Elisabeth Wetzel, Tochter eines Landwirts und einer Textilarbeiterin, besuchte die Volksschule, arbeitete nach der Schulentlassung in der Landwirtschaft und als Textilarbeiterin. Sie lernte schon früh die harten Arbeits- und Lebensbedingungen der Arbeiterinnen und Arbeiter in der Industriestadt Chemnitz kennen und setzte sich unter anderem im Textilarbeiterverband für eine Verbesserung der Verhältnisse ein.

 

Während der Zeit des Nationalsozialismus kämpfte sie an der Spitze der kommunistischen Widerstandszelle in der Firma Bachmann & Ladewig aktiv gegen den Faschismus. Im September 1933 wurde sie verhaftet und ins Chemnitzer Kaßberg-Gefängnis verbracht. Sie wurde wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu einer Zuchthausstrafe von einem Jahr und vier Monaten im Zuchthaus Waldheim verurteilt. Nach der Entlassung hat sie weiter illegal gegen den Nationalsozialismus gearbeitet.

 

Nach dem Ende des 2.Weltkrieges stellte sie sich sofort in den Dienst des Wiederaufbaus. Sie war maßgeblich an der Bildung der kommunalen Frauenausschüsse in Chemnitz beteiligt, war Vorsitzende des Antifa-Frauenausschusses im Stadtteil Ost, Stadtverordnete von 1946 bis 1951 und Gründungsmitglied des DFD 1948 in Chemnitz. Sie war an der Errichtung von Nähstuben in Chemnitz, der Schaffung des Bahnhofdienstes auf dem Hauptbahnhof zur Betreuung der Umsiedler und Heimkehrer führend beteiligt und half bei der Beseitigung der Trümmer in der Stadt.  

 

Elisabeth Wetzel hat als Vorsitzende der VdN Bezirkskommission sowie Vorsitzende des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer des Bezirkes Karl-Marx-Stadt bis ins hohe Alter eine unermüdliche Arbeit für die antifaschistische Bewusstseinsbildung geleistet.