Michael Beleites, Autor und studierter Landwirt, liest am 26. September 2016, 19 Uhr im Umweltzentrum aus seinem Buch „Dicke Luft: Zwischen Ruß und Revolte“ über die unabhängige Umweltbewegung in der DDR.
Beleites war ein wichtiger Akteur der Umweltbewegung in der DDR. Von Dezember 2000 bis Dezember 2010 amtierte er als Sächsischer Landesbeauftragter für die Stasi-Unterlagen.

Interessenten sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung wird gefördert durch den Sächsischen Landesbeauftragten für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen DDR.

Hintergrund:
Dicke Luft in Bitterfeld, Schaum auf der Elbe, Tagebaukrater in der Lausitz, radioaktive Wismut-Halden. Weite Teile Sachsens waren einst in der DDR ökologisches Krisengebiet. Junge Menschen begannen deshalb über Zukunftsfragen öffentlich zu diskutieren und Bäume zu pflanzen. Das war Ende der Siebzigerjahre. Es entstand eine alternative Szene, die spektakuläre Aktionen erdachte, Untergrundschriften druckte und erste Demonstrationen organisierte. Die Machthaber betrachteten diese Aktivitäten immer als Angriff und Bedrohung. Viele Mitstreiter wurden deshalb von der Stasi verfolgt und dadurch politisiert. Die unabhängige Umweltbewegung entwickelte sich zu einem wichtigen Teil der Opposition und zu einer Säule der Demokratiebewegung im Herbst `89 und in den darauf folgenden Erneuerungsprozessen.

Weitere Informationen erteilt:
Manfred Hastedt, Leiter Umweltzentrum Chemnitz, Tel. 0371 495 2603
manfred.hastedt@stadt-chemnitz.de