Projekte
Kampagne "Gewalt-Sehen-Helfen"
Idee:
Nach Vorinformationen und Gesprächen mit dem Präventionsrat der Stadt Frankfurt a. M. beschloss der Kriminalpräventive Rat der Stadt Chemnitz in seiner Sitzung am 12.12.02, dieses Projekt auch in Chemnitz umzusetzen. Wieder Hinschauen, wenn wir Gewalt gegen andere beobachten, Zivilcourage zeigen und helfen, aber ohne sich selbst zu gefährden. Für diese eigentlich selbstverständlichen Werte soll wieder bei einer breiten Öffentlichkeit geworben werden.
Zielgruppe:
Alle Chemnitzer Einwohnerinnen und Einwohner
Aktionszeit:
Start der Kampagne am 03.03.2004
Initiator/Beteiligte:
Kriminalpräventiver Rat der Stadt Chemnitz mit Unterstützung von Bürgerverein FUER CHEMNITZ e.V., Ströer City Marketing GmbH, Chemnitzer Verkehrs-AG, City-Management und Tourismus Chemnitz GmbH, Chemnitzer Siedlungsgemeinschaft eG, Sparkasse Chemnitz sowie der Grundstücks- und Gebäudewirtschafts-Gesellschaft m.b.H.
Kurzbeschreibung:
Was ist Gewalt? Nicht nur körperliche Übergriffe, Körperverletzung und Sachbeschädigung gehören dazu, auch die Grenzen zwischen Vandalismus, Erpressung oder Mobbing sind fließend. Ziel dieser Kampagne ist die kontinuierliche Sensibilisierung für mehr Zivilcourage und bürgerschaftliches Engagement. Dabei soll besonders auch die notwendige Nachhaltigkeit erreicht werden. Für die Umsetzung dieser Kampagne, wurden und werden Partner gesucht. Dazu gehören zurzeit neben o.g. Beteiligten auch die Polizeidirektion, die Volkshochschule, die Ausländerbeauftragte, u.a.
GEWALT - SEHEN - HELFEN
diese Plakete helfen:



Kampagne gegen die „Unkultur des Wegschauens“
Tagtäglich ereignen sich Gewaltdelikte in unserer nächsten Umgebung. Häufig ist feststellbar, dass die Gewalttaten unabhängig vom jeweiligen Tatort bekannt waren und keiner dem Opfer zur Hilfe kam. Fraglich ist, warum Menschen nicht einschreiten und helfen, obwohl sie von Gewalttaten von anderen wissen bzw. sogar Zeuge geworden sind. In der Wissenschaft ist dieses Phänomen unter dem sog. "Non-helping-bystander-Effekt" (übersetzt: der nicht helfende Zuschauer) bekannt. Dieser besagt, dass mit zunehmender Zahl an potentiellen Helfern die Wahrscheinlichkeit auf Hilfeleistung für das Opfer sinkt.
Das Interesse der Forschung an diesem Phänomen geht zurück bis in die 60er Jahre. Auslöser war der Mord an Kitty Genovese, einer jungen Frau, die nachts auf dem in einem Hinterhof in New York überfallen und erstochen wurde. In diesem Fall beobachteten Nachbarn schweigend den über 30 Minuten dauernden Todeskampf des um Hilfe rufenden Opfers.
Diese Unkultur des Wegschauens gibt es in allen Großstädten der Bundesrepublik Deutschland, nicht nur in Frankfurt, wo die Kampagne "Gewalt-Sehen-Helfen" ins Leben gerufen wurde, sondern auch in Chemnitz.
Ursachen sind u. a.
- Die Menschen wissen nicht wie sie helfen können – wissen nicht, was zu tun ist.
- Die Menschen sagen warum ich – da sind doch genug andere die da herumstehen.
- Ich habe jetzt keine Zeit mich darum zu kümmern.
Ende des Jahres 2002 hat der Kriminalpräventive Rat der Stadt Chemnitz die Umsetzung dieser Kampagne auch in Chemnitz beschlossen.
Ziel der Kampagne ist Information und zwar
- was und wie kann in Konfliktsituationen gehandelt werden
- wann muss gehandelt werden
- wie verhalte ich mich in Situationen, die ich selbst nicht durchschaue
- wie kann ich meine eigene Angst beherrschen.
Zu diesem Zweck sollen Zielgruppenveranstaltungen durchgeführt, d. h. Seminare für Erwachsene, Familien, Senioren und Schüler, wo die verschiedensten Handlungsangebote unterbreitet werden.
Hinweis:
Versicherungsschutz für Notfallhelfer bei Gesundheits- und Sachschäden Personen, die bei Unglücksfällen oder Gefahr (auch zum Vereiteln einer Straftat) Hilfe leisten sind laut § 2 Sozialgesetzbuch VII Nr. 13 a-c versichert.
Bei Gesundheitsschäden ist das Land zuständig in dem der Verletzte Hilfe geleistet hat. Sachschäden werden auf Antrag ersetzt. Zudem werden Einkommens- und Verdienstausfall sowie zusätzliche Aufwendungen erstattet. Zuständig ist der Unfallversicherer im jeweiligen Landesbereich.