Interessantes zur Stadtgeschichte
Sächsisches Manchester

Bereits 1859 beschrieb Berthold Sigismund Chemnitz als "das sächsische Manchester":
"... in Chemnitz sowohl als in der Umgegend walten die Fabrikgebäude vor, von denen nur einige der jüngsten das Bestreben offenbaren, neben der Zweckmäßigkeit auch die Schönheit zu berücksichtigen."
Den Vergleich mit der englischen Industriemetropole legten die Vielzahl der Schornsteine der Fabriken und Gießereien, die damit verbundene Rauch- und Schmutzentwicklung sowie die miserablen sozialen Verhältnisse nahe.
Der Begriff "sächsisches Manchester" widerspiegelt aber auch den Stolz auf die Leistungen der einheimischen Industrie, besonders des Maschinenbaus, die die Vormacht der englischen Konkurrenten mehr und mehr zu brechen vermochte. Gerade in den 60er Jahren des 19. Jahrhunderts gelang dem Maschinen- und Lokomotivbauer Richard Hartmann und dem Werkzeugmaschinenbauer Johann Zimmermann der Durchbruch auf internationalem Parkett - auf den Weltausstellungen erhielten sie mehrfach Preismedaillen für ihre Maschinen, die den englischen in keiner Weise mehr nachstanden.