich gibt es unterschiedliche Prioritäten: Die Wälder im Ballungsraum Chemnitz sollen durch Luftreinhaltung, Klima- und Lärmschutz v.a. als Erholungsraum für die Bürger erhalten und gestaltet werden. Die Wälder um die Talsperre Saidenbach sollen vorrangig Wasserangebot und -güte im Einzugsgebiet der Talsperre sichern und dienen also insbesondere dem Trinkwasserschutz. Besonders in den Flächennaturdenkmälern und Natura-2000-Gebieten haben naturschutzfachliche Aspekte Vorrang. Bestände, die von der prognostizierten Klimaveränderung betroffen sind, sollen sukzessive den sich verändernden Standortbedingungen angepasst werden und dabei (so möglich) die geeignete, standortsgerechte Naturverjüngung einbeziehen. Der nachwachsende und ökologisch vorteilhafte Rohstoff Holz soll nachhaltig, wirtschaftlich und bedarfsgerecht produziert werden. Nicht zuletzt gehört auch die Vergrößerung der Waldfläche insbesondere in Stadtnähe zu den Zielen des Kommunalen Forstbetriebes, erreichbar auf Brachflächen über Sukzession sowie auch durch  Pflanzungen bei Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Pressestelle
Stadt Chemnitz

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