Chemnitz, den 07.06.2010

Otto-Dix-Jahr 2011: Hochkarätiges in Gera und Chemnitz geplant

Die Geburtsstadt des Malers und Grafikers Otto Dix Gera und Chemnitz, die Stadt der Moderne, bereiten anlässlich des 120. Geburtstages des Künstlers am 02. Dezember 2011 ein umfangreiches Ausstellungs- und Begleitprogramm vor. „Wir wollen das Jahr 2011 zu einem Otto-Dix-Jahr gestalten und damit überregional als Kultur- und Kunststadt Aufmerksamkeit erregen“, sagte Geras Oberbürgermeister Dr. Norbert Vornehm. Die enge Zusammenarbeit mit Chemnitz komme diesem Anliegen zugute und sei ein Beitrag der Kooperation in der Metropolregion Mitteldeutschland, betonte er und weiß sich darin einig mit seiner Chemnitzer Amtskollegin Barbara Ludwig.

„Dabei greifen wir eine Tradition auf, denn die Verbindung zwischen Gera und Chemnitz bestand bereits früher. Sie wurde von Otto Dix und dem Unternehmer Fritz Niescher gelebt“, erklärte die Oberbürgermeisterin der sächsischen Stadt. „Der Chemnitzer Unternehmer hat den grandiosen wie streitbaren Künstler unter anderem mit zahlreichen Werkaufträgen und Ankäufen unterstützt. Es war also eine anregende Freundschaft zwischen Gera und Chemnitz, die wir gern aufnehmen und fortsetzen wollen“, betonte Barbara Ludwig.

Zum Geburtstag von Otto Dix (1891-1969) öffnet in der Kunstsammlung Gera die Exposition „Otto Dix – retrospektiv“ ihre Pforten. Sie stellt mit Gemälden und Arbeiten auf Papier das umfangreiche Schaffen des großen kritischen Realisten vor. Die folgende Ausstellung „Dix trifft Picasso“ untersucht erstmalig die Beziehungen der beiden Künstler in Leben und Werk. Mit heutigen Standpunkten reagieren Künstler auf Dix während der Höhler-Biennale von Juni bis Oktober. Dabei wird das unterirdische Labyrinth ehemaliger Lagerstätten unter der Geraer Altstadt zur Galerie. Ein authentischer Ort ist das zum Museum ausgebaute Geburtshaus des Künstlers im Stadtteil Untermhaus neben der Marienkirche, wo er am 02. Dezember 1891 das Licht der Welt erblickte. Nach Kinder- und Jugendjahren in Gera ging Dix zum Studium an die Dresdner Kunstgewerbeschule. Doch Zeit seines Lebens kam er immer wieder in seine Geburtsstadt zurück, um seine Familie und Künstlerfreunde zu treffen.

„Das Ausstellungsprogramm in der Otto-Dix-Stadt Gera wird ergänzt durch zahlreiche Veranstaltungen“, kündigte der Oberbürgermeister an. Das vielfältige Programm reiche von thematischen Stadtrundgängen zu den Wohn- und Wirkungsstätten Otto Dix’ über Angebote des Geraer Theaters und Musikprogrammen bis zu Kunstprojekten im Öffentlichen Raum und auf dem Schlossareal „Osterstein“.

Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig: „Chemnitz zeigt im 2007 eröffneten Museum Gunzenhauser die herausragende Sammlung des Münchner Kunsthändlers Dr. Alfred Gunzenhauser, die fast 2500 Meisterwerke der Klassischen Moderne vereinigt. Herzstück des Hauses ist eine einmalige Kollektion von 290 Dix-Arbeiten, zu der auch sein erstes in Öl gemaltes Selbstbildnis von 1912 und bedeutende Werke der 1920er Jahre gehören.“ Beginnend mit dem Selbstporträt von 1912 lässt sich anhand der ausgestellten Werke die Vielfältigkeit seines Œuvres bis in die späten Nachkriegsjahre erleben. Besonderes Augenmerk verdient der umfangreiche Bestand seiner kaum bekannten Landschaftsgemälde aus der Zeit seiner inneren Emigration während des Nationalsozialismus.

Für das Jubiläums-Jahr wird in der Stadt der Moderne die Sonderausstellung „Otto Dix in Chemnitz“ vorbereitet, die das Wirken des Künstlers in und seine Verbindungen zur Stadt widerspiegeln wird. Im Mittelpunkt steht der Auftrag, den der Chemnitzer Unternehmer Fritz Niescher dem Künstler 1938 erteilte. Dix malte den Pavillon auf dem privaten Grundstück Nieschers mit einem Panoramagemälde zum Thema „Orpheus und die Tiere“ aus.

Zu den Schwerpunkten des Programms gehören darüber hinaus ein wissenschaftliches Symposium mit Dix-Forschern speziell zur Landschaftsmalerei des Künstlers, die für das Jubiläumsjahr entwickelte Reihe musikalisch-literarischer Angebote mit Konzert, Salonoper und Literarischem Salon und ein Festwochenende zum 120. Geburtstag des Künstlers.

Auch bei der Vermarktung des Dix-Jahres arbeiten Gera und Chemnitz zusammen. So haben die Touristiker beider Kommunen die Kontakte vertieft und neue Angebote entwickelt: Der Gera Tourismus e.V. hält zur Einstimmung auf das Jubiläumsjahr für den Geraer Künstlersohn verschiedene Angebote bereit: „Trau deinen Augen“ heißt der Stadtrundgang auf den Spuren von Otto Dix in Gera. Das Dix-Zitat ist dabei wörtlich zu nehmen. Auf einem Spaziergang durch den Stadtteil Untermhaus tauchen verschiedene Motive auf, die den Künstler inspirierten und die er in seinen Werken darstellte. Beim Besuch seines Geburtshauses und an den Wohnorten der Familie Dix ist Interessantes über das Alltagsleben des jungen Dix zu erfahren, und auch in Chemnitz lässt sich auf den Spuren des großen Realisten wandeln. Für Veranstalter von Busreisen wird der schon zur Vorbereitung der Bundesgartenschau 2007 sehr erfolgreiche Schnupper-Bus-Stopp neu aufgelegt. Dabei können Busgruppen einen spannenden und günstigen Zwischenstopp in der Otto-Dix-Stadt einlegen.

Pressestelle
Stadt Chemnitz

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