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Wilhelm Rudolph

Maler

Ehrenbürgerwürde verliehen am 17.02.1982

Wilhelm Rudolph war ein Maler, Holzschneider, Graphiker und Zeichner.
Er wurde als Sohn einer Weberfamilie in Hilbersdorf (heute ein Stadtteil von Chemnitz) geboren. 1906 begann er eine Lithografenlehre, um bereits 1908 auf die Kunstakademie Dresden zu wechseln. Seine Lehrer waren Robert Sterl und Carl Bantzer, deren Meisterschüler er war.

Seine künstlerische Entwicklung wurde durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen, den er als Infanterist an der Westfront erlebte. Von 1919 bis 1932 war er als freier Künstler in Dresden tätig. Als spätimpressionistischer Maler orientierte er sich zunächst am Expressionismus. Später wurde er von der Neuen Sachlichkeit beeinflusst, um sich dann sozialen Themen in malerisch-realistischer Darstellung zuzuwenden. Bekannt wurde er ebenfalls durch seine Tierdarstellungen.
 
Die Beteiligungen an Kunstausstellungen 1924/25 (in der Galerie Emil Richter, Dresden und in der Galerie Goldschmidt & Wallerstein, Berlin) und 1931 in der Galerie Neue Kunst Fides, Dresden brachten ihm nicht nur den Durchbruch, sondern auch 1932 die Berufung zum Professor an die Kunstakademie Dresden ein.
Nach der Machtübernahme der NSDAP wurden 1933 Werke von Wilhelm Rudolph in der Ausstellung „Entartete Kunst“ im Lichthof des Dresdner Rathauses diffamiert. Seit 1937 bestand ein faktisches Ausstellungs- und Verkaufsverbot, und 43 seiner Werke wurden konfisziert. 1939 wurde er wiederholt politisch denunziert und schließlich an der Kunstakademie Dresden entlassen.
 
Ein ebenso existenzielles wie werkprägendes Ereignis waren für Wilhelm Rudolph die Luftangriffe auf Dresden in der Nacht vom 13. zum 14. Februar 1945. Sein bis dahin entstandenes Werk, insbesondere das Frühwerk, wurde dabei weitgehend zerstört. In den folgenden Jahren setzte sich Rudolph mit der Zerstörung Dresdens in Hunderten von Rohrfederzeichnungen und Holzschnitten auseinander.
Rudolphs graphische Arbeiten über die Trümmerlandschaft Dresdens sind als ein bedeutendes künstlerisches Zeugnis der Gewalt und apokalyptischen Schrecken des 20. Jahrhunderts in die deutsche Kunstgeschichte eingegangen. Dieses Werk besteht aus verschiedenen graphischen Serien. Der 150 Rohrfederzeichnungen umfassende Zyklus Das zerstörte Dresden ist seit 1959 im Besitz des Dresdner Kupferstich-Kabinetts.
 
In über sieben Jahrzehnten schuf Wilhelm Rudolph ein vielfältiges und weitgehend eindringliches Werk. Am 17. Februar 1982 wurde er Ehrenbürger von Karl-Marx-Stadt.
Bis zu seinem Tode am 30. September 1982 lebte Wilhelm Rudolph als freischaffender Künstler in Dresden.
 
 

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