Chemnitz, den 09.06.2010
Umfrage: Fast jeder kennt die Stadt der Moderne – Schwerpunkthemen Bildung und Wirtschaft etablieren – Stadtfest soll neu ausgerichtet werden – Weihnachtsmarkt als Besuchermagnet
Die Ergebnisse der Befragung sind heute im Chemnitzer Rathaus vorgestellt worden.
Stadt der Moderne
Fast jeder, nämlich 96 Prozent der Befragten, kennt ein Jahr nach der Einführung die Stadt der Moderne. Gegenwärtig findet aber nur jeder Dritte den Slogan passend. Die Älteren zeichnen ein positiveres Bild als die Jüngeren, die häufig noch ein modernes Lebensgefühl in Chemnitz vermissen und daher weniger mit dem Titel “Stadt der Moderne” anfangen können. Insgesamt bewerten die Chemnitzerinnen und Chemnitzer ihre Stadt kritischer als die Befragten von außerhalb.
Die Bekanntheit des Slogans resultiert auch aus Projekten des vergangenen Jahres: Dabei blieben der Info-Kubus auf dem Neumarkt, den täglich rund 250 Menschen besuchten, sowie die Plakatkampagne im Gedächtnis der Umfrage-Teilnehmer. Am besten gefallen hat den Befragten der Fotowettbewerb “Bilder der Moderne – Erzähl von deiner Stadt”, der rund 1000 Teilnehmer verzeichnete, und die Imagepostkarten. Von den reichlich zwei Dutzend Motiven wurden 80.000 Exemplare aus dem Info-Kubus mitgenommen.
Auffallend ist, dass es unterschiedliche Deutungen des Begriffs Moderne gibt: Die Jüngeren assoziieren in erster Linie Innovation, Gegenwart und die Bereitschaft, sich neuen Dingen zu stellen. Die Älteren verbinden hingegen eher die Tradition der Stadt und die reiche Industriekultur mit dem Slogan. Die Themen Kunst, Kultur und Literatur spielen vor allem für Akademiker eine Rolle. Aus dieser Vielfalt der Lesarten ergibt sich, dass die Frage der städtischen Identität für viele Chemnitzerinnen und Chemnitzer noch unbeantwortet ist.
Übereinstimmung findet bei vielen Befragten der Wunsch, neben den bisherigen Schwerpunkten die Themen Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft stärker zu betonen. Dies findet eine Aufnahme im Programm des “Jahres der Wissenschaft 2011”, das am 14. Juni im Schauspielhaus präsentiert wird.
„Das Ergebnis der Befragung spiegelt unsere Erfahrung der vergangenen Monate“, resümiert Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Wichtigster Punkt des Fazits ist für mich die Tatsache, dass sich viele Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt selbst einbringen möchten. Dafür werden wir noch mehr Möglichkeiten anbieten. Es wird künftig noch deutlicher als bisher um die Frage gehen: Welche Prioritäten setzen wir? Wie soll die Stadt aussehen, in der wir gemeinsam gut miteinander leben? Worauf können Chemnitzer in ihrer Stadt stolz sein? Die von den Befragten gewünschten Themenschwerpunkte zeigen, dass es sicher kein Makel mehr ist, in einer modernen Industriestadt zu leben, sondern als Plus empfunden wird.“ Eine weitere Kooperation auf dem Gebiet ist mit der TU Chemnitz bereits geplant.
„Wir haben jetzt eine sehr gute Grundlage; Erfahrung und die Ergebnisse der Umfrage“, sagt Prof. Dr. Cornelia Zanger. „Gemeinsam wollen wir Maßnahmen entwickeln, das Bild der Stadt mit Leben zu erfüllen und zu prägen“, so Zanger weiter.
Stadtfest
Das Chemnitzer Stadtfest soll einen deutlich regionaleren Charakter bekommen, künftig als Chemnitzer Stadtfest erkennbar sein. Die Befragten vermissten unter anderem individuelle Kulturangebote, Jazz, Theater, Lesungen. Chemnitzer Vereine, die Chemnitzer Kulturszene und Unternehmen der Stadt sollen einbezogen werden. Thematisch erwarten die (potenziellen) Gäste einen Brückenschlag zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Was ebenso fürs Stadtfest gilt: Mitmach-Angebote stehen ganz oben auf der Wunschliste.
„In den nächsten Monaten wird aufgrund dieser Ergebnisse ein detailliertes Konzept entwickelt. Qualität „Made in Chemnitz“ ist genauso gefragt wie gutes Festmanagement“, erklärte Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig. „Das Stadtfest soll ein echter Besuchermagnet sein“, ergänzt Bürgermeister Miko Runkel.
Weihnachtsmarkt
Der Weihnachtsmarkt ist bereits ein solcher Besuchermagnet: Insgesamt sind die Befragten sehr zufrieden gewesen mit dem Weihnachtsmarkt, der insbesondere mit der Gestaltung und dem historischen Ambiente punktete.
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