Prof. Dr. Lothar-Günther Buchheim
Schriftsteller/ Kunstsammler
Lothar-Günther Buchheim wurde am 6. Februar 1918 als Sohn der deutschen Malerin Charlotte Buchheim in Weimar geboren. Er war ein Maler, Fotograf, Verleger, Kunstbuch- und Romanautor, Filmemacher, Sammler und Gründer des „Buchheim-Museums der Phantasie“ in Bernried am Starnberger See.
Die ihn prägenden Kindheits- und Jugendjahre lebte Buchheim in Chemnitz. Bereits früh sein künstlerisch-literarisches Talent erkannt und er arbeitete bei Zeitungen und Zeitschriften sowie an Kollektivausstellungen mit.
In Chemnitz begann unter dem Einfluss von Karl Schmidt-Rottluff seine künstlerische Entwicklung zu einem der bedeutendsten deutschen Expressionisten. 1937 absolvierte er sein Abitur.
Ab 1939 studierte er an der Hochschule für bildende Künste in Dresden und an der Akademie in München.
1940 trat Buchheim als Freiwilliger in die Kriegsmarine ein und tat Dienst als Kriegsberichterstatter auf Minenräumbooten, Zerstörern und U-Booten, zuletzt im Range eines Oberleutnants.
Während und nach dem Zweiten Weltkrieg schrieb er zahlreiche Bücher über seine Erfahrungen bei der Kriegsmarine. Auf seinen Erlebnissen als Besatzungsmitglied des VII-C-BootesU 96 beruht sein wohl bekanntestes Buch „Das Boot“ von 1973.
Nach Kriegsende verfasste er Kunstbücher über Max Beckmann, Otto Mueller und Pablo Picasso, die ihn, zusammen mit seinen Büchern über Erfahrungen aus dem Zweiten Weltkrieg, zur damaligen Zeit sehr bekannt machten. Nach diesen Werken über berühmte Künstler gründete Buchheim 1951 einen Kunstbuchverlag in Frankfurt am Main, der sich heute in Feldafing befindet. In den folgenden 1950er Jahren entstand seine bedeutende Sammlung von Werken des deutschen Expressionismus (vor allem der Künstlergemeinschaft Die Brücke), insbesondere graphischen Werken.
Mit der Verfilmung des Romans „Das Boot“ im Jahr 1981 erreichte Lothar-Günther Buchheim den Höhepunkt seiner Popularität.
Nachdem Lothar-Günther Buchheim mit knapp 65 Jahren das Malen und Schreiben für die Öffentlichkeit beendete, gründete er 1996 eine gemeinnützige Buchheim-Stiftung, die im Jahre 2001 nach rund 30 jährigen Bemühungen das „Museum der Phantasie“, das auch als „Buchheim-Museum“ bekannt ist, finanzierte. In diesem Museum, in dem Buchheim bis zu seinem Tod Direktor war, platzierte er seine angesammelten Werke.
Am 6. Februar 1992 ehrte die Stadt Chemnitz das künstlerische Lebenswerk Lothar-Günter Buchheims mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde.
Lothar Günther Buchheim verstarb am 22. Februar 2007 in Starnberg. Er wurde auf dem Friedhof in Bernried beigesetzt.