Chemnitz bewirbt sich als "Stadt der Wissenschaft 2011"
Die erste Bewerbungsstufe für die „Stadt der Wissenschaft 2011“, für die eine Ideenskizze eingereicht werden muss, endete am 15. Oktober 2009. Drei der Bewerberstädte wurden dann durch eine Jury ausgewählt und dürfen sich am 25. März 2010 mit ihrem detaillierten Konzept öffentlich in Berlin präsentieren, bevor die Jury nochmals zusammenfindet und die Stadt der Wissenschaft 2011 kürt.
Die Bewerbung soll auf mehreren Säulen aufgebaut werden:

Aus der Tradition der Moderne heraus, basierend auf dem sprichwörtlichen Chemnitzer Erfinder- und Unternehmergeist, hat sich eine Kultur der Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Wissenschaft entwickelt. Diese ist grundlegend für die Innovationskraft und Entwicklung der gesamten Region. Ohne die Zusammenarbeit mit der Universität und weiteren Forschungseinrichtungen wären der Wiederaufstieg und die Neuetablierung vieler Chemnitzer Unternehmen so nicht möglich gewesen. Mit der Bewerbung als „Stadt der Wissenschaft“ können weitere Impulse für diese dynamische Entwicklung gesetzt, Kooperationen gestärkt und neue Netzwerke geknüpft werden.
Chemnitz hat sich als bedeutender Technologiestandort mit den Kernbranchen Maschinen- und Anlagenbau, Metallindustrie, Automobil- und Zuliefererindustrie, Informationstechnologie und Mikrosystemtechnik einen Namen gemacht. Mit mehr als 100 mittelständischen Unternehmen innerhalb der Stadtgrenzen und über 500 entsprechenden Firmen im Regierungsbezirk ist die Stadt das größte Zentrum des Maschinenbaus in Ostdeutschland. Außerdem konzentrieren sich zwei Drittel der sächsischen Automobilzulieferer in Chemnitz und Umgebung. Eine der wichtigsten Zukunftsbranchen, die Mikrosystemtechnik, hat einen ihrer nationalen und internationalen Schwerpunkte in Chemnitz.

Insbesondere der Smart Systems Campus kann als beispielhaftes Projekt für die zitierte Vernetzung angeführt werden. Hier entsteht zurzeit ein gebündeltes Netzwerk von Mikro- und Nanosystemtechnik-Kompetenzen. Etwa 15 Unternehmensgründungen sollen eine Niederlassung finden, sechs haben das bereits getan. Gemeinsam mit der Technischen Universität Chemnitz, der Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS und dem Technologie- und Gründerzentrum TechnoPark Chemnitz GmbH treibt die Stadt Chemnitz damit schon jetzt nachhaltig die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft voran. Die inhaltliche und räumliche Nähe von universitärer Bildung, exzellenter Forschungseinrichtungen und Unternehmertum manifestiert sich im 2009 eingeweihten Start-up-Gebäude.
Die Technische Universität, das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU und die Fraunhofer-Einrichtung für Elektronische Nanosysteme ENAS sind Kristallisationspunkte der Spitzenforschung in Chemnitz. Derzeit verbindet das Thema Energieeffizienz diese Forschungseinrichtungen. Drei Spitzentechnologiecluster sind sachsen- und bundesweit bereits etabliert. Chemnitzer Forscher entwickeln Energieeinsparungspotenziale im gesamten Produktlebenszyklus von der Produktentwicklung bis hin zum Recycling, arbeiten an energiesparenden Lösungen für die Informations- und Kommunikationsbranche und erweitern Kompetenzen auf dem Gebiet der Mikro- und Nanotechnologien und der Systemintegration.

Schließlich bietet sich in Chemnitz die Verknüpfung von Wissenschaft und Stadtentwicklung geradezu an. Im Sinne des kreativen Umgangs mit den Herausforderungen der demographischen Entwicklung, die Chemnitz in besonderer Weise betreffen, und des notwendigen Stadtumbaus kann der Einzug von Projekten und Einrichtungen der Wissenschaft in innerstädtische Bereiche – insbesondere auf Freiflächen und in ungenutzte Gebäude – temporär wie langfristig eine Belebung und Stärkung der Stadt bewirken. Mit originellen Ideen und innovativen Projekten, gemeinsam mit den Kreativen und Kulturschaffenden der Stadt, können Leerräume neu gedacht und entwickelt werden.
So wird auch das neue Landesmuseum für Archäologie und Geschichte Sachsens eine spannende Verbindung verschiedener Wissenschaftsdisziplinen sein, die generationenübergreifend präsentiert werden.
Ein weiteres Beispiel ist die Idee, Teile der Technischen Universität Chemnitz wieder in die Stadt zu holen, um eine tatsächliche Vernetzung von urbanem Alltag, Lehre und Forschung wachsen zu lassen. So könnte eine Zentralbibliothek in der Straße der Nationen in der Aktienspinnerei entstehen. Weitere Institutsansiedlungen in der Innenstadt sind denkbar. Dadurch werden Impulse zur Belebung der umliegenden Wohnquartiere erwartet.
Die wissenschaftliche Befassung mit dem Thema Stadtentwicklung und entstehende Lösungswege könnten perspektivisch zugleich Modellcharakter für andere deutsche Städte entwickeln, die künftig mit jenen Fragen konfrontiert werden, mit denen sich Chemnitz aufgrund spezifischer Faktoren früher beschäftigen muss und will.
Pressemeldungen
Stadtrat Chemnitz unterstützt Bewerbung von Stadt und Universität für “Stadt der Wissenschaft 2011”
„Stadt der Wissenschaft 2011“: Einladung zur Ideen-Werkstatt
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