Schnelleinstieg:


Amtseinführung der Oberbürgermeisterin am 16.10.2013

Amtseinführung der Chemnitzer Oberbürgermeisterin am 16. Oktober / Foto: Andreas Seidel

Nach der Wiederwahl bei der diesjährigen Oberbürgermeisterwahl im Juni wurde Barbara Ludwig zu Beginn der Stadtratssitzung am 16. Oktober offiziell in das Amt eingeführt und vereidigt. Die Vereidigung und Verpflichtung wurde durch Stadtrat Dr. Eberhard Langer vorgenommen, der als derzeit ältestes Mitglied des Stadtrates Chemnitz vom Stadtrat für diese besondere Aufgabe gewählt worden war.  mehrmehr

 

Wortlaut von Eid und Verpflichtungsformel

Eid
Ich schwöre, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führen, Verfassung und Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegenüber allen üben werde.


Verpflichtung
Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Stadt Chemnitz gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohnerinnen und Einwohner nach Kräften zu fördern.
 


Entstehung, Gestaltung und Verwendung der Amtskette

Die Amtskette des Chemnitzer Stadtoberhauptes

Als Insignien bestimmter Ämter (Bürgermeister, Rektoren von Universitäten) kamen Amtsketten ab dem 19. Jahrhundert in Gebrauch. Mit wachsender Bedeutung der Industrie- und Handelsstadt Chemnitz, der auch entsprechender repräsentativer Ausdruck verliehen werden sollte, wurden hier im Jahre 1903 Amtsketten der Vertreter beider städtischer Gremien eingeführt. Die Anfertigung geht auf eine Stiftung von 1500 Mark durch einen ungenannten Chemnitzer Bürger zurück, der die Bitte aussprach, „diese Summe zur Beschaffung von zwei Amtsketten – einer goldnen und einer silbernen –, welche der jeweilige Oberbürgermeister und Stadtverordnetenvorsteher bei festlichen Anlässen tragen sollen, zu verwenden“. Konkreten Anlass bot der Geburtstag des im Vorjahr verstorbenen sächsischen Königs Albert am 23. April 1903. Der damalige König Georg erteilte die Genehmigung zum Tragen der Amtsketten bei festlichen Gelegenheiten. Diese wurden nach einem Entwurf des Stadtbaurats Richard Möbius, dem das sächsische Ministerium des Innern zugestimmt hatte, durch das Chemnitzer Juweliergeschäft Georg Bormann gefertigt.

Die Metallteile der Amtskette des Oberbürgermeisters bestehen aus 1000er-Silber, auf das 800er-Gold aufgelegt ist. Die bunten Teile sind emailliert. Die Mehrzahl der aus 33 Gliedern bestehenden Kette ist in den sächsischen Landesfarben weiß-grün, fünf mit Löwenköpfen besetzte Glieder sind in den Chemnitzer Stadtfarben blau-gelb gehalten. In der Mitte der Kette befindet sich links und rechts das sächsische Landeswappen. Das größere Schlussstück, das mit einer Städtekrone übersetzt ist, zeigt die Figur der „Chemnitia“ mit Symbolen der Metallindustrie (Amboss) und Textilindustrie (Spindel). (Eine solche Figur der auf einem Thron sitzenden „Chemnitia“ mit zwei weiblichen Figuren, die Textil- und Eisenindustrie verkörperten, war beispielsweise auch 1889 im Festzug zum 800. Jubiläum des Hauses Wettin von Chemnitz mitgeführt worden.) Daran hängt das Chemnitzer Stadtwappen. Der Stifter verfügte, dass die Rückseite von dessen Schild die Gravur erhielt: „Zur dankbaren Erinnerung an Se. Maj. König Albert, 1873-1902, gestiftet von einem Chemnitzer Bürger, 23. April 1903“.
 

 
Details der Chemnitzer Amtskette

Die beiden Amtsketten wurden erstmals beim Empfang des deutschen Kronprinzen bei der Deutschen Städteausstellung am 1. September 1903 durch Oberbürgermeister Dr. Heinrich Beck und Stadtverordnetenvorsteher Julius Eulitz angelegt. In Verbindung mit der Annahme eines neuen Stadtwappens musste jedoch das entsprechende Teil der Amtsketten bereits 1904/05 durch ein neues Glied ersetzt werden. Vor der Vernichtung im Rahmen der Spendenaktion „Ersatz goldener Amtsketten durch Ketten aus Eisen“ während des Ersten Weltkrieges konnte das Amtssymbol dank einer Stellungnahme von Stadtbaurat Richard Möbius bewahrt werden.

Nach der Novemberrevolution wurden die Amtsketten nicht mehr getragen, sie waren im Geldschrank der Stadthauptkasse deponiert. Eine Ausnahme davon bildete lediglich die Einweisung des Oberbürgermeisters Arlart am 1. April 1930. In der 1924 angenommenen Verfassung der Industrie- und Handelsstadt Chemnitz gab es hierzu keine Festlegungen. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung (Anfang 1934) wurden die Mittelstücke der Amtskette mit dem sächsischen Königswappen durch solche Glieder ersetzt, die das Hakenkreuz zeigten. 1935 wurde auch in der Hauptsatzung der Stadt festgeschrieben, dass der Oberbürgermeister, der Stadtkämmerer, die Stadträte sowie die Ratsherren als Amtszeichen bei feierlichen Anlässen Amtsketten tragen. Der Chemnitzer Metallbildhauer Werner Kump fertigte im April 1938 neu gestaltete Amtsketten für die Ratsherren an.

In der Nachkriegszeit fanden die Amtsketten zunächst keine Verwendung. Die 1947 angenommene Hauptsatzung der Stadt Chemnitz traf hierzu keine Festlegungen. Ende der siebziger Jahre entfernte ein Karl-Marx-Städter Juwelier die nationalsozialistische Symbolik.

Die Tradition des Tragens der Amtskette wurde in Chemnitz (damals Karl-Marx-Stadt) erst von Dr. Eberhard Langer wieder aufgenommen, der die Amtskette 1988 anlässlich der Unterzeichnung des Städtepartnerschaftsvertrages zwischen Karl-Marx-Stadt und Düsseldorf trug. Seit der Wende gehört das Tragen der Amtskette zu besonderen Ereignissen auch wieder zu den Gepflogenheiten des Chemnitzer Stadtoberhauptes.

Quelle: Stadtarchiv Chemnitz

 

Schnell-Links:


Veranstaltungskalender

Mo
Di
Mi
Do
Fr
Sa
So
4 Wochen anzeigenKalender - Wochenansicht und Monatsansicht umschalten